«ZSKA Sofia ist fähig, gute Leistungen zu zeigen»
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YB-Trainer Gerry Seoane:«ZSKA Sofia ist fähig, gute Leistungen zu zeigen»

Chaos rund um den YB-Gegner
Aleksandrov erklärt, weshalb ZSKA die Bulgaren kalt lässt

Mit dem Erreichen der Europa-League-Gruppenphase feiert ZSKA Sofia den grössten internationalen Erfolg seit zehn Jahren. Dennoch versinke der Klub im Chaos, sagt Aarau-Legende Petar Aleksandrov.
Publiziert: 05.11.2020 um 10:03 Uhr
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Aktualisiert: 05.11.2020 um 10:05 Uhr
Alain Kunz

Mit einem starken Auftritt in Basel, der in einem 3:1-Sieg endet, qualifiziert sich ZSKA Sofia am 1. Oktober erstmals seit zehn Jahren wieder für die Gruppenphase der Europa League. Gleichzeitig stürzen die Bulgaren den europäisch anderes gewohnten FCB in ein tiefes, dunkles Saisonstartloch. Doch das scheint Lichtjahre und nicht nur einen guten Monat entfernt.

Denn der Trainer, der den Coup schaffte, ist mittlerweile Geschichte. Vor zehn Tagen muss Stamen Belchev gehen. Das sechste sieglose Meisterschaftsspiel in Arda ist das eine zu viel. Da retten ihn auch die schönen Erfolge in Europa nicht, denn vor Basel hatte ZSKA bereits Bate Borissow eliminiert. Ein Trainerwechsel von Belchev zu dessen drei Assistenten, der in Bulgarien keine Mitleidswelle generiert.

Hinter dem Retortenklub

«ZSKA lässt die Bulgaren kalt», sagt Aleksandrov, zweifacher NLA-Torschützenkönig und ehemaliger bulgarischer Nationalspieler. 2015 ist der Klub Konkurs, wird in die dritte Liga zwangsrelegiert. Und steigt in nur einer Saison wieder in die Elite auf. Wie bitte? «Der Klub stieg sportlich auf und übernahm dann die Lizenz von Litex Lowetsch, das seinerseits wegen eines skandalösen Spielabbruchs zwangsrelegiert worden war», erinnert sich der heutige Aarau-Assistenztrainer. «Seither wird ZSKA als Relikt von Litex und nicht mehr als das wahre ZSKA, als der wahre Armeesport-Klub, angeschaut.»

Petar Alexandrov ist heute beim FC Aarau als Assistenztrainer aktiv.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Diesen lassen die Fans mithilfe einiger potenter Sponsoren neu erstehen und nennen das Baby ZSKA 1948, in Anlehnung an das Gründungsjahr. Der neue Klub fängt ganz unten an und steigt jedes Jahr auf. Im Sommer gelingt der Aufstieg in die erste Division und die Verpflichtung der bulgarischen Legende Krassimir Balakow (ex-GC) als Coach. Aktuell steht 1948 in der efbet-Liga auf Platz drei, ZSKA Sofia auf fünf. Nichts tut mehr weh, als der Retorte hinterherzuhinken. Auch wenn diese ausnahmslos aus bulgarischen Spielern (!) besteht.

«Dennoch ist ZSKA Sofia gut, mit spannenden Spielern aus aller Herren Länder bestückt», glaubt Aleksandrov und warnt YB. «Aber wenn die Berner, zumal auf Kunstrasen – in Bulgarien spielt niemand auf Kunstrasen –, eine bessere Leistung als gegen Cluj hinlegen, gewinnen sie. Vor dem Basel-Spiel hatte ich gesagt, die Chancen stünden fifty-fifty, weil der FCB damals keine richtige Vorbereitung gehabt hatte.» YB ist nach der Absage des Lugano-Spiels frisch und hat deutlich mehr Qualität als ZSKA.

Zahlen sprechen für YB

Wenn man den Zahlen glaubt, müssten diese das belegen. Transfermarkt schätzt die Transferwerte der Bulgaren auf rund 20 Millionen Euro. Das ist dreimal weniger als jene von YB. Noch krasser siehts beim Umsatz aus. Derweil derjenige von YB im letzten Geschäftsjahr 90 Millionen Franken betrug, wird derjenige der Bulgaren auf 10 Millionen geschätzt. Was bedeutet: Alleine mit dem Erreichen der Europa-League-Gruppenphase kann ZSKA das Budget für die halbe Saison erwirtschaften.

Alles klar also für YB? Nicht unbedingt. Denn ZSKA schaffte mit dem 0:0 bei der AS Roma die bisher grösste Überraschung in dieser Gruppe. «Und das vollkommen verdient», so Aleksandrov. «Die haben mitgespielt und konnten den Laden auch dichthalten, als die Römer Dzeko und Co. einwechselten.» Anders als YB. Dennoch bleibt der Wahl-Rüebliländer bei seinem Tipp: «YB ist klar besser und gewinnt. Sicher!» Sein Wort in Gottes Ohr.

«Haben zuhause eine super Bilanz in den letzten Jahren»
1:40
Lustenberger vor Sofia-Spiel:«Haben zuhause eine super Bilanz in den letzten Jahren»
Europa League 24/25
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Bodö/Glimt
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Eintracht Frankfurt
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FC Dynamo Kiew
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FC Midtjylland
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FC Porto
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FC Twente Enschede
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FC Viktoria Pilsen
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Fenerbahce Istanbul
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FK Rigas Futbola Skola
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