Schlafmütze Sascha Ruefer
«Ich kann darüber nicht lachen!»

Statt im Leutschenbach den Frauen-Halbfinal zu kommentieren, liegt Kommentator Sascha Ruefer zu Hause in den Federn. «Ein Albtraum», sagt er.
Publiziert: 02.07.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 19:39 Uhr
Von Sandro Inguscio (Text) und Toto Marti (Foto)

Nachmittag. Luzerner Allmend. Kurz nach 16 Uhr. Die Sonne brennt vom Himmel. Markus Babbel hetzt seine Profis über die Tartanbahn. Ein Zaungast steht cool an der Seitenlinie. In kurzen Hosen und weissem Polo schaut er dem Treiben zu.

Der berühmte Zaungast ist Sascha Ruefer. SRF-Sport­kommentator. Doch warum sieht Ruefer so frisch aus?

Und warum arbeitet der noch um 16 Uhr? Der ist doch seit 1.30 Uhr in der Nacht dran, musste den Halbfinal an der Frauen-WM zwischen den USA und Deutschland (2:0) kommentieren.

«Ich habe nicht verpennt». Einen Wecker gibts für Ruefer trotzdem.
Foto: Toto Marti
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Naja, hätte kommentieren müssen. Hat er aber nicht! Ruefer hat seinen Einsatz verpasst! Statt im TV-Studio im Leutschenbach zu sein, liegt der 43-Jährige zu Hause in im Bett und schläft! Die Kollegen machen sich Sorgen, rufen ihn an, schreiben. Nichts. Das Handy von Ruefer ist auf leise, der Kommentator im Land der Träume. Moderator Päddy Kälin muss die Partie deshalb selber kommentieren.

BLICK trifft den ausgeschlafenen Ruefer und schenkt ihm gleich mal einen Wecker!

Na, ausgeschlafen, Herr Ruefer? Er schüttelt den Kopf. «Ich habe doch nicht verpennt», sagt der Familienvater. «Ich hab mir den Termin falsch eingetragen und zwar von Mittwoch auf Donnerstagnacht. Ich liess mich durch nichts beirren. Am Dienstag bereitete ich mich noch aufs Spiel vor, las Artikel und realisierte es trotzdem nicht. Am Abend ging ich extra früher ins Bett, um am nächsten Tag fit zu sein.»

Der Irrglaube hält an bis am Mittwochmorgen. Und endet im Schock! «Als ich um 8 Uhr erwachte, schaute ich auf mein Handy und verstand die Welt nicht mehr. Salzgeber, Kälin, alle hatten mir geschrieben: Wo bist du? Kommentieren?», erinnert sich Ruefer. Erst da dämmert es ihm: «Ich dachte, das sei ein Albtraum! Das konnte nicht sein! So etwas ist mir noch nie passiert. Als Schüler verpasste ich mal den Zug, aber vor solchen Spielen bin ich, wenn schon, aufgeregt, aber sicher verschlafe ich nicht.»

Der Schock sitzt. Die Sprüche nimmt Ruefer hin: «Ich kann darüber nicht lachen, ich ärgere mich viel zu sehr über mich. So was darf mir nicht passieren. Das will und kann ich nicht entschuldigen.»

Wenigstens etwas Positives kann er der Sache abgewinnen: «Keiner moniert, wie das Spiel kommentiert war. Das zeigt, dass Kälin einen super Job gemacht hat. Aber eines ist sicher: So was passiert mir nie wieder!»

Und der Arbeitstag gestern wird Ruefer auch nicht angerechnet.

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