Was wird aus dem BVB-Erfolgscoach?
Dortmund in der Terzic-Falle!

Er brachte Borussia Dortmund wieder auf Kurs und holt kurzerhand mal schnell den DFB-Pokal. Aber was wird nun aus BVB-Interimstrainer Edin Terzic (38)?
Publiziert: 14.05.2021 um 11:56 Uhr

Wie ein Vulkan tobt Edin Terzic am Donnerstagabend während des DFB-Pokalfinals gegen Leipzig in Berlin an der Seitenline herum. Doch mit Schlusspfiff im Olympiastadion ist er plötzlich mucksmäuschenstill. Terzic geht in sich, faltet die Hände vor dem Gesicht uns gibt sich schliesslich den Jubelstürmen seines Teams nach dem 4:1-Sieg hin.

Assistent Terzic, im Winter als Interimstrainer nach Lucien Favre (63) installiert, ist auf dem Höhepunkt seiner blutjungen Karriere angelangt, stemmt kurze Zeit später den Pokal in den Berliner Nachthimmel.

«Halbtote Mannschaft zum Leben erweckt»

Doch was nun? Der BVB hat mit Marco Rose (44) von Gladbach einen neuen Trainer präsentiert. Terzic soll wieder als Assistent amten. Dabei läufts unter Chef Terzic doch wie am Schnürchen!

Edin Terzic, der «Dortmunder Jung», holt mit dem BVB den DFB-Pokal.
Foto: keystone-sda.ch
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Sein Boss, Geschäftsführer Hans-Joachim «Aki» Watzke (61), jedenfalls ist voll des Lobes für den jungen Coach: «Was Edin gemacht hat seit Dezember, ist aussergewöhnlich. Er hat alles toll ins Lot gebracht. Die Mannschaft war im Dezember halbtot, und er hat sie wieder zum Leben erweckt.» Und Dortmund den ersten Titel seit vier Jahren beschert.

«Gibt überhaupt keine Probleme»

Bereut es Watzke schon, den Sohn von kroatischen Einwanderern, ein echter Dortmunder Junge, nicht zum neuen Chef gemacht zu haben? «Nein, nein», winkt Watzke ab. «Nein, wir sind von Marco Rose total überzeugt. Und mit Edin war das immer total transparent abgesprochen, da gibts überhaupt keine Probleme.»

Klar aber, dass andere Vereine aufhorchen. So sollen etwa Leverkusen oder auch Frankfurt ihre Fühler nach Terzic ausgestreckt haben. Watzke: «Edin hat doch den Schlüssel in der Hand. Er hat bei uns langfristig verlängert, und er ist ein Dortmunder Jung durch und durch. Er lebt, liebt und atmet den Verein. Wenn er was anderes machen will, dann reden wir mit ihm.»

«Gönnt uns doch einfach diesen Abend»

Und was sagt Terzic selber zu seiner Zukunft? Überglücklich erklärt er bei der «ARD»: «Ich habe gar nichts in der Hand. Wir alle, unser ganzes Team, unsere Mitarbeiter, haben es uns verdient, diesen Abend zu geniessen. Und ich bitte euch, es ist ein Tagesgeschäft. Wir kriegen ständig auf die Fresse, wenn es nicht läuft. Jetzt gönnt uns doch einfach diesen Abend, um das zu geniessen. Heute halte ich keine Schlüssel, sondern nur den Pokal in der Hand.»

Klar ist aber auch: In Dortmund wissen sie spätestens jetzt, welch ein Trainerjuwel sie im eigenen Stall haben. Sollte Rose nächste Saison einen holprigen Start haben – es wird nicht lange dauern, bis die ersten Rufe laut werden, die Trainertalent Terzic wieder in der ersten Reihe sehen wollen. Ob Terzic in Dortmund bleibt oder nicht, heiss wirds sowieso. (wst)

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
3
8
9
2
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
3
4
7
3
RB Leipzig
RB Leipzig
3
2
7
4
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
3
4
6
5
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
3
3
6
6
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
3
1
6
6
SC Freiburg
SC Freiburg
3
1
6
8
Werder Bremen
Werder Bremen
3
1
5
9
Union Berlin
Union Berlin
3
1
5
10
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
3
0
4
11
FC Augsburg
FC Augsburg
3
-2
4
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
3
0
3
13
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
3
-1
3
14
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
3
-4
3
15
FSV Mainz
FSV Mainz
3
-1
2
16
VfL Bochum
VfL Bochum
3
-4
0
17
FC St. Pauli
FC St. Pauli
3
-5
0
18
Holstein Kiel
Holstein Kiel
3
-8
0
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