Foto: Andy Mueller/freshfocus

BVB-Legende Chappi beurteilt Favres Misere
«Er weiss, dass er um seinen Job spielt»

Der BVB-Baum brennt lichterloh! Trainer Lucien Favre ist angezählt. Dortmund-Legende Stéphane Chapuisat analysiert die Situation bei Gelbschwarz.
Publiziert: 26.11.2019 um 00:45 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2019 um 11:10 Uhr
Alain Kunz

Schwierig, sei es im Moment, sagt Chappi. Umso mehr nachdem man sich nicht gescheut habe, die Ambition Meister zu werden, vor der Saison offen anzumelden. «Eine kleine Krise hat man überwunden, indem man ein, zwei wichtige Siege landete. Doch es ist alles nach wie vor eng. Da tun diese beiden jüngsten Tiefschläge enorm weh.»

Nach dem demütigenden 0:4 gegen die Bayern holte der BVB gegen Schlusslicht Paderborn nach einem 0:3-Rückstand immerhin noch ein 3:3. «Stimmt», sagt Chappi. «Aber gegen Paderborn zuhause ist das wie eine Niederlage. Da hat man ganz klar einen Dreier erwartet.»

«Jetzt hilft nur eins: Punkte!»

An der Mitgliederversammlung des Klubs am Sonntag stellte sich Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hinter den angeschossenen Trainer Lucien Favre. Er sagte: «Lieber Lucien, du hast auch weiter unser Vertrauen. Aber: Am Ende ist Fussball immer über Ergebnisse definiert. Wir wünschen uns alle, dass es dir und der Mannschaft gelingt, eine Wende herbeizuführen. Dafür hast du alle Unterstützung, die wir dir geben können.»

Lucien Favre erlebt mit Dortmund momentan eine schwierige Phase.
Foto: Getty Images
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Chappi dazu: «Das weiss auch Lucien, dass er Resultate bringen muss, wenn man den Titel als Ziel ausgibt. Und wenn man zwei solche Spiele liefert wie der BVB zuletzt, dann ist der Totomat das Wichtigste! Jetzt hilft nur eines: Punkte!»

Zwei Schicksalsspiele auf dem Programm

Und die müssen offenbar bereits am Mittwoch her, in der Champions League in Barcelona. Denn bei einer Niederlage droht das Aus bereits nach der Gruppenphase. Jedenfalls geht man in Deutschland davon aus, dass das Spiel im Camp Nou für Favres Schicksal entscheidend ist.

Allerspätestens aber jenes gegen die Hertha am Samstag in Berlin. Chappi: «Ich bin auf die Reaktion der Mannschaft gespannt. In Barcelona kann man natürlich verlieren. Da kommt es dann auf die Art und Weise an. Sicher ist: So ein Spiel wie in München wird es nicht mehr ertragen.»

«Meistens geht es in die andere Richtung»

Doch eigentlich hüpft Dortmund mit dem Waadtländer Coach von Baustelle zu Baustelle. Und mittlerweile ist so viel kaputtgegangen, dass es kaum noch eine Möglichkeit gibt, aus dieser Spirale herauszukommen. Der ehemalige Champions-League-Sieger sieht das nicht zwingend so: «Es wird nicht einfach. Aber man hat es im Fussball immer wieder gesehen: Trainer, die fast am Ende sind ­– und dann legen sie eine Serie hin. Und alles ist vergessen. Aber es stimmt schon: Meistens geht es in die andere Richtung.»

Grundsätzlich traut der YB-Chefscout Favre zu, einen Klub der Dimension des BVB erfolgreich zu coachen. «Die letzte Saison war lange Zeit toll, man hatte grosse Hoffnungen. Und am Ende reichte es nicht. Jetzt hat man weiter investiert, viele Spieler geholt. Und das Ziel Meistertitel offen deklariert. Da weiss man als Trainer, woran man ist. Und man weiss, dass man um seinen Job spielt, wenn es nicht läuft.»

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