Bremens letzter Strohhalm!
Gibts das nächste Wunder von der Weser?

Die Duelle mit Spartak Moskau, Dynamo Berlin, Anderlecht und Lyon: Werder ist bekannt für seine unglaublichen Aufholjagden. Gibts am Samstag im kapitalen Spiel gegen Köln erneut ein Wunder? Oder steigen die Bremer erstmals seit 40 Jahren ab?
Publiziert: 26.06.2020 um 13:03 Uhr
Marco Pescio

Ganz Bremen bibbert! Die Ausgangslage vor dem letzten Bundesliga-Spieltag ist klar: Ohne Schützenhilfe von Urs Fischers Union Berlin steigt Werder so oder so ab. Bremens Direktkonkurrent Düsseldorf muss in der deutschen Hauptstadt verlieren, damit Werder – mit einem Sieg im Weserstadion gegen Köln – zumindest noch den Relegationsplatz 16 erreichen kann. Wenn Düsseldorf ein Remis holt? Dann müssten die Bremer mit mindestens vier Toren Unterschied gewinnen.

Werder droht der erste Abstieg seit 40 Jahren. Die Anhänger des Vereins sind sich bewusst: Nur ein erneutes «Wunder von der Weser» kann den Sturz in die Zweitklassigkeit verhindern. Gleichzeitig aber schöpfen die Fans eben gerade aus der mit unglaublichen Aufholjagden reich geschmückten Vereinsgeschichte grosse Hoffnung.

Ein Blick zurück auf vier unvergessliche Fussballabende:

Werder droht der Absturz in die Zweitklassigkeit.
Foto: gumzmedia/nordphoto
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3. November 1987 - die Geburt des Mythos

Zweite Runde im Uefa-Cup gegen Spartak Moskau. Werder verliert das Hinspiel in Russland mit 1:4. An ein Weiterkommen glaubt kaum ein Fan mehr, nur 20’000 kommen fürs Rückspiel ins Stadion. Was folgt, ist Drama und Spektakel pur: Werder rettet sich trotz zwischenzeitlich starkem Nebel und einem Beinahe-Spielabbruch gerade noch mit einem 4:1 in die Verlängerung – und siegt dort am Ende mit 6:2! Der Weser-Mythos wird geboren.

11. Oktober 1988 – Riedle und Co. brillieren

Erste Runde im Europapokal der Landesmeister gegen DDR-Champion Dynamo Berlin. Werder geht im Hinspiel bei Dynamo mit 0:3 unter. Im zweiten Duell drehen die Grün-Weissen den Spiess aber noch um – und wie! Ein bärenstarker Karl-Heinz Riedle und seine Teamkollegen ballern die Berliner gleich mit 5:0 weg. Allerdings erst nach der Pause, davor hatte es erst 1:0 für die Bremer geheissen. Am Ende erreicht Werder gar noch den Viertelfinal, scheitert dort aber am späteren Sieger Milan.

8. Dezember 1993 – Europa staunt über irre 24 Minuten!

Gruppenphase in der Champions League gegen den RSC Anderlecht. Im Hinspiel gegen die Belgier geht Werder im heimischen Weserstadion mit einem 0:3 in die Pause – und ist damit sogar noch gut bedient. Nach dem desolaten Auftritt des Teams muss Trainer Otto Rehagel wohl die richtigen Worte gefunden haben. Denn danach treten die Bremer wie verwandelt auf. Innert 24 Minuten stellt Werder die Partie auf den Kopf. Vom 0:3 zum 5:3 – ganz Europa ist begeistert!

7. Dezember 1999 – Pizarro ist damals schon der Held

Dritte Runde im Uefa-Cup gegen Olympique Lyon. Wieder setzt es im Hinspiel in Frankreich eine deftige 0:3-Klatsche ab. Und wieder glaubt kaum ein Fan an die grosse Wende. Gerade einmal 10’000 Zuschauer erscheinen beim Rückspiel. Dafür werden diese wenigen treuen Anhänger so richtig entschädigt! Werder spielt die stark aufgestellten Gäste an die Wand. Marco Bode, Andreas Herzog und Frank Baumann sorgen mit ihren Treffern dafür, dass es schon kurz nach der Pause 3:0 steht. Und dann, kurz vor Schlusspfiff, legt ein gewisser Ailton auf einen gewissen Claudio Pizarro auf – und der markiert das 4:0. Das vierte und bislang letzte wahre Wunder von der Weser ist Tatsache!

Ob am Samstag im Heimspiel gegen Köln die nächste grosse Rettungstat von Werder folgt? Pizarro, mittlerweile 41 Jahre alt und nach mehreren Unterbrüchen weiterhin für Bremen aktiv, wüsste ja genau, wie’s geht.

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