Er redet vom Blitz-Abgang
Eskaliert der Wechsel-Zoff um Michael Frey wie 2018?

Letzte Saison ist Michael Frey mit 24 Toren der grosse Antwerpen-Held. Doch jetzt geht der Berner Oberländer wegen seiner neuen Joker-Rolle mit seinem Klub auf Konfrontation.
Publiziert: 13.01.2023 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 13.01.2023 um 20:37 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Eigentlich herrscht bei Royal Antwerpen Party-Stimmung. Die Belgier schalten im Cup-Viertelfinal Tabellenführer Genk mit 3:0 aus. Doch die Medienvertreter staunen ziemlich, als ein Antwerpen-Star schon 15 Minuten nach dem Abpfiff stocksauer in der Interview-Zone durcheilt und grummelt: «Das war Freys letztes Spiel für Antwerpen!»

Der Spieler redet von sich selber: Es ist Michael Frey (28). Der mit 24 Toren zweitbeste Liga-Knipser der letzten Saison ist nur noch Joker.

Der Schweizer kündigt seinen Abgang an. Oder sind dem impulsiven Münsinger einfach nur im Frust die Gäule durchgegangen? Yanko Beeckman ist belgischer Fussball-Journalist bei «Nieuwsblad» und sagt zu Blick: «Er will wirklich gehen. Aber Antwerpen wird ihn nicht einfach ziehen lassen, sie haben nur zwei echte Stossstürmer im Kader.»

Im Antwerpen-Sturm nicht mehr gesetzt: Michael Frey (r., im Spiel gegen Westerlo) ist vom Joker-Dasein frustriert und redet vom sofortigen Abgang.
Foto: AFP
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WM-Stürmer verdrängte Frey

Dieser zweite Knipser ist der Holländer Vincent Janssen (28). Der Sommer-Neuzugang ist Oranje-Nationalspieler und stand an der WM in Katar im Auftaktspiel in der Startelf.

Frey spielt beim Tabellen-Dritten nur noch von Anfang an, wenn Trainer Mark van Bommel ihn in einem Zweimann-Sturm neben dem gesetzten Holland-Star aufstellt. Für van Bommel geht die Rechnung voll auf: Janssen traf in der Liga schon 11 Mal, Frey 7 Mal.

Vor vier Jahren erstreikte Frey FCZ-Abgang

Aber dem Berner stinkt seine Joker-Rolle gewaltig. Bereits haben gemäss «Nieuwsblad» Charleroi und Leuven die Fühler ausgestreckt. Aber Antwerpen blockt ab. Auch, weil diese Mittelfeldklubs Freys Marktwert von rund 4 Millionen Franken nicht einfach so aufbringen können. Journalist Beeckman: «Realistischer wäre eine Ausleihe.»

Eskaliert jetzt der Wechsel-Zoff um Frey? Es ist nicht das erste Mal, dass er sich auf einen Machtkampf mit dem eigenen Klub einlässt und einen Transfer erzwingt. Die Situation erinnert an 2018, als der Stürmer unbedingt vom FCZ zu Fenerbahce wechseln wollte. Inklusive Streik bei einem Cup-Spiel, einer Suspendierung – und dem ertrotzten Wechsel kurz vor Ablauf der Transferperiode.

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