Komoren-Helden zaubern vergeblich
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Feldspieler mit Glanzparaden:Komoren-Helden zaubern vergeblich

Feldspieler hext als Goalie
Komoren für verrückten Auftritt am Afrika Cup gefeiert

Aus und vorbei: Die Komoren reisen nach dem 1:2 gegen Kamerun vom Afrika-Cup ab. Trotz des verlorenen Achtelfinals sorgt der kleine Inselstaat in Afrika für Furore.
Publiziert: 25.01.2022 um 19:28 Uhr
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Aktualisiert: 25.01.2022 um 20:49 Uhr
Christoph Roost und Ugo Curty

Am Schluss liegt man sich in den Armen im Lager der Komoren.

Einerseits ist da die Enttäuschung über das Aus im Achtelfinal gegen Kamerun. Andererseits deswegen, weil man einfach stolz ist über das Erreichte am 33. Afrika-Cup. Immerhin hatte es das Nationalteam aus dem kleinen Land mit den 900'000 Einwohnern in die K.o.-Runde geschafft. Und musste dort gegen den Titelfavoriten und Gastgeber erst noch ersatzgeschwächt antreten.

Neun Spielern fehlten dem Inselstaat wegen Corona, zudem hatte sich Goalie Salim Ben Boina verletzt. Stattdessen im Tor: Ein Aussenverteidiger namens Chaker Alhadhur. Er klebte sich seine persönliche Rückennummer selbst aufs Goalie-Trikot!

Das Team der Komoren entzückte beim Afrika Cup.
Foto: AFP
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Self-Made-Trikot schon jetzt Kult

Mittendrin im dezimierten Team der Komoren: Rafidine Abdullah und Mohamed Abdallah vom Challenge-League-Klub Lausanne-Ouchy. Und obschon es das Schicksal von Anfang an nicht gut meinte mit dem Underdog (Rot für Kapitän Nadjim Abdou nach sieben Minuten), liessen sich die beiden Westschweiz-Söldner und das geschrumpfte Team nicht so schnell unterkriegen.

Vor allem der Notkeeper Chaker Alhadhur rettet mehrmals mirakulös – auch gegen YB-Flügelläufer Nicolas Moumi Ngamaleu – und hält seine Mannschaft immer wieder im Spiel. Ein weiterer Held bei den Komoren, Youssouf M'Changama. Der Mittelfeldspieler vom französischen Zweitligisten Guingamp erzielt ein Wundertor aus 30 Metern. Am Schluss reicht es doch nicht, die Kameruner sind gleich auf mehreren Positionen einfach zu stark.

Ehre wem Ehre gebührt. Die unbekannten Komoren – aktuell auf Position 137 der Weltrangliste – werden auf den Social-Media-Plattformen gefeiert wie Helden. Allen voran Ajaccio-Söldner Chaker Alhadhur, dessen selbstgebasteltes Trikot jetzt schon Kultstatus haben dürfte.

Lausanne-Ouchy-Kicker: «Das Spiel war ein Skandal»

Gegenüber Blick sagt Rafidine Abdullah nach dem verrückten Auftritt am Afrika Cup: «Wir wollten einfach um jeden Preis mit erhobenen Köpfen vom Platz gehen können.»

Abdullah und sein Team hadern aber mit den Geschehnissen auf und neben dem Platz. «Dieses Spiel war ein Skandal. Aber wir haben trotzdem ein gutes Bild der Komoren abgegeben.» Und Abdullah fügt an: «Das alles wird als etwas Historisches in Erinnerung bleiben.»


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