Tuchel vom Wunschtrainer zum Buhmann
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Wer sind mögliche Nachfolger?Tuchel vom Wunschtrainer zum Buhmann

Nagelsmann-Bilanz viel besser
So sehr hat sich Bayern mit Tuchel verzockt

Thomas Tuchel muss Bayern München im kommenden Sommer verlassen. Es ist das Ende eines grossen Missverständnisses. Denn eigentlich hätte Tuchel den Bayern das Triple besorgen sollen.
Publiziert: 21.02.2024 um 12:08 Uhr
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Aktualisiert: 21.02.2024 um 16:17 Uhr
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Lino DieterleRedaktor Online Sport

Drei Niederlagen am Stück liegen an der Säbener Strasse nicht drin: Thomas Tuchel wird ab Sommer nicht mehr Bayern-Trainer sein. Das hat der Münchner Klub am Mittwochmorgen bekannt gegeben. Dass man das Missverständnis nicht mit sofortiger Wirkung beendet, hängt wohl auch damit zusammen, dass keine passenden Kandidaten verfügbar sind.

Die Ironie der Geschichte: Auch weil Tuchel vor einem Jahr als idealer Kandidat angesehen wurde, musste Vorgänger Julian Nagelsmann Hals über Kopf gehen. Mittlerweile lässt sich sagen: Bei diesem Poker haben sich die Bayern-Bosse böse verzockt. Nagelsmanns Bilanz ist jener seines Nachfolgers überlegen.

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Nagelsmann ging mit Triple-Chancen

Rückblende: Vor elf Monaten wurde Julian Nagelsmann entlassen. Eine 1:2-Niederlage auswärts gegen Bayer Leverkusen war die berühmte zu viel. Kurz vor dem Direktduell mit dem BVB verloren die Bayern die Bundesliga-Tabellenführung – und die Bosse die Nerven. Im Wissen, dass mit Thomas Tuchel ein deutscher Welttrainer auf dem Markt war, schmissen sie Nagelsmann trotz einwandfreier Bilanz raus.

Thomas Tuchel muss Bayern München nach den Enttäuschungen der letzten Wochen verlassen – aber erst im Sommer.
Foto: keystone-sda.ch
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Denn als Nagelsmann am 19. März 2023 entlassen wurde, hat Bayern alle Chancen auf das Triple: Im Achtelfinal der Champions League wurde Paris SG mit 3:0-Gesamtskore eliminiert. Im DFB-Pokal standen die Bayern im Viertelfinal, und der Rückstand in der Meisterschaft auf Dortmund betrug nur einen Punkt. In der Überzeugung, Tuchel könnte die Saison besser zu Ende bringen, die Ausgangslage gar zum Triple-Gewinn nutzen, gingen die Bayern-Bosse ins Risiko.

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Bayern gewann zwar das Spitzenspiel gegen Dortmund, verabschiedete sich aber innerhalb weniger Wochen aus DFB-Pokal und Champions League. Meister wurden sie, weil der BVB am letzten Spieltag die Nerven verlor. Dieses trotz Meistertitel unrühmliche Schauspiel kostete das Bayern-Führungsduo Kahn-Salihamidzic den Job. Tuchel durfte und darf nun aber trotz schwächerer Bilanz als sein Vorgänger weitermachen.

Tuchel nur in einer Statistik besser

Die nackten Zahlen sprechen eindeutig gegen den (noch-)Bayern-Trainer. Nagelsmann wies in 84 Spielen einen Punkteschnitt von 2,31 aus. Tuchel kommt in 44 Spielen auf 2,02. Trotz 40 Spielen weniger im Amt haben die Bayern in Tuchels Ägide bereits elf Niederlagen kassiert. Unter Nagelsmann warens insgesamt zehn.

Einzig die aktuelle Punkteausbeute in der Bundesliga spricht im Nagelsmann-Vergleich für Tuchel: Dort stehen die Bayern nach 22 Spielen bei 50 Punkten. Das sind nur zwei weniger als im Vorjahr nach 25 Spieltagen. Tuchels Pech ist auch, dass mit Leverkusen in diesem Jahr ein starker Konkurrent in der Bundesliga davon marschiert ist. Daran, dass sich die Bayern mit seinem Engagement vor elf Monaten verzockt haben, ändert das nichts.

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Bundesliga
Mannschaft
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1
Bayern München
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8
9
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Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
3
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3
RB Leipzig
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3
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1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
3
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Bayer Leverkusen
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3
3
6
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Eintracht Frankfurt
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3
1
6
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SC Freiburg
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3
1
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8
Werder Bremen
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3
1
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Union Berlin
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VfB Stuttgart
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FC Augsburg
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VfL Wolfsburg
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3
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3
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Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
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TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
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FSV Mainz
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3
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VfL Bochum
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FC St. Pauli
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Holstein Kiel
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