80 Teams und Selbstregulierung
Das sind die Pläne der European Super League

Das Projekt European Super League ist noch nicht tot. Die Organisatoren um Juventus, Barcelona und Real Madrid haben in mehreren Medien ihre Pläne für die Zukunft vorgestellt.
Publiziert: 09.02.2023 um 14:03 Uhr

Juventus, Barcelona und Real Madrid haben die Idee mit der grossen europäischen Superliga noch nicht ganz aufgegeben. Mit der Sportmarketing-Agentur «A22» haben sie sich einen potenziellen Organisator geschnappt. Der Chef der Agentur, Bernd Reichart, hat in einem Artikel in der «Welt» geschildert, wie die Pläne für eine neue European Super League aussehen.

Ziel ist ein offener Wettbewerb, in dem jeder Klub garantiert 14 Spiele haben soll – in der neuen Champions-League-Reform sollen es acht sein. Die Liga soll 60 bis 80 Mannschaften über mehrere Spielklassen verteilt beinhalten. Die Qualifikation für diese sollen normal über die nationalen Ligen laufen, es soll «keine dauerhaften Mitglieder» geben. Für eine Realisierung müssen die Parteien aber noch auf einen Entscheid des Europäischen Gerichtshofes warten, der darüber bestimmen muss, ob das Monopol von Fifa und Uefa mit den EU-Gesetzen vereinbar ist.

Striktere Finanzkontrollen

Weil der Sport aufgrund mangelnden Wettbewerbs und Spannung bei jungen Menschen nicht mehr so beliebt ist, möchten die Klubs mit der neuen Liga wieder mehr Interesse – und in der Folge mehr Einnahmen – generieren. Diese Einnahmen sollen dann in einem fairen System über die «gesamte Pyramide des Fussballs» verteilt werden. Damit dieses funktioniert, sollen die Teilnehmer einer starken Kontrolle unterzogen werden, die Regeln sollen dann auch «hart» durchgesetzt werden. Wie dieses dann genau aussehen soll, und wer denn überhaupt darüber richtet, ist noch unklar. Reichart möchte, dass sich die Klubs selber regulieren dürfen.

Wird die Champions League bald abgelöst?
Foto: keystone-sda.ch
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Die von «A22» genannten Argumente für einen neuen Anlauf bestehen unter anderem aus grosser Kritik an der Uefa, das aktuelle System sei veraltet und die Reform der Champions League ab 2024 blase den Wettbewerb nur auf. Zudem werden auch die ausufernden und unkontrollierten Finanzen und die daraus entstehende Überlegenheit der Premier League kritisiert. Auch ins Feld geführt wird, dass sich die Uefa in einem Interessenkonflikt befinde, weil sie die Champions League organisiere und vermarkte.

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