An einer Pressekonferenz wurde Farke auf die Szene und den «Mülleimer-Vergleich» von Schiedsrichter Aytekin angesprochen. Dieser hatte nach dem Cupspiel am Mittwochabend den Platzverweis gegen Bo Svensson damit begründet, dass die Grenze erreicht sei, wenn er als Schiedsrichter beleidigt werde: Das ist keine Sprache, die ich auf dem Platz hören möchte.» Der Mainz-Trainer hatte ihn gefragt, ob er blind sei.
«Dann sind wir Trainer definitiv die Müllverbrennungsanlage»
Daniel Farke zeigte auf der einen Seite viel Verständnis für Deniz Aytekin. Er sei ein überragender Schiedsrichter, der stark kommuniziere. Auch, dass er sich schon zur Szene geäussert habe und meinte, es bleibe nichts hängen, hielt Farke dem Schiedsrichter zugute. Dennoch befand er, dass eine Gelbe Karte und ein Handshake auch gereicht hätten. Fussball sei ein emotionaler Sport, da müsse man Emotionen auch zulassen – von allen Seiten.
Gestört hat sich Farke – «das ist das Einzige, was ich nicht so ganz teile» – an der Aussage des Schiedsrichters, sie seien «nicht die Mülleimer der Nation». «Denn dann sind wir Trainer definitiv die Müllverbrennungsanlage; zumindest nach Niederlagen», so Farke. Wenn kritische Fans oder Journalisten ihn fragen würden, ob er blind sei, wäre dies «so ziemlich der harmloseste Vorwurf, den ich so bekomme. Da sind wir uns ganz anderes gewöhnt.»
Da dürfe man im Fussball auch nicht allzu dünnhäutig sein, was Farke dem Schiedsrichter aber nicht vorwirft. Dennoch hätte sich Farke «fast gewünscht», dass Aytekin «mit 'nem Lächeln auf den Lippen rübergegangen wäre, vielleicht die Gelbe Karte gezeigt hätte und sagt ‹pass auf, komm, bei 0:4 gibt's bei uns nicht schrecklich viel zu kritisieren.›»
