«Dürfen nicht ins offene Messer laufen»
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YB-Spieler analysieren Maccabi:«Dürfen nicht ins offene Messer laufen»

Maccabi Haifa: Seriös, ausgebufft, überaltert
Das ist die YB-Hürde auf dem Weg in die Königsklasse

Maccabi Haifa ist der Vorzeigeverein Israels. Ein von einem Auto-Importeur alimentiertes, höchst routiniertes und ausgebufftes Team. Das im zentralen Mittelfeld sein Glanzstück hat.
Publiziert: 23.08.2023 um 17:58 Uhr
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Aktualisiert: 23.08.2023 um 19:48 Uhr

Seriös und gut geführt. Der Ruf, der Maccabi Haifa vorauseilt, ist exzellent. Dies verdankt der Klub in der 300'000-Einwohner-Hafenstadt einem Mann, der Maccabi 1992 gekauft hat und seither auch als Präsident am Ruder ist: Ya’akov Shahar, Businessmann und Israel-Importeur von Volvo und Honda. Der Mann, den alle nur «Yankale» nennen, alimentiert den Klub, sucht sich aber auch die Coaches aus.

Der populärste Klub des Landes

Der Erfolg gibt der Methode Shahar recht. Maccabi hat 15 Meistertitel gewonnen, ist damit die Nummer zwei hinter Maccabi Tel Aviv (23). Aber Haifa ist der populärste Klub Israels. Da haben Umfragen sowohl unter jüdischen als auch arabischen Israelis ergeben. Und er hat die grösste Fanbase des Landes.

Das Stadion namens Sammy Ofer ist erst 2014 (für 120 Millionen Franken) fertiggestellt worden und ist eines von zwei Stadien, in welchem die Nationalmannschaft spielt. Es bietet 30'900 Fans Platz und ist regelmässig sehr gut gefüllt. Schnitt: 24'000. Gegen YB wird es restlos ausverkauft sein. Und die Stimmung wird heiss sein dank der Hardcore-Fans des Klubs, die sich «grüne Affen» nennen.

YB hat in der Champions-League-Quali nur eine Hürde zu meistern: Maccabi Haifa.
Foto: IMAGO/Branislav Racko
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Dreimal in der Königsklassen-Gruppenphase

Auch international hat Maccabi Haifa Geschichte geschrieben. Als erstes israelisches Team qualifizierte man sich 2002 für die Champions League. Der Coup gelang weitere zwei Male. Zuletzt 2022, als man Roter Stern Belgrad in den Playoffs eliminierte. Ein Gegner, an den YB leidvolle Erinnerungen hat. In der Gruppenphase gabs dann fünf Niederlagen in sechs Spielen, aber immerhin einen Sieg – ausgerechnet gegen Juventus Turin. Die Italiener waren 2018 auch der einzige Gegner gewesen, den YB bei seiner ersten Teilnahme besiegen konnte. Heuer kämpfte sich neben dem polnischen Meister Rakow Czestochowa einzig Maccabi durch alle drei Königsklassen-Qualifikationsrunden ins Playoff.

Topspieler ist ein 35-jähriger Surinam-Holländer

Das Glanzstück von Maccabi? Das zentrale Mittelfeld. Mit dem 35-jährigen Captain Tjaronn Chery, der einst für die Queens Park Rangers spielte und mit 185 Einsätzen für Maccabi eine Klublegende ist. Der Surinam-Holländer ist der wohl beste Fussballer in Reihen der mehr als routinierten israelischen Mannschaft, die beim entscheidenden 3:1-Sieg in der dritten CL-Qualirunde einen Altersschnitt von gegen 30 erreichte. Die YB-Startelf beim 1:1 gegen Luzern war fast fünf Jahre jünger. Was man ganz sicher von Maccabi sagen kann: Die Israelis sind ein eingespieltes, ausgebufftes Team.

Nationalspieler Jaber: Auf dem Klub-Parkplatz verhaftet

Ein besonderes Auge wird YB auch auf Mahmoud Jaber (23) werfen müssen, der vor einem Jahr im israelischen Nationalteam debütierte, bevor er sich den Oberschenkel (!) brach. Gegen die Schweiz stand er beim 0:3 53 Minuten auf dem Platz. Freilich ohne gross Impulse setzen zu können. Bei den beiden Siegen gegen Belarus und Andorra stand er nicht im Aufgebot.

Was den Regisseur speziell macht, ist sein … Bruder. Der heisst Abdallah (30) und ist wie Mahmoud arabischer Israeli, aufgewachsen in der arabischen Stadt Taybeh in Israel. Abdallah, der Ältere, ist zu einer Legende geworden, weil er für die Nationalmannschaft von Palästina spielt, sie sogar als Captain anführte. 49 Spiele hat Abdallah für den natürlichen politischen Feind Israels gemacht.

Und Jaber stand wegen einer anderen Sache in den Schlagzeilen, als er vor einem Jahr mit seinem Privatauto vor einem Spiel ins Stadion-Parking fahren wollte. Er war verletzt, war deshalb nicht im Teambus. Ein übereifriger Polizist verweigerte ihm den Zugang. Selbst Klubmitglieder und Security Staff konnten den guten Mann nicht davon abhalten, Jaber zu verhaften, weil er sich nicht ausweisen und keine Parkberechtigung vorweisen konnte. Er wurde in Handschellen in einem Streifenwagen abgeführt. Allerdings: Nachdem er sich identifizieren konnte, auch schnell wieder auf freien Fuss gesetzt. Man merke: In Israel ist mit der Polizei nicht zu spassen!

Champions League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
1
7
3
2
Celtic Glasgow
Celtic Glasgow
1
4
3
3
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
1
4
3
4
Aston Villa
Aston Villa
1
3
3
4
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
1
3
3
6
AC Sparta Prag
AC Sparta Prag
1
3
3
7
Liverpool FC
Liverpool FC
1
2
3
8
Juventus Turin
Juventus Turin
1
2
3
8
Real Madrid
Real Madrid
1
2
3
10
Sporting Lissabon
Sporting Lissabon
1
2
3
11
SL Benfica
SL Benfica
1
1
3
12
AS Monaco
AS Monaco
1
1
3
12
Atlético Madrid
Atlético Madrid
1
1
3
12
Stade Brestois 29
Stade Brestois 29
1
1
3
15
Paris Saint-Germain
Paris Saint-Germain
1
1
3
16
Arsenal FC
Arsenal FC
1
0
1
16
Atalanta BC
Atalanta BC
1
0
1
16
Bologna FC
Bologna FC
1
0
1
16
FC Shakhtar Donetsk
FC Shakhtar Donetsk
1
0
1
16
Inter Mailand
Inter Mailand
1
0
1
16
Manchester City
Manchester City
1
0
1
22
FC Barcelona
FC Barcelona
1
-1
0
22
RB Leipzig
RB Leipzig
1
-1
0
22
SK Sturm Graz
SK Sturm Graz
1
-1
0
25
FK Roter Stern Belgrad
FK Roter Stern Belgrad
1
-1
0
26
FC Girona
FC Girona
1
-1
0
27
PSV Eindhoven
PSV Eindhoven
1
-2
0
27
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
1
-2
0
29
AC Mailand
AC Mailand
1
-2
0
30
OSC Lille
OSC Lille
1
-2
0
31
FC Brügge
FC Brügge
1
-3
0
31
FC Salzburg
FC Salzburg
1
-3
0
31
BSC Young Boys
BSC Young Boys
1
-3
0
34
SK Slovan Bratislava
SK Slovan Bratislava
1
-4
0
35
Feyenoord Rotterdam
Feyenoord Rotterdam
1
-4
0
36
GNK Dinamo Zagreb
GNK Dinamo Zagreb
1
-7
0
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