Cupsieger 1970: Künzlis FCZ schlägt Odermatts FCB nach Verlängerung 4:1.
Foto: RDB, Keystone, Bruno Torricelli

Ex-Captain Leimgruber (85) trauert um Fritz, Köbi und Karli
«Jetzt bin ich dann bald der Einzige»

Die ersten FCZ-Double-Gewinner der Geschichte werden immer weniger. Captain Werner Leimgruber und seine Frau Teresina trauern und erinnern sich.
Publiziert: 23.12.2019 um 15:42 Uhr
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Aktualisiert: 23.12.2019 um 17:33 Uhr
Michael Wegmann

In der Saison 1965/66 dominiert der FCZ die Liga nach Belieben, holt das Double. Der erste Cupsieg in der Klub­geschichte und ein Start-Ziel-Sieg in der Meisterschaft.

Die Stars heissen: Rosario Martinelli im Mittelfeld, Köbi Kuhn, Fritz Künzli und der einzige Ausländer Klaus Stürmer in der Offensive. Der totale FCZ-Triumph wird dem «Teamgeist» zugeschrieben. Die Zürcher seien Meister geworden, «weil es in dieser Elf kein Platz für Stars hat», schreibt der «Sport».

Stimmt, das sei eine super Zeit gewesen, erinnert sich Teresina Leimgruber. «Nach den Spielen sind wir immer alle zusammen mit unseren Männern essen gegangen. Der FCZ war damals eine grosse Familie.»

Doppelter Triumph: 1966 feiern Fritz Künzli (l.) und Werner Leimgruber den Cupsieg in Bern. Im selben Jahr holt der FCZ auch den Meistertitel.
Foto: RDB
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Ihr Mann Werner Leimgruber war Abwehrchef, Captain, Routinier und Anführer der Rasselbande. «Eine harmlose Rasselbande war das», sagt Teresina und lacht, «die hatten ja gar keine Zeit zum Rasseln, weil sie alle nebenbei arbeiteten.»

Trauer schwingt mit

Die Nachricht, dass nun auch Fritz Künzli – wie schon Stürmer, Martinelli, Kuhn, Grob, Iten und andere Teamkollegen von damals – verstorben ist, macht Werner und Teresina Leimgruber, die seit über 60 Jahren verheiratet sind, traurig. «Werner hat mir gesagt, dass er jetzt dann bald noch der Einzige ist, der noch am Leben sei», erzählt Teresina. «Es macht uns traurig und stimmt uns nachdenklich.»

Werner gehe es gut, sagt sie, nur das mit dem Telefonieren sei nicht mehr ganz so einfach. «Er hatte vor einigen Jahren einen Schlaganfall. Er hat zwar riesiges Glück und sich davon sehr gut erholt, nur braucht er seither mehr Zeit, um seine Gedanken zu ordnen und zu antworten.» Deshalb übernimmt Teresina für ihren Mann.

Vor wenigen Tagen haben sich die beiden, zusammen mit Hunderten Trauergästen, im Grossmünster von Köbi Kuhn verabschiedet. «Das war eine wunderschöne Abdankung, die uns sehr bewegt hat.» Köbi sei ein lustiger Kerli gewesen, mit Flausen im Kopf, erzählt Teresina, «aber immer im positiven Sinn».

Und Fritz Künzli? Teresina schmunzelt. «Fritz war ja doch zwölf Jahre jünger als mein Mann, der ging dann manchmal nach dem Essen noch mit den jüngeren Mitspielern weiter.»

Weggefährten trauern um Fritz Künzli (†73)

Sepp Blatter (83), Ex-Fifa-Präsident
«Fritz Künzli war quasi der erste Popstar des Schweizer Fussballs – grossgewachsen, elegant, torgefährlich, populär. Weil ich in meiner Jugend selber als Mittelstürmer spielte, konnte ich mich perfekt mit ihm identifizieren. Auch neben dem Platz war Fritz eine grosse Persönlichkeit: lustig, volksnah, lebensfroh. Er war an den Fifa-Anlässen zu meiner Zeit Stammgast – auch wegen seiner wunderbaren Partnerin Monika Kaelin. Beispielsweise führte Monika als Moderatorin und Sängerin durchs Sepp-Blatter-Turnier in Ulrichen. Und Fritz stand – so lange es seine Gesundheit zuliess – auf dem Feld. Die beiden waren bis zuletzt ein Traumpaar. Ich wünsche Monika in diesen schwierigen Stunden ganz viel Kraft und Energie.»

Karli Odermatt (77), FCB-Legende
«Diese Nachricht macht mich sehr traurig und auch nachdenklich. So kurz nach Köbi ist wieder ein Freund und ehemaliger Mitstreiter gegangen. Fritz war ein toller, lebenslustiger Mensch, überall beliebt und ein super Stürmer. Meine Gedanken sind bei seiner Frau Möneli. Sie ist eine tolle und starke Frau, welche ihrem Fritz schon immer gut geschaut hat. Ich wünsche ihr in diesen traurigen Stunden ganz viel Kraft.»

Ancillo Canepa (66), FCZ-Präsident 
«Der FCZ trauert schon wieder um eine Ikone, die in 60-er und 70-er-Jahren die erfolgreichen FCZ-Perioden wesentlich mitgeprägt hat. Er war nicht nur ein Goalgetter, er war auch ein ausgesprochen eleganter und spektakulärer Spieler. Wie mit Köbi verbinden mich auch mit ihm viele persönliche Erinnerungen und Begegnungen. Sein Debüt in der Nationalmannschaft habe ich 1965 live miterlebt. Es war das entscheidende WM-Qualifikationsspiel gegen Holland. Oder sein sensationelles Tor 1967 gegen Italien ist mir noch in allerbester Erinnerung. Trotz seine Starstatus blieb er stets ein umgänglicher und charmanter Mensch. Auch er wäre ein Spieler, der heutzutage in einem grossen internationalen Club spielen würde. Sein grosses Glück war, dass ihm mit Monika Kaelin jemand zur Seite stand, die ihn auch in den letzten gesundheitlich schwierigen Jahren liebevoll umsorgt hat. Auch ihn werden wir nie vergessen.»

Hermann Burgermeister (72), Ex-FCZ-Masseur
«Meistens kommt alles aufs Mal. Nach Karli Grob und Köbi Kuhn ist jetzt auch noch Fritz gestorben. Das trifft mich sehr. Obwohl ich erst zum FCZ gekommen bin, als Fritz schon weg war, kannte ich ihn und Moni natürlich gut. Ich wünsche Moni in dieser schwierigen Zeit ganz viel Stärke.»

René Botteron (65), FCZ-Legende 
«Fritz spielte wie ich beim FC Glarus, bevor er zum FCZ wechselte und dort eine grosse Karriere machte. Darum war das für mich als junger Spieler schon sehr speziell, als ich dann auch zum FCZ wechselte. Allerdings verpasste ich Fritz, weil dieser just dann zu Winterthur transferiert wurde. Es macht mich sehr betroffen, dass dieses Jahr drei meiner Kollegen von damals gehen mussten. Aber so ist das nun mal. Mir geht es zwar gesundheitlich gut, ich bin zufrieden. Aber man weiss einfach nie, es kann jeden Tag etwas passieren.»

Walter Seiler (65), ehemaliger Mitspieler von Fritz Künzli
«Fritz war mein grosses Idol. Er spielte mit der Nummer 9 beim FCZ und ich schaute zu ihm hoch. Als ich dann selber für den FCZ spielte, trug ich seine Nummer. Und ich war stolz. Fritz war ein unglaublich guter Typ, ein richtiger Sunnyboy. Er sah super aus, lächelte schon am Morgen, lächelte am Mittag, am Abend. In Lausanne spielten wir eine Saison zusammen. Fritz war da schon über 30, aber er hatte immer noch diesen unbeschreiblichen Riecher im Sechzehner. Es macht mich traurig, dass er jetzt nicht mehr da ist. Und so kurz vor Weihnachten macht das noch mehr weh.»

Pius Fischbach (71), ehemaliger Mitspieler von Fritz Künzli
«Wir wussten alle, dass er seit längerer Zeit krank ist. Dennoch war die Nachricht seines Todes ein Schock. Es tut weh, dass Fritz nicht mehr da ist. Mit Fritz verbinden mich wunderschöne Erinnerungen. Er war ein super Typ, eine Frohnatur, ich kann mich sogar noch an die Nummer seines Porsches erinnern. Fritz war eine Legende. Und auf dem Platz war er ein agiler, kantiger Stürmer, der Tore am Laufmeter geschossen hat. Auch da hat Fritz Eindruck hinterlassen. Meine Gedanken sind bei seiner Monika.»

Sepp Blatter (83), Ex-Fifa-Präsident
«Fritz Künzli war quasi der erste Popstar des Schweizer Fussballs – grossgewachsen, elegant, torgefährlich, populär. Weil ich in meiner Jugend selber als Mittelstürmer spielte, konnte ich mich perfekt mit ihm identifizieren. Auch neben dem Platz war Fritz eine grosse Persönlichkeit: lustig, volksnah, lebensfroh. Er war an den Fifa-Anlässen zu meiner Zeit Stammgast – auch wegen seiner wunderbaren Partnerin Monika Kaelin. Beispielsweise führte Monika als Moderatorin und Sängerin durchs Sepp-Blatter-Turnier in Ulrichen. Und Fritz stand – so lange es seine Gesundheit zuliess – auf dem Feld. Die beiden waren bis zuletzt ein Traumpaar. Ich wünsche Monika in diesen schwierigen Stunden ganz viel Kraft und Energie.»

Karli Odermatt (77), FCB-Legende
«Diese Nachricht macht mich sehr traurig und auch nachdenklich. So kurz nach Köbi ist wieder ein Freund und ehemaliger Mitstreiter gegangen. Fritz war ein toller, lebenslustiger Mensch, überall beliebt und ein super Stürmer. Meine Gedanken sind bei seiner Frau Möneli. Sie ist eine tolle und starke Frau, welche ihrem Fritz schon immer gut geschaut hat. Ich wünsche ihr in diesen traurigen Stunden ganz viel Kraft.»

Ancillo Canepa (66), FCZ-Präsident 
«Der FCZ trauert schon wieder um eine Ikone, die in 60-er und 70-er-Jahren die erfolgreichen FCZ-Perioden wesentlich mitgeprägt hat. Er war nicht nur ein Goalgetter, er war auch ein ausgesprochen eleganter und spektakulärer Spieler. Wie mit Köbi verbinden mich auch mit ihm viele persönliche Erinnerungen und Begegnungen. Sein Debüt in der Nationalmannschaft habe ich 1965 live miterlebt. Es war das entscheidende WM-Qualifikationsspiel gegen Holland. Oder sein sensationelles Tor 1967 gegen Italien ist mir noch in allerbester Erinnerung. Trotz seine Starstatus blieb er stets ein umgänglicher und charmanter Mensch. Auch er wäre ein Spieler, der heutzutage in einem grossen internationalen Club spielen würde. Sein grosses Glück war, dass ihm mit Monika Kaelin jemand zur Seite stand, die ihn auch in den letzten gesundheitlich schwierigen Jahren liebevoll umsorgt hat. Auch ihn werden wir nie vergessen.»

Hermann Burgermeister (72), Ex-FCZ-Masseur
«Meistens kommt alles aufs Mal. Nach Karli Grob und Köbi Kuhn ist jetzt auch noch Fritz gestorben. Das trifft mich sehr. Obwohl ich erst zum FCZ gekommen bin, als Fritz schon weg war, kannte ich ihn und Moni natürlich gut. Ich wünsche Moni in dieser schwierigen Zeit ganz viel Stärke.»

René Botteron (65), FCZ-Legende 
«Fritz spielte wie ich beim FC Glarus, bevor er zum FCZ wechselte und dort eine grosse Karriere machte. Darum war das für mich als junger Spieler schon sehr speziell, als ich dann auch zum FCZ wechselte. Allerdings verpasste ich Fritz, weil dieser just dann zu Winterthur transferiert wurde. Es macht mich sehr betroffen, dass dieses Jahr drei meiner Kollegen von damals gehen mussten. Aber so ist das nun mal. Mir geht es zwar gesundheitlich gut, ich bin zufrieden. Aber man weiss einfach nie, es kann jeden Tag etwas passieren.»

Walter Seiler (65), ehemaliger Mitspieler von Fritz Künzli
«Fritz war mein grosses Idol. Er spielte mit der Nummer 9 beim FCZ und ich schaute zu ihm hoch. Als ich dann selber für den FCZ spielte, trug ich seine Nummer. Und ich war stolz. Fritz war ein unglaublich guter Typ, ein richtiger Sunnyboy. Er sah super aus, lächelte schon am Morgen, lächelte am Mittag, am Abend. In Lausanne spielten wir eine Saison zusammen. Fritz war da schon über 30, aber er hatte immer noch diesen unbeschreiblichen Riecher im Sechzehner. Es macht mich traurig, dass er jetzt nicht mehr da ist. Und so kurz vor Weihnachten macht das noch mehr weh.»

Pius Fischbach (71), ehemaliger Mitspieler von Fritz Künzli
«Wir wussten alle, dass er seit längerer Zeit krank ist. Dennoch war die Nachricht seines Todes ein Schock. Es tut weh, dass Fritz nicht mehr da ist. Mit Fritz verbinden mich wunderschöne Erinnerungen. Er war ein super Typ, eine Frohnatur, ich kann mich sogar noch an die Nummer seines Porsches erinnern. Fritz war eine Legende. Und auf dem Platz war er ein agiler, kantiger Stürmer, der Tore am Laufmeter geschossen hat. Auch da hat Fritz Eindruck hinterlassen. Meine Gedanken sind bei seiner Monika.»

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