Sechs-Tore-Spektakel im Schnee
Aufsteiger Bielefeld knöpft Bayern einen Punkt ab

Wolfsburg verzweifelt an Yann Sommer, Christian Gross und seine Schalker gewinnen auch gegen Urs Fischers Union nicht und Bayern München stolpert beinahe über Aufsteiger Bielefeld.
Publiziert: 15.02.2021 um 22:31 Uhr
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Aktualisiert: 26.02.2021 um 11:04 Uhr
Robert Lewandowski und Bayern müssen zittern – nicht nur wegen des …
Foto: keystone-sda.ch
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Bayern München – Arminia Bielefeld 3:3
Upamecano kommt von Leipzig, Richards kommt von Reading. In den letzten Tagen hat Bayern München gleich zwei Verteidiger für die neue Saison unter Vertrag genommen. Im Heimspiel gegen Aufsteiger Bielefeld wird schnell klar, warum. Süle und Sarr sprechen sich nicht ab, Neuzugang Vlap kommt in der 9. Minute zentral an der Strafraumgrenze völlig frei zum Abschluss und trifft. Dann die 37. Minute: Ecke von Vlap, Pieper geht am Fünfer völlig vergessen – 2:0 für den Aussenseiter.

Ist nach der Klub-WM in Katar noch Sand im Getriebe? Oder ists der heftige Schneefall in Hälfte eins? Lewandowskis Anschlussvolley hält nur wenige Sekunden: Konter der Arminia, wieder stimmt in der Bayern-Abwehr die Zuteilung nicht – 3:1 durch Gebauer.

Am Ende holt der Meister immerhin noch den Rückstand auf, der starke Davies markiert den eminent wichtigen Ausgleich. Auf der anderen Seite holen freche Bielefelder einen verdienten Punkt im Kampf gegen den Abstieg.

Eins zeigt aber auch diese Partie: 29 Gegentore hat Bayern mittlerweile schon kassiert. Mehr als Leipzig, Wolfsburg, Leverkusen, Union und Bremen. Dem defensiven Anspruch wurde aber schon entgegengewirkt.

Der Schweizer: Bayern fährt Angriff um Angriff über die Seite von Cédric Brunner, doch trotzdem hat der Ex-FCZler seinen Bereich ziemlich gut im Griff. 90 Minuten lang Teil einer solidarisch grossartigen Leistung der Arminia.

Die Tore: 9. Vlap 0:1, 37. Pieper 0:2, 48. Lewandowski 1:2, 49. Gebauer 1:3, 57. Tolisso 2:3, 69. Davies 3:3.

Am Sonntag

Wolfsburg – Gladbach 0:0
Das Duell der mit Schweizern gespickten Kadern bleibt torlos. Und das auch, weil bei Gladbach Nati-Goalie Yann Sommer zwischen den Pfosten steht! Eigentlich müsste Wolfsburg in der ersten Halbzeit in Führung gehen, Mbabu kommt aus kurzer Distanz zum Kopfball, Sommers Reflex ist jedoch grandios, der Keeper lenkt die Kugel noch am Tor vorbei. Auch sonst sind die Wölfe bissiger, Mbabu ist dabei oft im Mittelpunkt. Doch die Offensive verzweifelt an Sommer. Mit sechs Paraden hält der Gladbach-Keeper seine Borussen im Spiel und ist schlussendlich hauptverantwortlich für den Punktgewinn.

Die Schweizer: Bei Gladbach spielen Sommer und Elvedi durch, Embolo wird in der 80. Minute eingewechselt und sieht fünf Minuten später Gelb, Michael Lang sitzt auf der Bank und Denis Zakaria fehlt den Borussen angeschlagen. Bei Wolfsburg spielt Kevin Mbabu durch und zeigt eine starke Partie, Renato Steffen wird in der 80. Minute ausgewechselt und Admir Mehmedi sitzt über 90 Minuten auf der Bank.

Hier zeigt Sommer gegen Nati-Kollegen Mbabu Riesen-Reflex
4:37
Torloses Schweizer Duell:Sommer zeigt gegen Nati-Kollegen Mbabu Riesen-Reflex

Frankfurt – Köln 2:0
Die Eintracht stellt gegen Köln gleich zwei Vereinsrekorde auf: 39 Punkte haben die Hessen nach 21 Spieltagen auf dem Konto und zudem holt die Hütter-Truppe auch den vierten Sieg im vierten Rückrundenspiel – beides gabs in Frankfurt noch nie! Köln hält sich gegen die SGE zuerst gut, Keeper Horn hält mit mehreren Paraden die Gäste im Spiel. Nur funktioniert beim «Effzeh» vorne gar nichts. Eintrachts Torgarant Silva knackt erst in der zweiten Halbzeit Köln-Schlussmann Horn, kurz vor Schluss setzt N'Dicka den Schlusspunkt. Mit dem Dreier hält Frankfurt weiterhin Kurs auf die Königsklasse.

Die Schweizer: Djibril Sow steht bei Frankfurt in der Stammformation, wird in der 71. Minute durch Jovic ersetzt. Steven Zuber nimmt den anderen Weg, sitzt zuerst auf der Bank und wird in der 82. Minute für Kamada eingewechselt.

Die Tore: 57. Silva 1:0, 79. N'Dicka 2:0.

Hütter mit Frankfurt im Siegesrausch
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Am Samstag

Union Berlin – Schalke 04 0:0
Es ist das Duell zwischen dem ausser Form gefallenen Überraschungsteam und dem gebeutelten Schlusslicht. Das Duell, in dem es um den sportlichen Befreiungsschlag geht – für die Berliner nach zuvor vier sieglosen Partien, für die Gelsenkirchener nach fünf Spielen ohne Vollerfolg! Und es ist auch das Duell, bei dem die Anweisungen an der Seitenlinie im Schweizer Akzent daherkommen. Urs Fischer gegen Christian Gross. Zürich-Affoltern gegen Zürich-Höngg. Die beiden Trainer leiden 93 Minuten mit, geben energisch Anweisungen, fuchteln herum. Vergebens. Die Partie wird zum Abnützungskampf – und zur Nullnummer, die beiden wenig bringt. Vor allem Schalke schmerzt der verpasste Coup! Der Rückstand auf den rettenden 15. Platz? Er beträgt satte neun Punkte. Gross’ Team kommt auch mit dem begnadigten Bentaleb nicht auf Touren. Die Zeit für eine Aufholjagd im Abstiegskampf wird für die Schalker immer knapper!

Auch wenn die Königsblauen in den Schlussminuten anrennen, Druck machen, den Abschluss suchen, bleibt letztlich die erschreckende Bilanz: Schalke hat in Berlin keinen Torschuss abgegeben! Dass es so schwierig wird mit der Mission Klassenerhalt, weiss auch Sky-Experte Lothar Matthäus. Dennoch überrascht der für seine kritischen Analysen bekannte Welt- und Europameister mit seinen Aussagen nach der Partie. Er meint: «Klar, man muss schon lange suchen, um ihre Situation positiv zu sehen. Trotzdem glaube ich irgendwo noch an die Qualität von Schalke!» Gross gibt ebenfalls den Optimisten, sagt bei «Sky»: «Die Stimmung in der Kabine ist nach diesem Spiel natürlich bedrückt. Trotzdem glauben wir noch an den Ligaerhalt! Die Hoffnung stirbt definitiv zuletzt…»

Die Schweizer: Urs Fischer erlebt sein 99. Spiel als Union-Coach. Christian Gross sein 9. als Schalke-Trainer.

Gross beisst sich an Fischer die Zähne aus
4:30
Frust an der alten Försterrei:Gross beisst sich an Fischer die Zähne aus

Dortmund – Hoffenheim 2:2
Der BVB stolpert weiter vor sich hin. Zuletzt gabs drei Pleiten aus vier Partien. Nun? Nur ein 2:2 gegen Hoffenheim. Knipser Haaland rettet die Dortmunder in der Schlussphase – mit dem Tor zum Ausgleich. Und er sorgt auch dafür, dass Keeper Marwin Hitz nicht als grosser Verlierer des Tages dasteht. Der Schweizer gibt direkt nach der Pause eine ganz unglückliche Figur ab: Nach einer Rudy-Flanke faustet er Stürmer Bebou an, sodass von dessen Kopf der Ball ins Tor prallt. 1:2! Kurz darauf erzielt Haaland eigentlich bereits das 2:2 – der VAR interveniert jedoch und gibt den Treffer wegen Abseits nicht. Insgesamt? Ein erneut ernüchternder Nachmittag fürs Team von Favre-Nachfolger Edin Terzic…

Die Schweizer: Im BVB-Tor steht zum dritten Mal in Folge Marwin Hitz. Roman Bürki kuriert weiterhin eine Schulterblessur aus. Manuel Akanji spielt in der Abwehr durch, holt sich in der 67. Minute Gelb ab.
Die Tore: 24. Sancho 1:0, 31. Dabbur 1:1, 51. Bebou 1:2, 81. Haaland 2:2.

Dieser Hitz-Bock kostet den BVB erneut Punkte
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Dortmund bangt um Europa:Dieser Hitz-Bock kostet den BVB erneut Punkte

Leverkusen – Mainz 2:2
Verrückte Schlussphase in Leverkusen! Die Gastgeber gehen früh in der Partie in Führung, machen in der 84. Minute durch Schick den Deckel drauf – denkt man. Denn Mainz ist alles andere als unterlegen, die Gäste setzen immer wieder Nadelstiche, scheitern aber immer wieder an der eigenen Ineffizienz vor dem Rot. Bis kurz vor Schluss! Innert drei Minuten stehts plötzlich 2:2! Glatzel und Stöger überraschen den Favoriten und entführen einen verdienten Punkt aus Leverkusen. Für den Zweitletzten aus Mainz ein gewonnener Punkt, für die Werkself ein verpasster Sieg und eine verpasste Chance, Wolfsburg von Platz 3 zu verdrängen.

Der Schweizer: Edimilson Fernandes, zuletzt wegen mangelnder Trainingsleistung nicht im Kader, fehlt bei Mainz diesmal verletzungsbedingt. Der Nati-Spieler hat sich am Freitag im Abschlusstraining eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen. Ein erstes MRT zeigt: Er dürfte für längere Zeit ausfallen.
Die Tore: 14. Alario 1:0, 84. Schick 2:0, 89. Glatzel 2:1, 93. Stöger 2:2.

Leverkusen vergibt 2:0-Führung in Schlussminuten
4:56
Riesen-Jubel bei Mainzern:Leverkusen vergibt 2:0-Führung in Schlussminuten

Stuttgart – Hertha BSC 1:1
Eine verbissene Partie mit vielen Zweikämpfen, Fouls und Mittelfeld-Geplänkel. Im Laufe der ersten 45 Minuten etablieren sich die Gastgeber zum besseren Team, erspielen sich die eine und andere Chance. Erst kurz vor dem Pausentee klingelt es aber im Berliner Kasten. Kalajdzic macht seinen neunten Saison-Treffer. Die Hertha hadert jedoch mit ihrem Schicksal. Erstens schaut sich der VAR die Szene rund vier Minuten wegen Abseits an, entscheidet dann aber auf Tor – eine Millimeterentscheidung. Zweitens ist der Freistoss, welcher zum Treffer führt, eine Falschentscheidung – hier ist jedoch auch der VAR machtlos. Mit der Wut im Bauch spielen die Hauptstädter weiter, werfen alles nach vorne. VfBs Anton klärt noch einen Lupfer von Cunha auf der Linie mit dem Kopf, doch der Hertha-Youngster Netz (17) knackt das Stuttgarter Bollwerk nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung und verhindert die Niederlage.

Der Schweizer: Gregor Kobel spielt bei Stuttgart im Tor durch, ist beim Ausgleich chancenlos.
Die Tore: 45. Kalajdzic 1:0, 82. Netz 1:1.

Khedira liefert gegen Ex-Klub Assist zum Ausgleich
4:35
Hertha punktet in Stuttgart:Khedira liefert gegen Ex-Klub Assist zum Ausgleich

Bremen – Freiburg 0:0
Nullnummer im Weserstadion. Die Punkteteilung bringt beiden Teams nicht wirklich viel. Werder kann sich nicht wie gewünscht weiter von der Abstiegszone distanzieren, Freiburg vermag sich nicht weiter an die Spitzengruppe anzunähern.

Freiburgs Petersen vergibt beste Chance der Partie
3:48
Nullnummer in Bremen:Freiburgs Petersen vergibt beste Chance der Partie

Am Freitag

Leipzig – Augsburg 2:1
Es braucht eine Penalty-Wiederholung, bis der Leipziger Bann gebrochen ist. Aber von Anfang an. Leipzig dominiert und spielt den Gegner an eine Wand. Dann zeigt Schiri Zwayer in der 35. Minute auf den Punkt. Eine leichte Berührung, mehr nicht. Augsburg-Goalie Gikiewicz ist fuchsteufelswild und kriegt Gelb wegen Reklamierens. Seine Wut bündelt der Pole dann genau richtig – und hält den Penalty von Olmo! Aber Gikiewicz bewegt sich zu früh von der Linie weg. Wiederholung. Diesmal machts Olmo besser. Dann gehts plötzlich ganz einfach. Ein paar Pässe vor dem Strafraum, Poulsen auf den freistehenden Nkunku, 2:0.

Davon erholt sich der FCA nicht mehr … bis Leipzig die Gäste wieder ins Spiel bringt. Eigentlich hat RB klar Oberwasser, hat die Sache vermeintlich im Griff. Konaté lässt im Strafraum dann aber das Bein stehen, Pedersen nimmt dankend an und fällt. Caligiuri versenkt. Ohne Wiederholung. Augsburg macht am Ende nochmals Dampf. Aber ohne Zählbares. Nur Gikiewicz – kurzärmlig bei -10°C in Leipzig – kocht nach Schlusspfiff nochmals hoch und legt sich mit den RB-Betreuern an. Dann ist das Feuer aber aus.

Der Schweizer: Heiko Herrlich bringt Ruben Vargas erst nach einer Stunde. Viel Einwirkung aufs Spiel hat der Wirbelwind aber nicht.

Die Tore: 38. Olmo (Penalty) 1:0, 43. Nkunku 2:0, 77. Caligiuri (Penalty) 2:1.

Leipzig bleibt Bayern-Jäger Nummer eins
5:04
Knapper Sieg gegen Augsburg:Leipzig bleibt Bayern-Jäger Nummer eins
Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
3
8
9
2
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
3
4
7
3
RB Leipzig
RB Leipzig
3
2
7
4
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
3
4
6
5
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
3
3
6
6
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
3
1
6
6
SC Freiburg
SC Freiburg
3
1
6
8
Werder Bremen
Werder Bremen
3
1
5
9
Union Berlin
Union Berlin
3
1
5
10
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
3
0
4
11
FC Augsburg
FC Augsburg
3
-2
4
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
3
0
3
13
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
3
-1
3
14
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
3
-4
3
15
FSV Mainz
FSV Mainz
3
-1
2
16
VfL Bochum
VfL Bochum
3
-4
0
17
FC St. Pauli
FC St. Pauli
3
-5
0
18
Holstein Kiel
Holstein Kiel
3
-8
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