Bottani triffts am härtesten
So leiden die Wil-Profis unter dem Türken-Knall

Die Spieler müssen flüchten oder auf viel Geld verzichten. Am härtesten trifft es Mattia Bottani. Kehrt er zu Lugano zurück, um sich um seinen kranken Vater zu kümmern?
Publiziert: 09.02.2017 um 10:15 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:04 Uhr
Sandro Inguscio und Michel Wettstein

Das Unheil kündigt sich per Whatsapp-Nachricht an. Spieler, Staff-Mitglieder und weitere Angstellte des FC Wil werden per Text-Nachricht für Mittwochmorgen in den VIP-Raum der IGP Arena aufgeboten. Es gehe um «weitere Informationen» mit anschliessenden Einzelgesprächen. Die vage Einladung bedeutet nur eines: Krisen-Sitzung!

Die Spieler dürfen mit ihrem Spielerberater oder den Eltern erscheinen. Als moralische Stütze für den Hammer, mit dem Vize-Präsident Roger Bigger und die restlichen Verwaltungsratsmitglieder aufwarten.

Den Wil-Profis wird eröffnet, dass man keinen Kontakt mehr mit den türkischen Investoren habe und man den Klub retten wolle. Mit drastischen Sparmassnahmen. Die Spieler haben zwei Möglichkeiten: wechseln, bis das Transferfenster am 28. Februar schliesst oder massive Lohnkürzungen hinnehmen. Von 70 bis 80 Prozent ist die Rede.

Triffts am härtesten: Mattia Bottani.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Für Mattia Bottani wird der Tag so zum Horror. Am Morgen musste er erst um seinen Vater (57) zittern, der sich in einer Herz-OP wegen akuter Herzinfarkt-Gefahr drei Bypässe legen lassen musste. Dann der Türken-Hammer. Und der ist für Bottani extra hart.

Erst im letzten Sommer war der 25-Jährige dem Lockruf aus Wil erlegen und hatte dafür seinen Herzensverein Lugano verlassen. Die Türken hatten mit 700'000 Fr. Ablöse selbst GC ausgestochen und Bottanis Lohn in Lugano (15'000 Fr.) in einem 4-Jahres-Vertrag mehr als verdoppelt.

Ein halbes Jahr später ist alles vorbei. Und Bottani hat ein Problem: Weil er bereits für Lugano gespielt hat und jetzt auch für Wil qualifiziert wurde, darf er für kein drittes Team auflaufen. Er kann also nur die Lohnkürzungen in Wil akzeptieren oder zu Lugano zurückkehren.

Dort würde man den Ex-Captain mit offenen Armen empfangen. Boss Angelo Renzetti: «Bottani hat Lugano im Herzen. Wenn er zurückkehren möchte, würde ich ihn sofort nehmen.» Kehrt Bottani zurück, um auch näher bei seinem Vater zu sein?

Beim FC Wil wäre man wohl froh, den Grossverdiener von der Lohnliste zu haben. Andere wie Santos oder Korkmaz, die gerüchteweise über 40'000 Fr. pro Monat (!) verdient haben sollen, haben sich zum Glück für Bigger und Co. bereits früher verabschiedet. Einer, der die Lohnkürzung hinnehmen und bleiben würde, ist Johan Vonlanthen. Vorausgesetzt, Bigger hält Wort und saniert den Klub.

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