BLICK zum Münchner Peinlich-Auftritt
Ihr seid alle Grännis, liebe Bayern-Bosse!

«Das lassen wir uns nicht gefallen», wettern die Bayern-Bosse am Freitagmittag über die Presse. Dünnhäutig und extrem scheinheilig, findet BLICK-Reporter Martin Arn zum Rundumschlag gegen die Kritiker.
Publiziert: 19.10.2018 um 14:23 Uhr
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Aktualisiert: 15.11.2018 um 22:46 Uhr
So beklagt sich Uli Hoeness über Kritiker
1:23
Rundumschlag bei Bayern München:So beklagt sich Uli Hoeness über Kritiker
Martin Arn
Martin ArnReporter Fussball

Es ist ein bizarrer Auftritt der Bayern-Bosse. Am Freitag pünktlich zur Zmittagszeit treten Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, Sportdirektor Hasan Salihamidzic und Vereinspräsident Uli Hoeness vor die versammelten Medien.

Mit bebender Stimme wehrt sich Rummenigge gegen die «respektlose Berichterstattung» namentlich der Axel-Springer-Medien, zu der auch die BILD gehört. Rummenigge warnt: «Das lassen wir uns nicht gefallen.»

Besonders stören sich die Bayern-Bosse daran, dass einzelne Medien Mats Hummels und Jérôme Boateng «Altherrenfussball» vorgeworfen und Manuel Neuer nach dessen letzten Leistungen scharf kritisiert hatten. Das sei «unverschämt und ekelhaft».

Rummenigge zitiert sogar das Grundgesetz: «Die Ehre des Menschen ist unantastbar», dies gelte offenbar nicht für Fussballprofis. Dass Medien nach vier sieglosen Spielen über die Krise des FC Bayern berichten, auch mal hämisch, ist natürlich wahr.

Die Bayern haben durch ihre Erfolge der letzten Jahrzehnte, aber auch durch ihr Selbstverständnis und die offen zur Schau getragene Arroganz («Mia san mia») dafür gesorgt, dass es mindestens so viele Neider und Bayern-Hasser wie Anhänger des Klubs gibt.

Wenn die Bayern-Bosse nun mehr Respekt verlangen von den Medien, dann ist das nicht nur ausgesprochen dünnhäutig, sondern vor allem extrem scheinheilig. Gerade Uli Hoeness tritt ja oft genug krawallig auf und bedient genau dieselben Mechanismen, nach denen auch die Medien funktionieren: Rundumschläge, Vereinfachungen.

Erst vor wenigen Wochen bezeichnete Hoeness Ex-Nationalspieler Karim Bellarabi von Leverkusen nach einem groben Foul an Bayerns Rafinha als «geisteskrank». Über Mesut Özil sagte Hoeness auf dem Höhepunkt der Erdogan-Affäre, er spiele «seit Jahren einen Dreck zusammen».

Wo bitte, liebe Bayern-Bosse, war denn da der nun angemahnte Anstand geblieben. Was die Münchner an diesem Freitag veranstaltet haben, ist beschämend, ja geradezu lächerlich. Eine Groteske, die in die Geschichte eingehen wird. Sie zeigt nur allzu deutlich, wie angekratzt das Ego ist.

Lieber Herr Rummenigge, lieber Herr Hoeness: Das war nicht FC Bayern München, das war FC Gränni München.

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