Verbands-Boss Dominique Blanc analysiert die Nati-Pleite
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«Enttäuscht vom Resultat»:Verbands-Boss Dominique Blanc analysiert die Nati-Pleite

Heisses Türkei-Spiel
Nicht mal mit einem Sieg sind wir sicher weiter

Verrückt aber wahr: Stand jetzt ist denkbar, dass die Schweiz mit vier Punkten ausscheidet. Handkehrum ist ein Weiterkommen mit zwei Pünktchen auch noch möglich.
Publiziert: 17.06.2021 um 15:36 Uhr
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Aktualisiert: 17.06.2021 um 19:44 Uhr
Alain Kunz, Rom

16 von 24 Teams kommen an der EM in die Achtelfinals Die 12 Gruppenersten und -zweiten und die vier besten Gruppendritten. Weshalb noch kein einziges Team definitiv ausgeschieden ist. Selbst die noch punktelosen Türken mit ihrem hundslausigen Torverhältnis von minus fünf.

Wir haben ein Pünktchen auf dem Konto. Jenes aus dem Wales-Spiel. Wann schaffen wir es in die nächste Runde?

Die drei Konstellationen

  • Wir verlieren gegen die Türkei: Dann bleiben wir auf diesem einen Zähler sitzen. Dann heisst es: Ab in die Ferien!
  • Wir spielen gegen die Türkei unentschieden: Dann kommen wir auf zwei Punkte. Im Moment ist eine Konstellation möglich, dass drei Gruppendritte ebenfalls zwei Punkte haben. Wir würden bei einem Remis gegen die Türken ein Torverhältnis von minus drei haben, was sehr schlecht ist. Die Chance auf ein Weiterkommen wäre minimal.
  • Wir gewinnen gegen die Türken: Mit einem Sieg kämen wir auf vier Zähler und hätten mindestens ein Torverhältnis von minus zwei, je nach Höhe unseres Sieges gegen die Türkei. Doch auch in diesem Fall sind wir noch nicht sicher weiter. Sicher weiter wären wir, wenn wir die Waliser noch abfangen und Gruppenzweite werden. Dass ist dann der Fall, wenn Wales Italien unterliegt und wir die Türken schlagen. Wir müssen dabei eine Hypothek eines Torverhältnisses von minus drei gegenüber plus zwei der Waliser aufholen. Schwierig, schwierig.

Und wenn wir mit vier Punkten Gruppendritte werden? Dann hängt es von den anderen Gruppen ab. Auch hier ist eine Konstellation denkbar von mehr als vier Gruppendritten mit vier Punkten. Dann könnte diese Punktezahl unter Umständen nicht reichen. Diese Konstellation ist aber unfassbar unwahrscheinlich.

Unser bisher einziges EM-Tor, jenes von Breel Embolo gegen Wales.
Foto: TOTO MARTI
1/7

So wars in Frankreich 2016

Viele Hypothesen auf einmal. Halten wir uns an die Fakten und schauen, wie es an der EM 2016 in Frankreich war, wo der aktuelle Modus erstmals zum Tragen kann. Damals kamen ALLE Gruppendritten, die vier Punkte hatten, in die Achtelfinals. Dazu qualifizierten sich zwei Mannschaften mit drei: Der spätere Europameister Portugal nach drei Unentschieden. Und Nordirland mit zwei Niederlagen und einem Sieg. Beide mit einem ausgeglichenen Torverhältnis. Zwei Punkte reichten nicht.

Also ist am wahrscheinlichsten, dass es gegen die Türken einen Sieg braucht. Dann sind wir nach menschlichem Ermessen safe.

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