Am Mittwochmittag lieferte Nassim Zoukit (20) in Genf noch Sushi aus, am Abend schaltete er dann mit Étoile Carouge den FC Basel im Schweizer Cup aus. «Ich bin nach der Arbeit ins Stadion gekommen», sagt der 20-jährige Genfer über den heiklen Spagat aus Job und Spielvorbereitung. «Zum Glück habe nun einen Tag frei, sodass ich mich ausruhen kann.»
Zoukit war gegen den Tabellenführer der Super League eine Wucht. Der Mittelfeldspieler brachte die Basler immer wieder an den Rand der Verzweiflung. Er hätte bereits vor der Pause den Führungstreffer erzielen können, sein Schuss aus etwas mehr als 50 Metern landete jedoch an der Latte. «Ich war im Tunnel», erklärt der Held des Abends. «Bei mir hat alles funktioniert. Seit der Auslosung habe ich mich auf das Spiel gegen den FC Basel vorbereitet. Ich habe die Tage bis zum Spiel gezählt.»
Ein Spiel, das alles verändern könnte
Und dieses Spiel könnte der Startschuss für seine Karriere gewesen sein. Ist er sich dessen bewusst? «Das ist für mich nicht wichtig», sagt Zoukit. «Wichtig ist die Liga. Wir haben noch einiges zu tun, um mehr zu verdienen als einen Platz im Tabellenmittelfeld der Promotion League. Darauf muss ich mich konzentrieren, bevor ich auf Grösseres hoffen kann.»
Seine bisherige Karriere verlief alles andere als optimal. Er verliess die U16 von Servette, um sein Glück zunächst in Spanien bei Deportivo Lugo (Segunda Division) und dann in der Jugendmannschaft von Girona zu versuchen. Ende letzten Jahres kehrte Zoukit schliesslich nach dieser erfolglosen Zeit in Spanien nach Genf zurück.
Eine Erfahrung, die den ehemaligen Junior des Genfer Clubs CS Italien dazu zwang, einen Schritt zurückzumachen, in der Hoffnung irgendwann wieder einen nach vorne gehen zu können. Und genau diesen hat der 20-Jährige gegen Basel gemacht. Bleibt also abzuwarten, ob Zoukit bald bei grösseren Vereinen auf Torejagd geht oder weiterhin Sushi an Genfer Haustüren liefern wird.
