Diva Cabral gegen Büezer Nsame
Das heisse Duell der Topknipser

Basel gegen YB. Immer elektrisierend. Und jetzt, da der Wind ein bisschen gedreht hat, noch mehr. Zwei Mann könnten das Gigantenduell entscheiden. Die Knipser Arthur Cabral (22) und Jean-Pierre Nsame (27).
Publiziert: 16.12.2020 um 10:47 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2020 um 14:37 Uhr
Alain Kunz und Stefan Kreis

Ein Sieg des FC Basel – und es passiert: Die Bebbi wären Leader. Mit einem Spiel mehr zwar. Aber die Symbolkraft wäre stark. YB läuft wegen der immensen Belastung auf dem Zahnfleisch. Basel hat zuletzt drei Mal in Folge gewonnen. In dieser Zeit siegte YB zweimal auswärts. Und verlor zuletzt zu Hause gegen Servette.

Im Fokus des Spitzenspiels stehen die beiden Topknisper. Auf Basler Seite der Brasilianer Arthur Cabral (22). 1,86 Meter gross, 86 kg geballte Power. Bei YB Jean-Pierre Nsame (27), gar 1.88 Meter mit 88 kg Durchschlagskraft. Beide stehen mit fünf Toren (zusammen mit Kasami, Sorgic und Turkes) an der Spitze der Torschützenliste. YB-Coach Gerry Seoane: «Beide gehören zu den besten Stürmern der Super League und können ihre Teams mitreissen.»

Seoane sagt über Cabral: «Er ist ein wuchtiger Stürmer, der es gut versteht, den Ball abzudecken. Die Verteidiger müssen stets aufmerksam sein, weil er kreativ ist und es versteht, aus dem Nichts eine Torchance zu kreieren.»

Der FC Basel könnte am Mittwochabend mit einem Sieg gegen die Young Boys die Tabellenführung in der Super League übernehmen.
Foto: keystone-sda.ch
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Kubi: «Cabral kommt niemals an Nsame heran»

Auch Blick-Kolumnist Kubilay Türkyilmaz sieht diese Seite des Brasil-Boys: «Cabral ist unberechenbar. Aber ich habe ihn noch kaum je sein Talent voll zur Entfaltung bringen sehen. Denn er spielt so, wie er trainiert: Mit zu wenig Grinta und Hunger. Letzte Saison hat er 14 Tore gemacht. Und das beim FCB! Das kann dort ein junger Schweizer auch. Wäre er bei Vaduz, hätte er vielleicht sechs, sieben Tore. Meines Erachtens fehlt ihm etwas, um ein ganz Grosser zu werden. Er kommt niemals an Nsame heran.»

Womit wir beim YB-Knipser wären. Der Mann, der letzte Saison mit seinen 32 Toren den Rekord von Seydou Doumbia aus der Saison 2009/10 (30 Tore) auslöschte. Seoane über seinen wertvollsten Mann: «Jean-Pierre ist sehr kräftig und setzt seinen Körper hervorragend ein. Er ist im Abschluss vielseitig und extrem stark. Mich freut sehr, wie er sich entwickelt hat. Trotz des Torrekords ist er immer bescheiden geblieben und denkt stets zuerst an das Wohl des Teams.» Auch das unterschreibt Kubi. «Und doch: ich mache bei ihm eine gewisse Langeweile aus. Er ist zu gut für die Super League, weshalb er unbedingt weg muss, in eine grössere Liga.»

«Am Limit des Zumutbaren»

Cabral vs. Nsame. Fitter und frischer FCB gegen mattes und ausgelaugtes YB. Der Meister auf dem Zahnfleisch! «Das strenge Programm hat in diesem aussergewöhnlichen Jahr Spuren hinterlassen», sagt auch Seoane. «Es geht nun nicht in erster Linie darum, gegen die körperliche Müdigkeit anzukämpfen, sondern mental frisch zu sein.» YB hat seit Mitte Juni 35 (!) Partien absolviert. Ein Gesundheitsrisiko, zumal sich die Verletzungen doch häufen? Seoane: «Mit diesem Pensum bewegen wir uns am Limit des Zumutbaren. Aber wir wollen nicht jammern, sondern sind froh, dass wir trotz den schwierigen Rahmenbedingungen die Meisterschaft absolvieren können.»

Basel gegen das auswärts noch ungeschlagene YB, das seit dem Machtwechsel 2017/18 im Joggeli indes nur einmal gewonnen hat. Zwei spielen das Zünglein an der Waage: Die «Apparate» Cabral und Nsame.

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