Bänderriss und zweimal Kreuzbandriss
Das Horror-Jahr von FCZ-Kleiber

Mike Kleiber (23) reisst sich im Februar das Kreuzband. Im November kurz vor dem Comeback reisst er es sich erneut. Ab sofort will der FCZ-Youngster zweigleisig fahren.
Publiziert: 17.12.2016 um 19:31 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 13:40 Uhr
Michael Wegmann (Text) und Toto Marti (Fotos)

Es ist der 14. Februar 2016: Der FCZ führt in Luzern 1:0, und Mike Kleiber betritt in der 63. Minute das Feld. Lange hat der ehemalige U21-Captain auf diesen Moment hingearbeitet. Seit dem 30. September 2015, als sich der Aussenverteidiger in der Europa-League-Quali gegen Minsk das Innenband am Fuss riss.

Sein Comeback in Luzern dauert 22 Minuten. Dann erwischt ihn Jantscher am Knie. Erst spielt er weiter. Beim nächsten Sprintversuch ist Schluss. Kreuzbandriss!«Da bin ich emotional geworden und weinte. Ich habe so hart gearbeitet, komme zurück. Und dann das!»

Doch Kleiber ist nicht der Typ, der Trübsal bläst. Bald sieht er nur nach vorn. Auch dank seiner Freundin Patricia (21), seiner Familie und den FCZ-Kollegen. Teamkollege Marco Schönbächler malt ihm sogar ein Bild mit einem Spruch: «when you feel like quitting, think about why you started» (wenn du ans Aufgeben denkst, überlege dir, warum du angefangen hast). Es hängt im Fitnesszimmer.

Leidgeplagt: Mike Kleiber verbrachte 2016 mehr Zeit in der Reha als auf dem Rasen.
Foto: TOTO MARTI
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«Man hat mich brutal unterstützt. Ich habe keinen einzigen Gedanken ans Aufhören verschwendet.» Auch vier Monate nach der Verletzung nicht. Da muss Kleiber wegen eines Infekts im Knie notfallmässig ins Spital. Wieder Operation. Infusion. Antibiotika. Zwei Wochen liegt er da. Draussen ists Sommer und heiss.

«Ich hatte ­einen Spital-Koller. Zum Glück war EM, da konnte ich wenigstens im TV Fussball schauen.»
Kleiber will selber spielen. Dafür schuftet er. Ende Oktober endlich die ersten Einsätze bei der U21. Erst 20 Minuten. Dann 45. Dann 90. Schmerzfrei. «Ich spürte, dass das Timing zurückkommt, die Sicherheit. Ich war zuversichtlich.»

Der erste Ernstkampf unter Trainer Forte ist nur noch eine Frage der Zeit. Doch es kommt anders. Im Abschlusstraining vor dem Villarreal-Spiel am 24. November passierts: Das Kreuzband reisst erneut. «Ich war fassungslos. Diesmal flossen keine Tränen. Ich hatte keine Gefühle, so als wäre ich eine Wand.»

«Ich habe den Traum von der Karriere nicht begraben»

Seit dem 6. Dezember ist er zu Hause in Hünenberg ZG. Was jetzt? «Ich habe den Traum von der Karriere nicht begraben, gebe wieder alles.» Ab sofort will er zweigleisig fahren. «Ich werde in verschiedene Berufe reinschnuppern. Zum Glück kenne ich viele Leute.» Patricia habe damit erst Mühe gehabt.

«Sie sah mich leiden. Sie sah, wie glücklich ich war, als ich 2013 meinen ersten Profi­vertrag unterschrieb. Nun hatte sie Angst, dass ich meinen grossen Traum aufgebe.» Das wird er nicht. Auch wenn sein Vertrag beim FCZ im Sommer ausläuft. «Ich bleibe positiv. Aber auch realistisch.»

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6
2
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