OM-Legende Jean-Pierre Papin hat grossen Respekt vor Basel
«Für Marseille werden diese Spiele kein Vergnügen»

Marseille-Legende Jean-Pierre Papin (58) spricht vor dem Achtelfinal-Hit in der Conference League gegen den FCB gegenüber Blick Klartext. Der frühere Top-Stürmer sieht Marseille nicht als Favoriten.
Publiziert: 09.03.2022 um 10:21 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2022 um 10:31 Uhr
Alexis Menuge

Genau 30 Jahre nachdem er Olympique Marseille verlassen hat, verfolgt Jean-Pierre Papin (58) immer noch alle Spiele des Klubs aus der Provence. Vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Conference League zwischen Marseille und dem FCB am Donnerstag (21 Uhr) spricht er mit Blick.

«JPP», derzeit Trainer des FC Chartres in der vierten französischen Liga, erklärt, warum Basel trotz seiner enttäuschenden Saison für eine Überraschung gut sein kann.

Blick: Jean-Pierre Papin, wie haben Sie auf die Auslosung reagiert?
Jean-Pierre Papin: Für OM werden diese beiden Spiele kein Vergnügen. Erstens, weil Marseille eine schwierige Phase durchmacht, mit nur einem Punkt aus den letzten drei Spielen. Und zweitens, weil Basel seine Chance nutzen wird.

In 54 Länderspielen für die französische Nationalmannschaft hat «JPP» 30 Tore erzielt. Er ist der achtbeste Torschütze in der Geschichte von «Les Bleus».
Foto: Sportfoto Rudel
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Ist OM immer noch der grosse Favorit?
Meiner Meinung nach ist es eher eine 50:50-Situation. Seit mehreren Wochen fehlt es OM an Konstanz, was schwer zu erklären ist. Sie sind eine unberechenbare Mannschaft, die Schwierigkeiten gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte hat. Ich weiss nicht, ob sie so wirklich Favorit sein können. Es werden in diesem Duell wohl Kleinigkeiten entscheiden.

Was läuft schief bei OM?
Ich bin enttäuscht, dass Arkadiusz Milik so wenig Bälle bekommt. Seine Teamkollegen schlagen zu wenige Flanken, obwohl er ein hervorragender Kopfballspieler ist. Dieses Marseille baut zu viel auf, spielt zu viele Pässe. Es könnte viel simpler agieren.

Was wissen Sie über die Basler?
Sie sind zwar nicht mehr so dominant in der Liga wie noch vor einigen Jahren, aber ich habe das Gefühl, dass diese Mannschaft in der Lage ist, auf der kontinentalen Bühne zu glänzen. Wie man in der Vergangenheit mehrmals sehen konnte, insbesondere in der Champions League mit den Siegen gegen Manchester United oder Bayern München. An die kann ich mich noch gut erinnern. Die Basler haben ein athletisch starkes Team, das in den Zweikämpfen robust ist und das OM Probleme bereiten kann.

Was für ein Spiel können wir erwarten?
Wir werden einen tollen Kampf mit viel Engagement und Tempo sehen. Ich wäre nicht überrascht, wenn wir ein spektakuläres Duell mit Spannung und vielen Wendungen sehen würden.

Persönlich

Jean-Pierre Papin wurde 1963 in Boulogne-sur-Mer, ganz im Norden Frankreichs, geboren. In Valenciennes lancierte der Stürmer eine Top-Karriere, die ihn zu Brügge, Marseille, Milan, Bayern München und Bordeaux führte. Für die französische Nationalmannschaft absolvierte er insgesamt 54 Länderspiele und erzielte dabei 30 Tore, zwei davon auf dem Weg zu Platz drei an der WM 1986. Mit Milan holte er zwei Meistertitel und den Champions-League-Sieg, in Marseille krönte er sich gleich viermal zum Champion, 1991 wurde er Europas Fussballer des Jahres. Und mit Bayern München krallte sich «JPP» den Uefa-Cup. Später war er unter anderem Trainer von Strassburg und Lens, aktuell steht er bei Viertligist Chartres an der Seitenlinie.

Jean-Pierre Papin wurde 1963 in Boulogne-sur-Mer, ganz im Norden Frankreichs, geboren. In Valenciennes lancierte der Stürmer eine Top-Karriere, die ihn zu Brügge, Marseille, Milan, Bayern München und Bordeaux führte. Für die französische Nationalmannschaft absolvierte er insgesamt 54 Länderspiele und erzielte dabei 30 Tore, zwei davon auf dem Weg zu Platz drei an der WM 1986. Mit Milan holte er zwei Meistertitel und den Champions-League-Sieg, in Marseille krönte er sich gleich viermal zum Champion, 1991 wurde er Europas Fussballer des Jahres. Und mit Bayern München krallte sich «JPP» den Uefa-Cup. Später war er unter anderem Trainer von Strassburg und Lens, aktuell steht er bei Viertligist Chartres an der Seitenlinie.

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Was für ein Trainer ist der Argentinier Jorge Sampaoli?
Er ist ein sehr temperamentvoller, leidenschaftlicher Trainer. Er lässt sich gerne von seinem Landsmann Marcelo Bielsa inspirieren, der ein Spiel mit viel Ballbesitz propagiert. Allerdings: Angesichts der enttäuschenden Ergebnisse der letzten Zeit verstehen einige Fans seine Entscheidungen nicht immer.

Kann Olympique Marseille diesen neuen Wettbewerb gewinnen?
«À jamais les premiers» («Auf immerdar die Ersten»), wie man in Marseille seit dem Champions-League-Sieg 1993 sagt. Es war das erste Mal, dass ein französischer Verein diesen prestigeträchtigen Wettbewerb gewann – und seitdem hat ihn kein anderer Verein aus Frankreich mehr gewonnen. Es wäre ein schöner Wink mit dem Zaunpfahl. Und Marseille ist durchaus in der Lage, den Wettbewerb zu gewinnen.

Über 50'000 Fans werden das Stade Vélodrome gegen Basel zum Hexenkessel machen. Ein Vorteil im Hinspiel?
Ich habe das Gefühl, dass sich Marseille in dieser Saison auswärts wohler fühlt als vor den eigenen Fans. Mit ihrem Konterspiel und einigen schnellen Spielern, die sich gerne nach vorne werfen, sind sie auswärts sehr gefährlich. Die Entscheidung wird zweifellos nächste Woche im St. Jakob-Park fallen.

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