Der Liga-Wahnsinn
Neun Klubs im Abstiegskampf!

Basel ist enteilt – 14 Punkte Vorsprung auf den Zweiten. Dahinter herrscht Hochspannung. Anders formuliert: Neun Teams kämpfen momentan gegen den Abstieg!
Publiziert: 18.10.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 02:14 Uhr
Martin Arn und Matthias Dubach

Lausanne

Der grosse Zinédine Zidane, dessen Kinder mit Fabio Celestinis Nachwuchs in dieselbe Schule gingen, schwärmt vom Lausanne-Coach: «Er kann Wunder vollbringen.» Das ist noch nicht mal übertrieben. Aufsteiger Lausanne ist Zweiter! Lausanne hat am zweitmeisten Tore erzielt! Aber eben: Der Vorsprung auf Schlusslicht Thun beträgt trotzdem nur 7 Punkte.

Sion

Harter Fight: YB-Ravet gegen St. Gallens Schulz.
Foto: Sven Thomann
1/5

Die Walliser auf dem Durchmarsch! Unter Didier Tholot geriet Sion böse in den Schlamassel. Letzter Platz nach fünf Runden. Nach dem Wechsel zum neuen Trainer Peter Zeidler ist Sion das Team der Stunde. Seit sechs Ligaspielen ungeschlagen. Nächsten Sonntag kann Sion bei Lausanne im Direktduell Platz 2 abluchsen.

YB

Die Bilanz der Berner nach einem Jahr unter Adi Hütter ist – nun ja – durchzogen. Bestenfalls. Finanziell und personell müsste YB die zweitstärkste Kraft der Liga sein. Die Gegenwart sieht ziemlich trist aus: Basel ist längst ausser Reichweite. Zuletzt gab es vier Unentschieden. Drei davon waren Nullnummern, darunter gegen die Abstiegskandidaten Vaduz und Lugano.

GC

Kein Klub illustriert das Top-Flop-Phänomen in der Liga besser als die Hoppers. Zweiter in der Heimspiel-Tabelle – Letzter in der Auswärts-Rangliste! In den gegnerischen Stadien ist GC sogar noch komplett punktelos. Diese Diskrepanz bedeutet Mittelmass auf Rang 5. Aber wer alle zwei Wochen verliert, ist in steter Absturzgefahr.

Lugano

Die Tessiner mischen munter mit: Weil neben Basel und Lausanne nur noch sie ihre Möglichkeiten gut ausschöpfen. Lugano hat Leidenschaft, Teamspirit und mit Ezgjan Alioski einen Shootingstar, der nicht abhebt. Und Realismus: Als Aufsteiger des letzten Jahres hat man nichts anderes als den Ligaerhalt im Sinn. Der Kurs stimmt!

Luzern

Auf den Höhenflug folgte der Absturz. 5 Spiele, 12 Punkte – Luzern ist hervorragend in die Saison gestartet. Zwischenzeitlich lag man auf Platz 2. Da wuchsen die Bäume am Pilatus in den Himmel. Doch seit September läuft nichts mehr: Es folgten fünf Niederlagen in sechs Spielen. Die Partie kommenden Sonntag gegen St. Gallen ist tatsächlich ein Kellerduell!

Vaduz

Sechs von elf Punkten holte Vaduz gegen Lieblingsgegner St. Gallen. Ansonsten krebsen die Liechtensteiner mit ihrem Masse-statt-Klasse-Kader aber durch die Liga und haben Glück, dass die meisten Gegner auch ihre Probleme haben. Vier Punkte Rückstand auf Lugano und sechs auf Lausanne zeigen, dass Vaduz den Direktkonkurrenten hinterherhinkt.

St. Gallen

Die bisherige Espen-Saison in einem Wort: Geknorze. Bei St. Gallen wechseln sich brauchbare Leistungen wie gegen Basel mit schwachen wie gegen Vaduz munter ab. Mit drei Heimpleiten in Serie eine bedenkliche Bilanz zu Hause. Steigert sich das Team von Trainer Joe Zinnbauer nicht, wird man bald mitten im Abstiegsstrudel sein.

Thun

«Vielleicht», vermutet Thuns Sportchef Andres Gerber, «waren wir in den letzten Jahren verwöhnt.» Zwar hatten die Oberländer vor der Saison stets den Ligaerhalt zum Ziel erklärt. Der war aber meist schon in der Winterpause gesichert, sodass man Richtung Europa League schielen durfte. In dieser Saison gehts für Thun ums Überleben. Sportlich – und finanziell sowieso!

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