Gala im 100. Borussen-Duell
Überragender Reus versenkt Gladbach im Alleingang

Was für ein Auftritt von Borussia Dortmund im 100. Duell gegen Gladbach. Gleich mit 6:0 schickt der BVB die Fohlen nach Hause, Marco Reus ist an fünf (!) Toren beteiligt. Derweil führt Lewandowski die Bayern zum Siegen zurück. Das Roundup der 23. Bundesliga-Runde.
Publiziert: 20.02.2022 um 17:30 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2022 um 21:42 Uhr
Was für ein Auftritt des BVB-Captain Marco Reus.
Foto: keystone-sda.ch
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Am Sonntag

Borussia Dortmund – Gladbach 6:0
Der Frust über die blamable 2:4-Niederlage in der Europa League gegen die Glasgow Rangers scheint tief gewesen zu sein. Diesen hat sich Marco Reus im Spiel gegen Gladbach allerdings von der Seele geschossen: Zwei Tore erzielt der BVB-Captain selbst, drei weitere bereitet er vor. Die Gladbacher werden nach allen Regeln der Fussball-Kunst ausgekontert. Gleich vier Tore entstehen nach einem schnellen Angriff der Hausherren. Dass es aber zu einer derart krassen Angelegenheit werden würde, hätte zur Pause wohl kaum jemand für möglich gehalten. Zwar steht es aus Sicht der Fohlen erst 0:2, doch viel können sie sich nicht vorwerfen. Sie kommen zu vielen Chancen, doch Gregor Kobel im Dortmunder Tor hält die Führung ein ums andere Mal fest.

Nach dem Pausentee finden die Gladbacher nicht mehr ins Spiel, stattdessen läuft Schwarzgelb zur Höchstform auf. Yann Sommer im Gladbach-Kasten ist kaum zu beneiden. Ausser beim zweiten Tor, hat der Schweizer Nati-Goalie kaum Abwehrchancen. Am letzten Tor des BVB hat der überragend auftretende Reus dann keine Beteiligung: Wolf wird im Strafraum von den Beinen geholt, Can verwandelt den fälligen Elfmeter. Damit gewinnt Dortmund das 100. Borussen-Duell deutlich und verkürzt den Rückstand auf Bayern wieder auf sechs Punkte.
Die Tore: 26. Reus 1:0, 32. Malen 2:0, 70. Wolf 3:0, 74. Moukoko 4:0, 81. Reus 5:0, 90.+1 Can (P) 6:0.
Die Schweizer: Gregor Kobel zeigt im Kasten der Dortmunder eine fantastische Leistung. Manuel Akanji fällt mit einem Muskelfaserriss aus. Die Nati-Spieler bei Gladbach Yann Sommer, Nico Elvedi und Breel Embolo stehen wie gewohnt in der Startformation, erleben aber einen Horrorabend.

Bayern München – Greuther Fürth 4:1
In den letzten beiden Spielen präsentierte sich der FC Bayern von der schwachen Seite. Zunächst verloren die Münchner gegen Aufsteiger Bochum mit 2:4, unter der Woche liessen sie dann einen mehr als durchzogenen Auftritt gegen Salzburg in der Champions League (1:1) folgen. Und auch das Spiel gegen den zweiten Bundesliga-Aufsteiger Greuther Fürth scheint zum Albtraum zu werden: Zur Pause liegt der deutsche Rekordmeister 0:1 zurück, Julian Nagelsmann ist bedient.

Der Retter heisst aber einmal mehr Robert Lewandowski (33). Mit einem Doppelpack führt der Pole Bayern zum Sieg. Dazwischen sorgte Fürth-Verteidiger Griesbeck mit einem Eigentor für die Münchner Führung. Schon zum zweiten Mal in dieser Saison trifft Griesbeck ins eigene Tor – zum zweiten Mal gegen Bayern. Er ist erst der dritte Spieler in der Bundesliga-Historie, der in einer Saison im Hin- und Rückspiel gegen denselben Gegner ein Eigentor schiesst. Choupo-Moting, zur zweiten Halbzeit eingewechselt, sorgt noch für den Endstand.
Die Tore: 42. Hrgota 0:1, 46. Lewandowski 1:1, 61. Griesbeck (ET) 2:1, 82. Lewandowski 3:1, 90.+1 Coupo-Moting 4:1.

Hertha – Leipzig 1:6
Bereits die Vorbereitung auf dieses Spiel war für Hertha alles andere als rosig. Gleich acht Spieler verpassen die Partie gegen Leipzig aufgrund einer Infektion mit dem Coronavirus. Und auch im Olympiastadion läufts nicht viel besser. Beim Stand von 1:1 leistet Hertha-Innenverteidiger Kempf seinem Team einen Bärendienst. Der Verteidiger foult Nkunku ganz dumm als letzter Mann im Strafraum und sieht die Rote Karte. Der gefoulte Nkunku verwandelt den Penalty gleich selbst. Mit einem Mann weniger zerfällt Hertha in alle Einzelteile. Leipzig demütigt die Hausherren, trifft nach dem Penalty im Sechs-Minuten-Takt. Am Schluss resultiert die höchste Heimniederlage in dieser Saison für die Berliner. Leipzig verteidigt damit Platz vier, für Hertha wirds immer heisser im Abstiegskampf. Die Berliner sind nur noch einen Punkt vor dem Relegationsplatz.
Die Tore: 20. Heinrichs 0:1, 48. Jovetic 1:1, 64. Nkunku 1:2, 67. Nkunku 1:3, 74. Olmo 1:4, 81. Haidara 1:5, 88. Poulsen 1:6.

Am Samstag

Köln – Frankfurt 1:0
Kölns Hoffnungsträger meldet sich eindrücklich zurück: Nach der coronabedingten Absenz in der letzten Runde darf Anthony Modeste (33) nun als Joker ran. Der französische Stürmer bestreitet seit Mittwoch wieder Trainings, kommt in der 61. Minute ins Spiel – und erzielt kurz vor Schluss den Siegtreffer. Nach einem Einwurf reagiert er blitzschnell, entwischt der Abwehr, legt sich den Ball einmal vor und düpiert den heranstürmenden Eintracht-Goalie Trapp mit einem Schuss durch die Beine. Dank dem 15. Saisontor des Franzosen leben in Köln, beim Beinahe-Absteiger der letzten Saison, die Träume von der Teilnahme am internationalen Geschäft.
Das Tor: 84. Modeste 1:0.
Der Schweizer: Djibril Sow spielt im Frankfurt-Mittelfeld durch.

Bielefeld – Union Berlin 1:0
Die Highlights in der ersten Hälfte beim Spiel in der Bielefelder SchücoArena sind rar. Die Arminia ist etwas besser unterwegs, beklagt nach einem Wimmer-Schuss einen Pfosten-Treffer (11.). Und Urs Fischers Union? Verhalten. Erst vor der Pause könnten die Berliner in Führung gehen – doch Michel setzt den Kopfball am Pfosten vorbei. In Hälfte zwei jubeln dafür die Gastgeber. Ein langer Ball von Goalie Ortega machen Schöpf und Wimmer vorne fest, ein Steckpass landet bei Okugawa, der zum 1:0 einschiesst. Können Fischers Unioner noch reagieren? Nein. Zwar hat Awoniyi im Eins-gegen-Eins die Chance auf den Ausgleich, scheitert aber am Fuss von Ortega (65.), genauso wie Klos in der Nachspielzeit per Kopf. Union kann die Pleite nicht abwenden, muss sich noch bei Goalie Luthe bedanken, der in der 81. Minute bravourös gegen Schöpf rettet. Bielefeld sichert sich im Kampf gegen den Abstieg einen äusserst vitalen Dreier, Union sieht dagegen die Europacup-Felle langsam davonschwimmen.
Das Tor: 53. Okugawa 1:0.
Der Schweizer: Cédric Brunner steht bei der Arminia in der Startelf und spielt durch.

Stuttgart – Bochum 1:1
Für Bochum gibts in Stuttgart nicht mehr als einen Punkt zu holen – wie immer, ist man versucht zu sagen. Der letzte Auswärtssieg der Bochumer liegt Jahrzehnte zurück – 1987! Und auch an diesem Samstagnachmittag will es nicht klappen. Zum einen, weil die eigenen Leistung lange nicht genügt und zum anderen bekunden die Bochumer gleich mehrfach Pech. Bella-Kotchap lenkt die Kugel in den eigene Kasten ab – 0:1. Es wird noch bitterer: Kurz vor Schluss köpfelt Polter den Ball an den rechten Pfosten. Das Tor scheint verriegelt und bleibt das auch bis weit in die 90. Minute hinein. Bevor die letzten Sekunden runterlaufen, zeigt der Schiedsrichter plötzlich auf den Elfmeterpunkt – Penalty für Bochum! Herzschlag-Final. Ausgleich. Bochum jubelt. Stuttgart am Boden. Das Heimteam kassiert einen weiteren Nackenschlag im Abstiegskampf.
Die Tore: 56. Bella-Kotchap (Eigentor) 1:0, 90+4. Löwen (Pen.) 1:1.
Der Schweizer: Saulo Decarli steht bei Bochum nicht im Aufgebot.

Augsburg – Freiburg 1:2
Freiburg-Stürmer Nils Petersen (33) ist der beste Joker der Bundesliga-Geschichte (31 Treffer nach Einwechslung) – doch er kann es auch von Anfang an. Bei seinem ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison schlägt Petersen bereits in der 4. Minute zu. Passend dazu prophezeite Freiburg-Trainer Christian Streich vor der Partie: «Er ist voll da auf dem Trainingsplatz und man sieht, dass er unbedingt will.» Auf dem Freiburger Trainingsplatz geschah noch etwas: Das Streich-Team studierte eine Freistoss-Variante ein, die sitzt! Der Pass statt die Flanke überrascht die Augsburger und führt in der 26. Minute zum 2:1 für die Breisgauer. Dabei bleibts, Freiburg gewinnt im zehnten Anlauf zum ersten Mal ein Bundesliga-Spiel auswärts in Augsburg.
Die Tore: 4. Petersen 0:1. 16. Gregoritsch 1:1. 26. Schlotterbeck 1:2.
Die Schweizer: Nati-Juwel Ruben Vargas steht bei Augsburg zum sechsten Mal in Folge in der Startelf. Teamkollege Andi Zeqiri, der in den letzten sechs Spielen immer zum Zug kam, fehlt im Aufgebot. Ebenso Freiburgs Nishan Burkart, der letzten Frühling sein Bundesliga-Debüt gab.

Wolfsburg – Hoffenheim 1:2
Die Wölfe sind im Aufwind, haben die letzten beiden Partien gewonnen – nach neun sieglosen Spielen in Folge. Wenn es läuft, dann läufts. Beispiel gefällig? Tatort: Strafraum von Hoffenheim. Tatzeitpunkt: 36. Minute. Täter: Jonas Wind. Tathergang: Ein herrlicher Schlenzer schlägt im rechten oberen Eck ein. Kunstschuss – 1:0. Dann verlagert sich die Szenerie in den Sechzehner des Heimteams. Und dort sorgt Hoffenheim für Angst und Schrecken – schlägt zweimal zu. Spiel gedreht. Drei Punkte eingetütet. Die Hoffenheimer setzen im Kampf um die internationalen Plätze eine weitere Duftmarke. Die Wölfe bleiben im Mittelfeld kleben.
Die Tore: 36. Wind 1:0. 73. Bruun Larsen 1:1. 78. Kramaric 1:2.
Die Schweizer: Renato Steffen und Kevin Mbabu bleiben über die ganze Spieldauer Ersatz.

Am Freitag

Mainz – Leverkusen 3:2
Was für ein Spiel in Mainz. Die Werkself von Gerry Seoane liegt zwei Mal vorne, ist nahe dran, den fünften Ligasieg in Serie einzufahren und reist letztlich ohne Punkte zurück nach Leverkusen. Die unermüdlichen 05er drehen den Match dank ihren Jokern (beide in der 82. eingewechselt) spät. Dem Ex-Basler Boëtius glückt in der 84. Minute das 2:2, Ingvartsen sorgt mit dem 3:2 in der 88. Minute dafür, dass in Mainz sämtliche Dämme brechen. Während Bayers Siegesserie reisst, findet diejenige von Mainz ihre Fortsetzung. Der Triumph gegen Leverkusen ist der fünfte Dreier in Folge vor der heimischen Kulisse.
Die Tore: 35. Schick 0:1. 57. Aaron 1:1. 74. Alario 1:2. 84. Boëtius 2:2. 88. Ingvartsen 3:2.
Die Schweizer: Silvan Widmer (Mainz) ist mittendrin bei dieser Partie und spielt durch.

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