«Man sollte den Druck etwas weglassen für die Mannschaft»
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Ex-Basel Coach Rahmen:«Man sollte den Druck etwas weglassen für die Mannschaft»

Unter Patrick Rahmen wurde Arthur Cabral zum König von Basel
«Beim Abschied flossen Tränen»

Erstmals seit seinem Wechsel zur Fiorentina tritt Arthur Cabral (25) wieder im St. Jakob-Park auf. Die Rückkehr des Königs nach Basel weckt Erinnerungen bei seinem früheren Trainer Patrick Rahmen.
Publiziert: 18.05.2023 um 14:22 Uhr
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Sebastian WendelReporter Fussball

Mai 2021: Bevor Cabral sich in die Sommerferien nach Brasilien verabschiedet, nimmt Patrick Rahmen (54) seinen Starstürmer zur Seite. Und trichtert ihm ein: «Sorge dafür, dass du in einem guten Zustand zurückkommst!»

Und tatsächlich: Cabral, bis dahin nicht der Fleissigste im Training, nimmt sich in Brasilien einen Personaltrainer und kehrt sogar mit weniger Kilo auf den Rippen zurück, als er gegangen ist. «Er war ab dem ersten Training in einem top Zustand. Das war die Basis für die sensationellen Monate danach», so Rahmen.

Rahmen machte Cabral zur Chefsache

Der heutige U21-Nationaltrainer und Cabral pflegten beim FCB eine besonders enge Beziehung. Als Rahmen im April 2021 für den entlassenen Ciriaco Sforza als Cheftrainer übernahm, war Rot-Blau sportlich im Loch. Genau wie Cabrals Laune. Rahmen machte den Brasilianer zur Chefsache und päppelte ihn in zahlreichen Einzelgesprächen auf. Und zwar so: «Cabral ist sehr feinfühlig, ihn muss man über die Emotionen und das Vertrauen packen. Wenn er dann merkt, dass man ihn nicht nur kritisieren, sondern ihm helfen will, geht er für dich durchs Feuer.»

Menschlich passte es beim FCB bestens zwischen dem damaligen Trainer Patrick Rahmen (rechts) und Stürmerstar Arthur Cabral.
Foto: Zvg
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Oder eben: Er schleift dann sogar in den Ferien an seiner Fitness. Rahmen erinnert sich: «Arthur sprach immer davon, so schnell wie möglich in eine grosse Liga wechseln zu wollen. Ich entgegnete ihm: Das kannst du schaffen. Aber dafür musst du viel arbeiten.»

Im Sommer 2022 begann sich die Arbeit auszuzahlen: Mit acht Toren in sechs Quali-Spielen schoss Cabral den FCB praktisch im Alleingang in die Conference League. In der Super League hatte er nach acht Spieltagen schon elf Treffer auf dem Konto, alleine vier davon im Heimspiel gegen Servette.

Plötzlich war er König und Vater

Es war die Phase, in der Cabral die Fans ausflippen und die Experten staunen liess. Aus Cabral wurde «König Arthur», dem es auch neben dem Platz wie geschmiert lief: Im August 2021 wurde die Geburt von Stammhalter Hélio bekannt, die Mutter ist eine Bekannte aus Basel. «Als er Vater wurde, war das für alle beim FCB sehr berührend. Weil wir wussten: Jetzt ist er heimisch geworden. Er ist einfach ein herzensguter Mensch», erzählt Rahmen.

Und dann, im Oktober 2022, plötzlich ein Anruf aus Brasilien. Am anderen Ende der Leitung: Tite, damals Trainer der «Seleçao», Sehnsuchtsort aller brasilianischen Fussballer. Wer glaubt, Cabral sei nach dem Aufgebot durch die FCB-Kabine getanzt, der täuscht sich. «Er war zuerst einmal perplex. Konnte nicht glauben, was gerade passiert ist. Abgereist ist er dann mit viel Demut», erzählt Rahmen. Dass er im WM-Qualispiel gegen Venezuela nicht zum Einsatz kam, habe ihn nicht gestört. «Nach der Rückkehr merkte man ihm den Stolz darüber an, mit den brasilianischen Topstars auf dem Platz gestanden zu haben. Das gab ihm nochmals einen riesigen Schub.»

Seine Ablöse hilft dem FCB

Nach dem Trip zur «Seleçao» war klar, dass König Arthur bald weiterziehen wird. Das Reich in Basel? Zu klein für einen brasilianischen Nationalstürmer. Ende Januar 2022 war es so weit, als die Fiorentina mehr als 16 Millionen Franken auf den Tisch legte. Niemand ist Cabral böse in Basel – zu schön die Erinnerungen. Und mit der Ablöse half er kräftig mit, das schwankende FCB-Schiff finanziell über Wasser zu halten.

Rahmen über Cabrals letzten Tag in Basel: «Es ging plötzlich sehr schnell. Bevor er am Abend die Mannschaft zum Znacht eingeladen hat, haben wir zwei uns nochmal in der Kabine getroffen, lange geredet und uns dann in den Arm genommen. Ja, dabei sind auch Tränen geflossen. Wir hatten eine spezielle Beziehung. Aber die vielen Gespräche haben sich gelohnt, wenn ich sehe, welchen Weg er im knappen Jahr unserer Zusammenarbeit eingeschlagen hat.»

Bis heute schreiben sich Rahmen und Cabral SMS. Und sein Ex-Trainer ist überzeugt, dass Cabrals Weg noch weiter nach oben geht: «Ich traue ihm eine gute Rolle bei einem europäischen Topklub zu. Arthur hat das gewisse Etwas, das ein Stürmer auf diesem Niveau braucht.»

Conference League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
0
0
0
1
AC Florenz
AC Florenz
0
0
0
1
Apoel Nicosia
Apoel Nicosia
0
0
0
1
Cercle Brügge
Cercle Brügge
0
0
0
1
Chelsea FC
Chelsea FC
0
0
0
1
Dinamo Minsk
Dinamo Minsk
0
0
0
1
Djurgardens IF
Djurgardens IF
0
0
0
1
FC Astana
FC Astana
0
0
0
1
FC Kopenhagen
FC Kopenhagen
0
0
0
1
FC Lugano
FC Lugano
0
0
0
1
FC Noah
FC Noah
0
0
0
1
FC St. Gallen
FC St. Gallen
0
0
0
1
FK Borac Banja Luka
FK Borac Banja Luka
0
0
0
1
FK Jungbunzlau
FK Jungbunzlau
0
0
0
1
FK Tsc Backa Topola
FK Tsc Backa Topola
0
0
0
1
Heart of Midlothian FC
Heart of Midlothian FC
0
0
0
1
HJK Helsinki
HJK Helsinki
0
0
0
1
Istanbul Basaksehir FK
Istanbul Basaksehir FK
0
0
0
1
Jagiellonia Bialystok
Jagiellonia Bialystok
0
0
0
1
KAA Gent
KAA Gent
0
0
0
1
Larne FC
Larne FC
0
0
0
1
LASK Linz
LASK Linz
0
0
0
1
Legia Warschau
Legia Warschau
0
0
0
1
Molde FK
Molde FK
0
0
0
1
NK Celje
NK Celje
0
0
0
1
NK Olimpija Ljubljana
NK Olimpija Ljubljana
0
0
0
1
AC Omonia Nicosia
AC Omonia Nicosia
0
0
0
1
Pafos FC
Pafos FC
0
0
0
1
Panathinaikos Athen
Panathinaikos Athen
0
0
0
1
Petrocub Hincesti
Petrocub Hincesti
0
0
0
1
Real Betis Balompie
Real Betis Balompie
0
0
0
1
Shamrock Rovers
Shamrock Rovers
0
0
0
1
SK Rapid Wien
SK Rapid Wien
0
0
0
1
The New Saints FC
The New Saints FC
0
0
0
1
Vikingur Reykjavik
Vikingur Reykjavik
0
0
0
1
Vitoria Guimaraes
Vitoria Guimaraes
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