Das meint BLICK zum Ancelotti-Abgang
Er geht als Taktikniete und Missverständnis!

Carlo Ancelotti war bei den Bayern der falsche Mann zur falschen Zeit, findet BLICK-Blattmacher Ernst Kindhauser.
Publiziert: 29.09.2017 um 08:33 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 17:53 Uhr
Ernst Kindhauser
BLICK-Autor Ernst Kindhauser.

Er kam als Trainer zum Liebhaben, Elder Statesman, dreifacher Gewinner der Königsklasse. Er geht als Taktikniete, Talentvernichter und Missverständnis, vom Netz verhöhnt als «Papalotti Angelo».

Carlo Ancelotti (58) war der falsche Mann zur falschen Zeit. Wer öffentliche Bayern-Trainings besuchte, staunte über die tiefe Intensität und taktische Schlichtheit im Vergleich zu Vorgänger Guardiola. Man fragte sich, ob der Dauer-Kaugümmeler, seine Eleven stets wie eine Säule beobachtend, Leidenschaft genug hat, den Umbruch der Bayern zu managen – und sie zum Champions-League-Triumph zu führen.

Ancelotti hatte weder das Feuer noch hatte er einen Plan. Binnen eines Jahres verwandelte er ein hochgetuntes Ensemble, das den schönsten Fussball spielte, den Deutschland je gesehen hat, in unpräzise, uninspirierte und halbfitte Solisten. Die Ballbesitz-Maschine zerfiel, Teamstützen wie Müller und Alaba kriselten, Talente wie Coman, Sanches und lange auch Kimmich versauerten.

Geld schiesst Tore

Mag sein, dass Ancelottis Zeit als Top-Trainer abgelaufen ist – wie die der Bayern in Europas Bel Etage abzulaufen droht. Das Malaise allein Ancelotti anzulasten, wäre grundfalsch. Das Erfolgsteam der letzten Jahre hat seinen Zenit überschritten, kein Coach der Welt kann das ändern.

Finito in München: Carlo Ancelotti.
Foto: Keystone
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Auch die Bayern-Führung steht vor einem Generationenwechsel. Das Triple 2013 öffnete die Schere zwischen Anspruch und Wirklichkeit, mit der die Bosse nicht klarkommen. Ihr Dilemma: Die Zeitenwende im Fussball generiert ein Milliardenbusiness. Geld schiesst Tore, heute mehr denn je.

Wollen die Bayern als Global Player mit Real, Barça, PSG mithalten, müssen Hoeness und Rummenigge, diese Krämerseelen, über ihren Schatten springen – oder dies jüngeren, wagemutigeren Nachfolgern überlassen.

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