Dramatische Schlussphase gegen Hoffenheim
Bayern zittert sich im Pokal eine Runde weiter

Bayern setzt sich dramatisch gegen Hoffenheim durch, Urs Fischer und Union Berlin müssen gegen Viertligist Verl lange zittern, Leverkusen setzt sich gegen Stuttgart durch, Leipzig und BVB müssen die Segel streichen. Hier gehts zur Übersicht der Pokal-Achtelfinals!
Publiziert: 04.02.2020 um 20:35 Uhr
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Aktualisiert: 05.02.2020 um 23:27 Uhr
Bayern zieht nach einem 4:3-Sieg gegen Hoffenheim im Pokal in die Viertelfinals ein.
Foto: Imago
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Am Mittwoch

Bayern München – TSG 1899 Hoffenheim 4:3

Spektakel in der Allianz-Arena! Da spielt Bayern lange eigentlich überzeugend auf, zeigt sich sehr effizient – und doch müssen die Münchner am Ende noch zittern. Warum? Weil der eingewechselte Ex-GC-Knipser Dabbur endlich das macht, was seine Mitspieler vor seiner Einwechslung trotz guter Chancen nicht schafften: Tore schiessen. Der Israeli schnürt in der Schlussphase einen Doppelpack – doch zu mehr als drei Hoffenheimer Treffer reichts an diesem Abend nicht. Obwohl die Gäste in der dramatischen Nachspielzeit noch einmal alles nach vorne werfen… Davor ists der grosse Abend der Offensiv-Stars Müller und Lewandowski. Vor allem Ersterer wirbelt mächtig: Beim zwischenzeitlichen 1:1 bedrängt er Eigentorschütze Hübner, das 2:1 macht er selbst, den ersten Lewandowski-Treffer bereitet er vor. Müller hat nun wettbewerbsübergreifend in allen vier Spielen im neuen Jahr getroffen.
Die Tore: 8. Boateng (Eigentor) 0:1, 12. Hübner (Eigentor) 1:1, 20. Müller 2:1, 36. Lewandowski 3:1, 80. Lewandowski 4:1, 82. Dabbur 4:2, 92. Dabbur 4:3.
Der Schweizer: Hoffenheims Steven Zuber erhält nach seiner langen Verletzungspause weitere Spielpraxis, kommt nach seinem Comeback Ende Januar zum zweiten Einsatz 2020.

SC Verl – 1. FC Union Berlin 0:1
Viertligist gegen Erstligist. Auf dem Papier ist der Achtelfinal eine klare Angelegenheit. In der Praxis zeigt sich dies aber kaum. Auf dem löchrigen Acker in Verl tut sich das Team von Trainer Urs Fischer extrem schwer. Die Gäste haben zwar die Oberhand, beissen sich an der gut organisierten Verteidigung der Verler aber immer wieder die Zähne aus. So ist Trainer Fischer nach der ersten Hälfte auch nicht wirklich zufrieden. Im zweiten Durchgang das gleiche Bild: Union am Drücker, hat aber Mühe mit den Bedingungen und muss so lange zittern. Erst in der 85. Minute erlöst Andrich den Bundesligisten und rettet Union so vor einer Pokal-Blamage. Verl verdient aber Anerkennung: Über weite Teile des Spiels war der Klassenunterschied nicht klar zu erkennen.
Das Tor: 85. Andrich 0:1

Bayer Leverkusen – VfB Stuttgart 2:1
Das Heimteam zieht in die Viertelfinals ein! Leverkusen kommt zuhause gegen Zweitligist Stuttgart zu einem 2:1-Sieg. Eine klare Angelegenheit ists aber nicht. Leverkusen startet zwar besser in die Partie, Stuttgart zeigt aber, dass sie nicht nur als Statisten in die BayArena gekommen sind. Die Gäste zeigen bis zur ersten Halbzeit gar den konsequenteren Fussball, sind in der gegnerischen Hälfte oft durchschlagskräftiger. Ärgern wird die Gäste vor allem die verpasste Chance von Wamangituka, der in der 26. Minute den Ball an die Latte hämmert. Und Leverkusen? Die Werkself spielt zwar nicht schlecht, Havertz bringt den Ball zwei Mal im Netz unter – beide Male zählt der Treffer aber zurecht nicht wegen Abseits. Erst in Halbzeit zwei zeigt sich der Klassenunterschied deutlicher, es dauert aber bis zur 71. Minute, bis das Heimteam jubeln kann. Und das auch nur wegen eines krassen Bocks von Torwart Bredlow, der den Ball nach einer Ecke mit der Faust ins eigene Tor ablenkt. Und für den Kobel-Ersatz ist der gebrauchte Abend noch nicht vorbei: Auch beim zweiten Gegentreffer sieht Bredlow nicht gut aus, wehrt einen Schuss genau in die Füsse von Alario ab, der den Ball im Netz unterbringen kann. Es ist die Entscheidung, da ändert auch der Anschlusstreffer durch Wamangituka nichts mehr.
Die Tore: 71. Bredlow (Eigentor) 1:0, 83. Alario 2:0, 85. Wamangituka 2:1
Der Schweizer: In der Liga ist Gregor Kobel bei Stuttgart gesetzt, im Pokal kommt wie immer Bredlow zum Zug.

Saarbrücken – Karlsruher SC 1:0 n.P.
Ein Viertligist steht im Pokal-Viertelfinal! Saarbrücken setzt sich gegen den Zweitligisten nach Penaltyschiessen durch. Das Spiel ist kein Zuckerschlecken, 0:0 heisst es nach 120 Minuten, dann aber folgt Spannung pur: Die ersten fünf Schützen verwandeln alle, dann tritt Karlsruhes Pisot an – und verschiesst! Miotke und Schorch verwandeln anschliessend sicher für Saarbrücken – und das Stadion explodiert. Ektase pur in Saarbrücken!

Am Dienstag

Werder Bremen – Borussia Dortmund 3:2
Was für ein Spiel im Weserstadion – und Borussia Dortmund ist raus aus dem Pokalwettbewerb! Bremen, angepeitscht von euphorischen Heimfans, macht Lucien Favres BVB das Leben schwer. 16. Minute: Davie Selke, von Hertha BSC gekommen, lupft den Ball nach einem Abpraller beim Schweizer Pokal-Goalie der Dortmunder, Marwin Hitz, ins Netz. Und als Leonardo Bittencourt die Bremer mit einem Dropkick-Hammer ins Lattenkreuz mit 2:0 in Führung bringt, verwandelt sich das Stadion in ein regelrechtes Tollhaus. Der BVB? Der ist in der 66. Minute plötzlich wieder im Spiel! Denn Favre bringt in der Pause die norwegische Tormaschine Erling Haaland. Nach Vorbereitung von Brandt trifft dieser dann auch erstmals im Pokal – nur noch 1:2. Es ist das 8. Tor im 4. Einsatz für Haaland. Das Dortmunder Problem: Nur drei Minuten später entwischt Werder-Kosovare Rashica und trifft zum 3:1 (70.). Die Entscheidung? Nein! Der eingewechselte Giovanni Reyna (18) bringt mit einem herrlichen Tor nochmals Spannung zurück. Dortmund drückt auf den Ausgleich, Haaland vergibt in der Nachspielzeit per Kopf, genauso wie Marwin Hitz, der in der Verzweiflung nach vorne stürmt. Auch Hummels verzieht in der 96. Minute, womit das Dortmunder Aus besiegelt ist und Werder den Viertelfinal-Einzug feiert.
Die Tore: 16. Selke 1:0. 30. Bittencourt 2:0. 67. Haaland 2:1. 70. Rashica 3:1. 78. Reyna 3:2.
Die Schweizer: Beim BVB steht Marwin Hitz für Roman Bürki im Kasten, hat am Schluss sogar noch eine gute Kopfballchance auf den Ausgleich, verzieht aber knapp. Ebenso 90 Minuten macht Manuel Akanji in der Dortmunder Verteidigung. Bei den Bremern fehlt Michael Lang weiter verletzt.

Eintracht Frankfurt – RB Leipzig 3:1
Adi Hütter und die Eintracht stehen im Viertelfinal des DFB-Pokals! Zuhause hauen die Frankfurter den Zweiten der Bundesliga raus. Aber der Reihe nach. In der 17. Minute rückt Leipzigs Schweizer Ersatzkeeper Yvon Mvogo ins Rampenlicht. Er steht nach einem unverständlichen Handspiel seines Mitspielers Halstenberg im Penalty-Duell dem Portugiesen Andre Silva gegenüber. Letzterer lässt Mvogo aber keine Chance, bringt Frankfurt 1:0 in Führung. Mvogo, der zu Beginn etwas wacklig wirkt, hat dann in der 51. Minute erneut keine Chance, als Filip Kostic nach einem Konter auf 2:0 für die Eintracht erhöht. Mvogo wird dann immer besser, zeigt auch eine Glanzparade. Und als Leipzigs Neuzugang Dani Olmo (in der Pause eingewechselt) auf 1:2 verkürzt (69.), keimt nochmals Hoffnung für die Bullen auf. Aber der Mann des Abends, Filip Kostic, macht in der Nachspielzeit den Deckel drauf und sichert der Eintracht den Viertelfinal.
Tore: 17. Andre Silva (Pen.) 1:0. 51. Kostic 2:0. 69. Olmo 2:1. 96. Kostic 3:1.
Die Schweizer: Bei Frankfurt steht Djibril Sow während 90 Minuten auf dem Feld, Gelson Fernandes fehlt weiter verletzt. Bei Leipzig darf Ersatzgoalie Yvon Mvogo ran, zeigt nach dem einen oder anderen Wackler zu Beginn dann eine gute Partie, kann die Gegentore aber nicht verhindern.

1. FC Kaiserslautern – Fortuna Düsseldorf 2:5
Keine Teufels-Sensation im Fritz-Walter-Stadion in Kaiserslautern! Der Zehnte der dritten Liga kann den Zweitletzten der Bundesliga nur in der ersten Hälfte ärgern. Düsseldorf geht in der 9. Minute durch Ampomah in Führung. Nur eine Minute später aber gleichen die «Roten Teufel» durch Kühlwetter aus. Kühlwetter ist es auch, der die Lauterer vor der Pause sogar per Penalty in Führung bringt (39.). In der zweiten Hälfte aber bricht der Widerstand. Hennings (49./78.), Zimmermann (65.) und Stöger (83.) sichern der überklassigen Fortuna den Viertelfinal-Einzug und dem neuen Trainer Uwe Rösler den ersten Sieg.
Tore: 9. Ampomah 0:1. 10. Kühlwetter 1:1. 39. Kühlwetter (Pen.) 2:1. 49. Hennings 2:2. 65. Zimmermann 2:3. 78. Hennings 2:4. 83. Stöger 2:5.

Schalke 04 – Hertha BSC 3:2 n.V.
Köpke? Den Namen kennt man doch noch! Pascal Köpke (24) ist der Sohn von Deutschlands Goalie-Legende Andy Köpke (57, Europameister und Welttorhüter 1996). Doch Pascal steht nicht zwischen den Pfosten. Vielmehr stürmt er für Hertha BSC – und erzielt gegen Schalke 04 die Führung für die Hauptstädter! Nach einem scharfen, flachen Ball von Wolf muss Köpke in der 12. Minute nur noch den Fuss hinhalten – 1:0 für Berlin. In der 39. Minute legt Köpke für den polnischen Neuzugang Piatek auf – 2:0 für die Hertha. Nach der Pause aber kommt Schalke zurück. Erst trifft Caligiuri zum Anschluss (76.), denn gleicht Harit auf Pass von Caligiuri aus (82.) – es geht in die Verlängerung. Und dort kochen die Emotionen hoch. Herthas Torunarigha rutscht über die Seitenlinie in die Schalker Trainerzone. Dort scheint ihm S04-Trainer Wagner aufhelfen zu wollen, greift ihm in den Nacken. Torunarigha macht dies wütend, er wirft eine Getränkekiste auf den Boden – und sieht dafür die Gelb-Rote Karte! Aber auch Wagner kriegt Rot, muss den Stadioninnenraum auf Geheiss des Schiris verlassen. Dann gehts sportlich weiter. Nach einem Hertha-Corner wird Benito Raman auf die Reise geschickt. Raman läuft übers ganze Feld und versenkt zum Schalker Sieg.
Die Tore: 12. Köpke 0:1. 39. Piatek 0:2. 76. Caligiuri 1:2. 82. Harit 2:2. 115. Raman 3:2.

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