Brehme schiesst Deutschland zum Weltmeistertitel 1990
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Ein Tor, das für immer bleibt:Brehme schiesst Deutschland zum Weltmeistertitel 1990

Fussball-Deutschland trauert
Weltmeister Andreas Brehme (†63) ist tot

Traurige Neuigkeiten aus Fussball-Deutschland. Andreas Brehme, Weltmeister von 1990, ist unerwartet gestorben. Er wurde 63 Jahre alt.
Publiziert: 20.02.2024 um 09:07 Uhr
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Aktualisiert: 20.02.2024 um 14:27 Uhr
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Ramona BieriRedaktorin Sport

Fussball-Deutschland trauert um seinen nächsten Weltmeister. Andreas Brehme ist mit 63 Jahren unerwartet verstorben. «In tiefer Trauer teile ich im Namen der Familie mit, dass mein Lebensgefährte Andreas Brehme heute Nacht infolge eines Herzstillstandes plötzlich und unerwartet verstorben ist», bestätigt seine Partnerin Susanne Schaefer gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. «Wir bitten, in dieser schweren Zeit unsere Privatsphäre zu wahren und von Fragen abzusehen.»

Wie die «Bild» berichtet, wurde Brehme in der Nacht auf Dienstag ins Spital eingeliefert. Der Notruf soll um 23.30 Uhr eingegangen sein. Auf dem Weg in die Notaufnahme wurde er reanimiert, aber jede Hilfe kam zu spät.

Brehme hat Deutschland 1990 in Rom (It) zum Weltmeistertitel geschossen. Im Final gegen Argentinien erzielte er den einzigen Treffer vom Penalty-Punkt. Auf Klubebene wurde er mit Bayern München 1987 deutscher Meister und Supercupsieger, mit Inter Mailand gelang ihm das gleiche Double 1989. Mit den Italienern triumphierte er zudem 1991 im Uefa Pokal (heute Europa League). Auch mit dem FC Kaiserslautern wurde Brehme Meister (1998), ausserdem gewann er mit den Roten Teufeln 1996 den Pokal.

Andreas Brehme (r., mit Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus, v.l.), Weltmeister von 1990, ist tot.
Foto: Keystone
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86 Partien für Deutschland

Für Deutschland bestritt der Verteidiger 86 Länderspiele und erzielte acht Tore. Sein wichtigstes war wohl das im WM-Final 1990. Nach seiner Karriere als Spieler wurde Brehme Trainer. Unter anderem stand er von 2000 bis 2002 auch bei Kaiserslautern an der Seitenlinie. Er hinterlässt neben seiner Lebensgefährtin Susanne Schaefer auch zwei erwachsene Söhne aus seiner Ehe mit Ex-Frau Pilar, von der er sich 2010 nach 23 Jahren Ehe trennte.

Mit Brehme verliert Deutschland innert kürzester Zeit einen zweiten Weltmeister. Anfang Januar war Kaiser Franz Beckenbauer (†78) gestorben. Er war beim WM-Titel 1990 Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Der Tod seines Freundes und Mentors ging Brehme sehr nah, wie man ihm auf der Trauerfeier ansehen konnte. «Ich denke, im Himmel wird er mit Pelé und Maradona ein magisches Dreieck gründen», sagte Brehme über Beckenbauers Tod. Nun gesellt er sich viel zu früh zu ihnen.

Trauer ist gross

Die Nachricht von Brehmes Tod löst in Fussball-Deutschland grosse Bestürzung aus. «Der FC Bayern ist zutiefst erschüttert vom plötzlichen Tod von Andreas Brehme. Der deutsche Rekordmeister ist in Trauer vereint mit den Angehörigen und Freunden», schreibt der FC Bayern München auf X. Auch der FC Kaiserslautern trauert auf Social Media um seinen ehemaligen Spieler und Trainer.

Stefan Kuntz (61), der mit Brehme bei Kaiserslautern spielte, wurde von der Nachricht «eiskalt erwischt». Er spricht auf Instagram sein herzliches Beileid an die Familie aus und meint: «Es war mir eine Ehre, mit dir auf dem Platz zu stehen.»

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Auch Pierre Littbarski (63) schockt die Todesnachricht. Er feierte gemeinsam mit Brehme den Weltmeistertitel. «Ich werde Andi als Spieler und ganz besonders als Mensch sehr vermissen», sagt er gegenüber dem SID. «Die traurigen Nachrichten reissen leider nicht ab. Das ist sehr, sehr traurig für den deutschen Fussball und speziell für uns Weltmeister von 1990.»

Guido Buchwald (63) hat 1990 mit Littbarski und Brehme gejubelt. Und ist ebenfalls geschockt. «Wir hatten zuletzt wieder engen Kontakt gehabt», sagt er gemäss Sport1. «Andi war immer positiv und hat das pure Leben ausgestrahlt. Er war ein toller Mensch, ein toller Freund.» Vor allem schockt ihn, dass mit Beckenbauer und Brehme innert kürzester Zeit «zwei Menschen von uns gegangen sind, denen wir so viel zu verdanken haben.» Buchwald ist einfach nur zutiefst traurig.

«Seine wunderbare Lebensfreude wird mir fehlen»

Deutschlands ehemaliger Nationaltorhüter Oliver Kahn (54) widmet Brehme einen Post auf Instagram. Unter ein Bild von den beiden schreibt er: «Wir nehmen Abschied von Andreas, der sich seine Liebe zu unserem Lieblingssport immer bewahrt hat. Ich werde unsere grossartigen gemeinsamen Zeiten mit der Nationalmannschaft nie vergessen, seine bodenständige und humorvolle Persönlichkeit hat allen Freude bereitet.»

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Auf der Homepage des Deutschen Fussball-Bundes DFB meldet sich Rudi Völler (63) zu Wort. Auch er wurde 1990 mit Brehme Weltmeister und sagt über ihn: «Andy war unser WM-Held, aber für mich noch viel mehr – er war mein enger Freund und Begleiter bis zum heutigen Tag. Seine wunderbare Lebensfreude wird mir fehlen.»

Inter trägt Trauerflor

Philipp Lahm (40), Weltmeister 2014, bezeichnet Brehme auf X als «prägend für meine Karriere», da er ein «früher, moderner Aussenverteidiger war, der auf der rechten wie auf der linken Seite spielte.» Und Uli Hoeness (74), Ehrenpräsident des FC Bayern München, ist sich gemäss einem Statement auf der Vereinshomepage sicher: «Niemand von uns wird Andreas Brehme jemals vergessen – weil er mehr ist als ein 1:0 im WM-Finale von Rom.» In diesem kommt auch Brehmes Ex-Teamkollege Karl-Heinz Rummenigge (68) zu Wort: «Seine Lebensfreude war immer ansteckend, und dass er mit 63 schon von uns gehen musste, stimmt mich sehr traurig.»

«Ciao Andi, für immer eine Legende» – mit diesen Worten verabschiedet sich Inter Mailand auf X von seinem ehemaligen Spieler. Der Klub von Yann Sommer kündigt zudem an, am Dienstagabend in der Champions League gegen Atlético Madrid mit Trauerflor zu spielen.

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