«Es geht einzig um den Zaster»
Fans attackieren Ticketpreise für den Cupfinal

Noch vor den Halbfinals geben die Ticketpreise für den Cupfinal in Bern zu reden. Die Fans attackieren die Preispolitik – der SFV als Organisator hält dagegen.
Publiziert: 17.04.2019 um 13:00 Uhr
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Aktualisiert: 24.04.2019 um 11:21 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Wer im kommenden Cupfinal spielt, steht noch nicht fest. Das machen in der Woche nach Ostern Luzern und Thun (Di.) sowie Zürich und Basel (Do.) unter sich aus.

Doch der Final am 19. Mai in Bern beschäftigt schon jetzt die Fans aller vier Halbfinalisten! In einer gemeinsamen Aktion bekämpfen die Fankurven vom FCB, FCZ, FCL und Thun die Preispolitik für das Saison-Highlight im Stade de Suisse. 

In einer gemeinsamen Stellungnahme, die letztes Wochenende in den Stadien verbreitet wird, schreiben etwa die FCL-Fans: «Es geht einzig um den Zaster.» Bei den Zürich-Fans heisst es: «In den Vorbereitungen auf den Final zeichnet sich ab, dass der SFV wie bereits in den vergangenen Jahren eine Preispolitik verfolgt, welche eher leere denn volle Ränge zur Folge haben wird.»

So formulieren die FCZ-Fans ihren Protest.
Foto: zvg
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Wieviel bezahlt eine Familie?

Gegen diese Darstellung wehrt sich der SFV als Cup-Ausrichter und teilt gegenüber BLICK mit: «Die Preise sind so angesetzt, dass unsere Kosten – Polizei und private Sicherheit, Stadionmiete, öffentlicher Verkehr, Beteiligung der Finalisten – gedeckt werden können. Der SFV erzielt aus der Durchführung des Cupfinals keinen Gewinn.»

Offenbar soll ein Ticket in den Fansektoren 50 Franken, in den teureren Kategorien 100 bis 120 Franken kosten. 2017 belief sich die günstigste Karte auf 40 Franken, 2016 waren es 35 Franken. Zwei Elternteile mit zwei Kindern würden so auf der Gegentribüne dieses Jahr 400 Franken bezahlen müssen. 

Der SFV widerspricht dieser Darstellung: «Entgegen der Behauptung der Fankurven gibt es Familientickets. Auf der Gegentribüne kann ein Erwachsener bis zu drei Kinder für je 30 Franken an den Final mitnehmen.»

Umstrittene Kombi-Tickets

Den Fans ist auch die fixe Kombination von Stadioneintritt und Bahnticket ein Dorn im Auge. Im Südkurven-Dokument heisst es: «Das scheinheilige Argument, dass die Anreise per Extrazug im Ticketpreis inbegriffen ist, können wir nicht gelten lassen. (...) Fans sollen selber bestimmen dürfen, wie sie zum Stadion anreisen, um ihren Verein zu unterstützen.»

Diese Forderung untermauert beim YB-Spiel im Letzigrund die Südkurve mit einem Banner: «Uf Bern findemer au ohni oii Kombitickets». Die vier Fangruppierungen fordern deshalb: faire Preise auf allen Tribünen und eine Entkoppelung von Stadioneintritt und Extrazug-Fahrt.

Der SFV schreibt dazu: «Die Preise sind unserer Ansicht nach auch im Vergleich zu den Preisen der Halbfinalisten für Meisterschaftsspiele angemessen, vor allem wenn man bedenkt, dass beim Cupfinal die Hin- und Rückreise im Ticketpreis inkludiert ist. Gästesektor-Ticket und Extrazug für ein «gewöhnliches» Auswärtsspiel kosten zusammen in etwa gleich viel wie ein Hintertor-Tribünen-Ticket für den Cupfinal, in dem ein Titel vergeben wird.»

Sicher ist viereinhalb Wochen vor dem Final nur eines: Für zwei der vier Fankurven ist das Ticket-Problem nach den Halbfinals obsolet!

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