Titelverteidiger im Cup-Viertelfinal

Kritisch wirds, als YB die Füsse hochlagert

Alain KunzReporter Fussball

Es deutete zu Beginn, und dies ultrafrüh, alles darauf hin, dass es ein sehr gemütlicher Abend für YB werden würde. Nach wenigen Sekunden hat Rrudhani die erste Chance. Bevor die vierte Minute vorbei ist, bedient Ganvoula Sturmpartner Nsame, der eiskalt einnetzt. Der Titelverteidiger führt, wie gesagt, ultrafrüh. Gift für einen Underdog. Müsste man meinen.

Respekt nach 30 Minuten abgelegt

Doch YB macht das, was die Berner schon in Lugano nach ihrem 1:0 taten: Ein bisschen Füsse hochlagern und Eier schaukeln. Aber nicht mit Rappi! Denn als der Respekt gegenüber YB nach einer halben Stunde endgültig abgelegt ist, wirds für die Berner immer kritischer. Es beginnt mit einem Volkart-Schuss, den Von Ballmoos nicht festhalten kann. Nach der Pause verzieht Ribeiro ganz knapp. Oan Djorkaeff, Sohn des französischen Welt- und Europameisters Youri, prüft den YB-Cup-Goalie ernsthaft. Und als Höhepunkt vergebener Chancen schiesst Tia aus sieben Metern übers Tor. YB hat … Schwein.

Jöggi Rihs' kurze Anfahrt

Genug davon, sagt sich Saidy Janko und nutzt die ihm gewährte Schussfreiheit aus spitzem Winkel zu einem Knaller unter die Latte. Dieses zweite Berner Goal hat zur Folge, dass die nächste Eier-Schaukel-Periode beginnt. Aber mit einem Zweitore-Vorsprung lässt es sich leichter zurücklehnen. Und weil bei Rappi die Kräfte zunehmend schwinden, bedeutet das Janko-Tor das Ende jeglichen Spannungsbogens. Und so kann auch YB-Besitzer Jöggi Rihs, der wohl noch nie eine so kurze Anfahrt für ein YB-Spiel hatte – er wohnt im zehn Autominuten entfernten Stäfa – gemütlich mit Freunden smalltalken über die Insel der glückseligen Berner namens YB.