«Wir haben miserabel gearbeitet»
CC zählt nach Cup-Blamage Tramezzani an

Spätestens jetzt, nach dem Cup-Out bei Stade Lausanne-Ouchy, ist klar: Paolo Tramezzani und Sion, das ist ein einziges grosses Missverständnis. Die Tage des Misters aus Italien sind gezählt.
Publiziert: 16.09.2017 um 20:48 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 09:47 Uhr
Alain Kunz

Da hat sich Christian Constantin einen schönen Ort ausgesucht, um schon im September aus seinem Lieblingswettbewerb zu fliegen: Das Stade Juan Antonio Samaranch direkt an den Gefilden des Lac Léman. Einen Sprung vom olympischen Museum entfernt. Umgeben von einer idyllischen Flaniermeile, einem Schloss, einem Jachthafen. Schweizer Kitsch pur!

Doch dafür hat CC keine Augen, als er in der Verlängerung auf der Spielerbank sitzt und mitcoacht. Zum besseren Durchblick nimmt er kurz vor Schluss die Sonnenbrille ab. Es ist, wie wenn er es geahnt hätte: Sonny Kok, der Sohn des legendären holländischen Stürmers, der in den 80er-Jahren für Lausanne, Servette, Zürich und Basel auf Torjagd ging, bucht das 2:1 für den Promotion-Ligisten. Und wissen Sie was? Dieses Tor ist hoch verdient. Und sehenswert. Wie der Jubel des Stürmers: mehrfache Salti rückwärts. Wow!

Das frühe Aus für Cupmonster Sion! Nur vier Monate nach dem erstmaligen Verlust eines Finals. Dennoch ist CC nicht am Boden zerstört. «Bin ich tatsächlich nicht. Weisst Du warum? Weil wir es schlicht nicht verdient haben weiterzukommen. Wir haben miserabel gearbeitet.» 

Für Trainer Paolo Tramezzani wirds in Sion ungemütlich.
Foto: Keystone
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Und dann kriegt der Trainer sein Fett weg. «Zuletzt fünf Spiele mit nur zwei Punkten in der Meisterschaft. Die Blamage gegen Suduva in der Europa League. Und nun das! Nein, so geht das nicht. Nicht mit diesem Trainer. Wie kann man einen Marco Schneuwly in solch einem kapitalen Match nicht einmal aufs Matchblatt nehmen? Einer, der in solchen Spielen immer für ein Tor gut ist? In wenigen Wochen haben wir nun alles verloren. Und in der Meisterschaft liegen wir drei Punkte vor dem Abstiegsplatz. Nochmals: Das geht nicht.»

Weshalb klar ist: Die Tage von Paolo Tramezzani in Sion sind bereits gezählt. CC war vom Italiener so etwas von überzeugt. Und ist abgrundtief enttäuscht worden. «Das ist wie mit der Melone. Du kaufst sie. Doch erst, wenn du sie öffnest, weisst du, ob sie gut ist.»

Weshalb nur noch eine Frage bleibt: Sitzt Tramezzani am Donnerstag in Lugano noch auf der Bank?

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