Der neue Bochum-Boss Ilja Kaenzig
«Ich habe richtig Bock auf diesen Klub!»

Ilja Kaenzig (44) ist zurück in der Bundesliga: Beim VfL Bochum soll er nach 5 Trainer-Wechseln in 22 Spielen Kontinuität bringen.
Publiziert: 04.03.2018 um 14:14 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 05:33 Uhr
Andreas Böni aus Bochum

Der Mann ist allgegenwärtig. Wer über den VfL Bochum spricht, der redet automatisch schnell vom Sänger Herbert Grönemeyer (61). «Bochum, ich komm aus Dir», heisst sein Stadionlied und bald singt er vor der Fan-Kurve. Dies hat er versprochen für den Fall, dass der Klub die Zahl von 10 000 Mitgliedern schafft.

Inzwischen ist es vollbracht. Und trotz der Beliebtheit kommt der VfL Bochum nicht zur Ruhe. Eine Mitglieder-Bewegung will die Führung stürzen – und braucht 2000 Unterschriften für eine ausserordentliche Wahl. 1100 sind zusammen.

Mittendrin: Ilja Kaenzig (44). Seit dem 1. März ist der Bochum-Boss. Als Sprecher des Vorstands Chef über 65 Angestellte der Geschäftsstelle. Im Auge des Orkans, nachdem der Klub in dieser Saison schon fünf verschiedene Trainer hatte, einen Sportchef entliess und gegen den Abstieg kämpft.

Seit dem 1. März ist Ilja Kaenzig der starke Mann beim Vfl Bochum.
Foto: MoMue
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«Der VfL schürt Emotionen»

Kaenzig sitzt im Hotel Renaissance beim Stadion, viele Rentner in der Umgebung. «Starlight Express», das Erfolgsmusical, ist seit 1988 die Attraktion von Bochum. Nebst dem VfL.

«Die Dimension des Vereins ist beeindruckend, ich habe richtig Bock auf diesen Klub», sagt Kaenzig. «Bei jedem Spiel kommen über 16 000 im Schnitt, 13 Millionen Menschen in Deutschland sind Sympathisanten des Klubs. Der VfL schürt viele Emotionen. Und die Atmosphäre im Stadion ist richtig gut, kein einziger Sitz ist mehr als 30 Meter vom Spielfeldrand entfernt.»

Man spürt: Kaenzig, der einstige Zögling von XXL-Manager Reiner Calmund bei Leverkusen und Ex-Hannover-Sportchef, freut sich, zurück im Zirkus Bundesliga zu sein. Auch wenn er in die letzten Entscheide – Robin Dutt wurde neuer Trainer – noch nicht eingebunden war. «Jetzt geht es erstmal darum, den Abstieg zu verhindern. Und dann wieder zu stabilisieren. Ein Klub wie Bochum muss mittelfristig um den Aufstieg spielen.»

Mit Bochum um den Aufstieg spielen

Für dieses Ziel hat Kaenzig einen Vertrag bis 2021 unterschrieben. 34 Millionen Euro beträgt das Budget, davon 11 Millionen für die erste Mannschaft. Und die Jugend ist traditionell stark: Die Nationalspieler Leon Goretzka (Schalke/ab Sommer Bayern) oder Ilkay Gündogan (ManCity) stammen zum Beispiel aus der Bochum-Schule, ebenso die Bundesliga-Profis Lukas Klostermann (RB Leipzig) und Kevin Vogt (Hoffenheim).

«Auch die deutsche Verlässlichkeit sagt mir zu», sagt Kaenzig, der zuletzt zwei Jahre in Sochaux in der zweiten französischen Liga arbeitete. «Es ist alles top organisiert.» In Frankreich trat er Ende Dezember zurück. Der chinesische Investor, der ihn geholt hatte, und die Einheimischen im Klub kamen nicht mehr klar.

YB-Erfolge freuen Kaenzig

So ist es für Kaenzig nun statt zwei Autostunden eine Flugstunde nach Hause. Seine Frau mit seinen drei Töchtern bleibt in Schenkon LU, wo sie eingeschult wurden. «Natürlich würde ich sie gerne mehr sehen, aber es ist machbar», sagt er.

Und voller Freude schaut er am Dienstag nach Bern. «Ich freue mich riesig für YB, dass sie auf dem Weg Richtung Titel und Cupsieg sind. Die Mannschaft ist hervorragend zusammengestellt, Christoph Spycher hat das überragend gemacht. Allerdings war zu unserer Zeit im 2010 Basel auch um einiges stärker, mit Alex Frei, Marco Streller, Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka, Benjamin Huggel und Franco Costanzo.»

Vergangenheit. Nun muss Kaenzig im Ruhrpott die Kohlen aus dem Feuer holen.

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2. Bundesliga
Mannschaft
SP
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Fortuna Düsseldorf
Fortuna Düsseldorf
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Karlsruher SC
Karlsruher SC
5
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3
1. FC Magdeburg
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5
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Hamburger SV
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5
Hannover 96
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5
4
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6
SpVgg Greuther Fürth
SpVgg Greuther Fürth
5
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SC Paderborn 07
SC Paderborn 07
5
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1. FC Köln
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5
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Hertha BSC
Hertha BSC
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1. FC Kaiserslautern
1. FC Kaiserslautern
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1. FC Nürnberg
1. FC Nürnberg
5
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SV 07 Elversberg
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Schalke 04
Schalke 04
5
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SSV Jahn Regensburg
SSV Jahn Regensburg
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SC Preußen 06 Münster
SC Preußen 06 Münster
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SV Darmstadt 98
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SSV Ulm 1846
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Eintracht Braunschweig
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