Zwei Cup-Überraschungen am Samstag
Nach Sion erwischts mit GC den nächsten Super-Ligisten!

Sion blamiert sich gegen Lausanne-Ouchy und verliert gleich mit 0:4! Und mit GC – 0:1 in Thun – erwischts am Abend auch einen zweiten Super-Ligisten. Hier gehts zur Übersicht des Cup-Samstags!
Publiziert: 18.09.2021 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 18.09.2021 um 23:20 Uhr
Thun jubelt über den Sieg gegen GC. Den Berner Oberländern gelingt der Coup!
Foto: freshfocus
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Die Cup-Resultate vom Samstag
  • Black Stars (PL) – Biel (PL) 1:3
  • Stade Lausanne-Ouchy (ChL) – Sion 4:0
  • Buochs (1.) – Luzern 1:2 n.V
  • Paradiso (1.) – Aarau (ChL) 0:1
  • Etoile Carouge (PL) – Winterthur (ChL) 3:1
  • FC Bosporus (2.) – Schaffhausen (ChL) 0:11
  • Thun (ChL) – GC 1:0
  • Black Stars (PL) – Biel (PL) 1:3
  • Stade Lausanne-Ouchy (ChL) – Sion 4:0
  • Buochs (1.) – Luzern 1:2 n.V
  • Paradiso (1.) – Aarau (ChL) 0:1
  • Etoile Carouge (PL) – Winterthur (ChL) 3:1
  • FC Bosporus (2.) – Schaffhausen (ChL) 0:11
  • Thun (ChL) – GC 1:0
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Die Hoppers erwischts in Thun

Thun – GC 1:0
Tor:
59. Sutter 1:0.

Carlos Bernegger, in seiner Karriere bereits viermal GC-Trainer, spielt die Brisanz im Vorfeld des Spiels herunter. Aber wer den gebürtigen Argentinier mit Schweizer Wurzeln nach dem Abpfiff in der Stockhorn-Arena jubeln sieht, weiss: Rache ist süss. Und wie! Bernegger tanzt über den Rasen, er ballt beide Fäuste, knallt sich mit der rechten aufs Herz. Und schreit seine unbändige Freude in den Thuner Nachthimmel! Die unterklassigen Berner Oberländer werfen Rekord-Cupsieger GC (19 Titel bisher) bereits im Sechzehntel-Final raus.

Im August 2017 wurde Bernegger bei GC gefeuert und durch den heutigen Nati-Coach Murat Yakin ersetzt. Eine Wunde, die bis gestern vor Spielbeginn nicht verheilte. Und im Februar dieses Jahres, als sich Berneggers Team und GC einen engen Kampf um den Aufstieg liefern, «klauen» die Zürcher Bernegger mit Da Silva den besten Offensivspieler.

Starke Startphase der Grasshoppers

GC zeigt dem Unterklassigen gestern zwar gleich, in welche Richtung das Spiel gehen soll. Herc scheitert mit links aus der Drehung nur knapp. Herc lanciert Campana, der Ecuadorianer zielt knapp darüber. Nach einer Lenjani-Ecke schiesst Loosli mit dem Kopf Goalie Hirzel an. Lenjani zielt mit dem Kopf ebenfalls auf Ex-GC-Junior Hirzel.

Doch die grösste Chance in Halbzeit eins haben die Berner. Ex-Luganesi Gerndt verstolpert aus sechs Metern alleine vor GC-Cup-Goalie Matic. Eine Hunderprozentige. Thun-Captain Marco Bürki – der Interviewer von SRF spricht ihn mit Marco Walker an – ist nach 45 Minuten guten Mutes: «Wir geben alles, damit das Spiel in 90 Minuten entschieden sein wird. Aber wir gehen auch in die Verlängerung.»

Sutter: «Einer unserer grösseren Siege»

Verlängerung? Ist nicht nötig. Kurz bevor GC-Trainer Contini einen Dreifach-Wechsel vornehmen will, nickt Nicolas Sutter einen Dzonlagic-Freistoss ein. Sutter, der Neffe von Ex-GC-Star Alain Sutter, zu SRF: «Einer unserer grösseren Siege. Ich bin überglücklich, dass ich das Tor machen konnte.» In der 69. Minute kommts für GC knüppeldick: Gelb-Rot gegen Toti Gomes. Joker Petar Pusic: «Zu zehnt ist es auf jeden Fall schwieriger als zu elft. Es ist sehr bitter, schon in Runde zwei rauszufliegen.»

Sion-Blamage gegen Lausanne-Ouchy

Stade Lausanne-Ouchy (ChL) – Sion 4:0
Tore:
13. Chader 1:0, 36. Hadji 2:0, 50. Ajdini 3:0, 90. Bayard 4:0.

Die Spieler des FC Sion versammeln sich nach dem Schlusspfiff und der demütigenden 0:4-Niederlage gegen Stade Lausanne-Ouchy im Kreis auf dem Spielfeld der Pontaise. Die auf dem Boden liegenden Spieler und die leeren Blicke sprechen Bände über die Niederlage im Wallis. Das offene Gespräch wird dann in der Umkleidekabine fortgesetzt.

Captain Serey Dié weigert sich, vor die Medien zu treten, um die Gründe für eine solche Niederlage zu erklären. Insbesondere gegen ein Team aus der Challenge League. Nur Trainer Marco Walker und Matteo Tosetti übernehmen Verantwortung. «Ich möchte mich bei den Fans und dem ganzen Kanton entschuldigen, sagt ein sehr bewegter Trainer. «Ich weiss, wie wichtig der Schweizer Cup für die Walliser ist, und wir waren der Aufgabe nicht gewachsen.»

Sion-Coach spricht Klartext

«Es gibt keine Ausreden», wie der Tessiner vom FC Sion treffend feststellt. «Wir haben nichts getan. Wir müssen diese Niederlage vergessen, aber nicht die brutale Lektion, die wir erhalten haben. Wir waren nicht bereit, zu leiden. Wir waren arrogant. Wir hätten auch verlieren können, Stade Lausanne-Ouchy ist eine gute Mannschaft, aber die Art und Weise, wie wir verloren haben, ist unverzeihlich.»

Der FC Sion hat wieder die gleichen Probleme, die ihn nach dem 6:1 in Basel am 1. August geplagt haben. «Das ist wahr», gibt Marco Walker zu. «Wir sind wieder am Anfang.» Unmittelbar nach der Niederlage stellt Walker in Frage, ob seine Botschaft nach der demütigenden Niederlage noch ankommt «Die Spieler haben mir gesagt, dass das nicht das Problem war. Wir müssen ab Sonntag wieder an die Arbeit gehen.»

Der FCL mit Dusel

Buochs (1.) – Luzern 1:2 n.V.
Tore:
45. Sorgic 0:1, 69. Neziraj (Pen.) 1:1, 94. Ugrinic 1:2.

Mit dem Schiff sind die FCL-Fans am Nachmittag zum Cupspiel gegen Buochs angereist. Und ihre Spieler, die vor knapp vier Monaten den Titel gewonnen hatten, gehen am Abend gegen den krassen Aussenseiter aus der 1.-Liga beinahe unter. Auf holprigem Geläuf tut sich der FCL enorm schwer.

Luzerns Captain Dejan Sorgic trifft Sekunden vor dem Halbzeitpfiff zum schmeichelhaften 1:0 für den FCL. Und bringt den Favoriten auf Kurs. Ausgerechnet jener Sorgic also, der in bisher 8 Saisonspielen noch nie getroffen hat und am Samstag im Blick sagte, er dürfe sich vor dem Tor«einfach nicht zu viele Gedanken machen».

Der FCL muss die Partie zu Beginn der 2. Hälfte entscheiden. Doch der ehemalige FCL-Profi Neziraj Haxhi verwandelt einen Foulpenalty zum Ausgleich. Es ist ein richtiger Cupfight, in dessen Mittelpunkt der erst 19-jährige Buochs-Torhüter Raphael Radtke steht, der bis im letzten August noch das Tor von Luzerns U21 gehütet hat und am Samstag grossartig hält.

Ugrinic erlöst den Favoriten

Der SC Buochs schnuppert an der nächsten Cupsensation. Dabei haben die Nidwaldner in der laufenden 1.-Ligameisterschaft noch kein Spiel gewonnen. Aber sie zwingen den Favoriten in die Verlängerung.

Natürlich hat der FCL dort Vorteile, körperlich und spielerisch sowieso. Doch es braucht schon eine sehr unglückliche Intervention des eingewechselten Hunlede, der den Ball Ugrinic genau vor die Füsse legt, dass die Luzerner wieder in Führung gehen und diesen Vorsprung ziemlich problemlos über die Zeit bringen. FCL-Coach Fabio Celestini hat «ein typisches Cupspiel auf sehr schlechtem Rasen» gesehen. «Im Cup zählt nur das Weiterkommen. Das haben wir geschafft!»

So lief der Cup-Samstag

Schweizer Cup zweite Runde: Die Spiele vom Samstag

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