So erzielt Nati-Stürmer Itten sein erstes Bundesliga-Tor
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Ausgerechnet gegen die Bayern!So erzielt Nati-Stürmer Itten sein erstes Bundesliga-Tor

Bundesliga-Söldner Itten im Hoch
«Ich hoffe, mein Bayern-Tor reicht für ein Nati-Aufgebot»

Cedric Itten (24) lebt nach dem Wechsel von den Glasgow Rangers zu Greuther Fürth den Bundesliga-Traum – und rechnet sich neue Chancen für ein Comeback im Schweizer Dress aus.
Publiziert: 30.09.2021 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2021 um 18:41 Uhr
Sebastian Rieder

Zuerst das Tor – und dann das Trikot von Lewandowski. Es gibt Momente im Leben, die bleiben für die Ewigkeit. Es läuft die 87. Minute gegen Bayern München, als Cedric Itten für Greuther Fürth zum 1:3 verkürzt und Goalie Manuel Neuer die weisse Weste versaut. «Ein grossartiges Gefühl, sehr speziell gegen die Bayern. Das ganze Stadion hat auf diesen Augenblick hingefiebert – und als das Tor dann fiel, war die Freude riesig», sagt Itten über seinen ersten Treffer in der Bundesliga.

Nach dem goldenen Moment vibriert nicht nur das Stadion, sondern auch das Natel von Itten. Unzählige Gratulationen von Freunden und Verwandten blitzen auf dem Handy auf – darunter auch diverse Nati-Kollegen. Nur die Nachricht von Murat Yakin fehlt. Vielleicht überrascht ihn der Nati-Trainer mit der Kader-Nominierung für die WM-Qualifikation gegen Nordirland und Litauen. «Ich würde mich sehr freuen», sagt Itten, «ich hoffe, mein Tor reicht für ein Aufgebot.»

Historischer Titel mit den Rangers

Das Kopfballtor von letzter Woche erinnert den 24-jährige Basler in Entstehung und Vollendung an seine internationale Sternstunde, als er vor zwei Jahren als Stürmer des FC St. Gallen im ersten Nati-Spiel als Joker im gleichen Stil das 1:0-Siegtor gegen Georgien erzielt. Drei Tage später doppelt er gegen Gibraltar mit einer Doublette nach – und die Schweiz qualifiziert sich für die EM 2020.

Grosser Augenblick für ein kleines Team: Cedric Itten trifft für Greuther Fürth gegen Bayern München.
Foto: imago images/Eibner
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Als zweitbester Torschütze der Super League führt Ittens kometenhafter Aufstieg nach Glasgow, wo er für vier Jahre unterschreibt. Die Rangers durchbrechen die grüne Dominanz von Stadtrivale Celtic und feiern neun Jahre nach der Insolvenz und dem Zwangsabstieg in die 4. Liga den langersehnten 55. Meistertitel.

Harte Zeit in Schottland

Die blaue Glücksseeligkeit in Glasgow erfasst Itten jedoch nicht vollends. Als Reservist kommt er oft nur zu Kurzeinsätzen. Noch schlimmer sind für ihn aber die Auswirkungen der Corona-Pandemie. Während dem Lockdown ist er ein Jahr von seiner Familie in der Schweiz abgeschnitten. «Das war eine harte Zeit in Schottland», sagt Itten, «aber immerhin war meine Freundin stets bei mir.»

Glück in der Liebe, aber Pech im Spiel: Die kurzen Auftritte bei den Rangers reichen bei der Nati nicht mehr für ein Aufgebot. Itten verfolgt die Euro am TV und kommt ins Grübeln. Er will eine Veränderung. Kurz vor Ende der Transferperiode kommt es zur einjährigen Ausleihe zur SpVgg Greuther Fürth – für Itten geht ein Traum in Erfüllung. «Es war schon immer ein grosses Ziel von mir, in der Bundesliga zu spielen.»

Neues Vertrauen trotz Abstiegskampf

Der verhinderte Torjäger findet im Klub des Kleeblatts schnell sein Glück und blüht in den grün-weissen Vereinsfarben auf wie einst beim FCSG. Kurz nach der Ankunft in der bayerischen Kleinstadt trifft er im ersten Testspiel. «Ich spürte von Anfang an das Vertrauen», sagt Itten und schwärmt vom familiären Umfeld beim Tabellenletzten der Bundesliga.

Trotz drei Niederlagen in Serie generiert die Abstiegsgefahr mehr Antrieb als Angst. «Klar kämpfen wir hier um den Klassenerhalt, aber schliesslich in einer der besten Ligen der Welt», sagt Itten. Als Beleg dafür hat er sich nach dem Tor gegen die Bayern das Leibchen von Stürmerstar Robert Lewandowski geschnappt.

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
3
8
9
2
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
3
4
7
3
RB Leipzig
RB Leipzig
3
2
7
4
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
3
4
6
5
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
3
3
6
6
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
3
1
6
6
SC Freiburg
SC Freiburg
3
1
6
8
Werder Bremen
Werder Bremen
3
1
5
9
Union Berlin
Union Berlin
3
1
5
10
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
3
0
4
11
FC Augsburg
FC Augsburg
3
-2
4
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
3
0
3
13
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
3
-1
3
14
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
3
-4
3
15
FSV Mainz
FSV Mainz
3
-1
2
16
VfL Bochum
VfL Bochum
3
-4
0
17
FC St. Pauli
FC St. Pauli
3
-5
0
18
Holstein Kiel
Holstein Kiel
3
-8
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