«Wolves haben Vorrecht auf unsere Spieler»
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GC-CEO Berisha im «Blick Kick»:«Wolves haben Vorrecht auf unsere Spieler»

«GC war nicht billig zu haben»
GC-CEO Berisha über die China-Wirren

CEO Jimmy Berisha spricht im Blick Kick über die Partnerschaft mit Premier-League-Klub Wolverhampton, die Ziele von GC und verrät, wie es zum China-Deal gekommen ist.
Publiziert: 24.01.2022 um 14:03 Uhr
|
Aktualisiert: 25.01.2022 um 11:59 Uhr
Andreas Böni

Jimmy Berisha, GC hat in den letzten Jahren die Ausstrahlung als Nobelklub verloren. Inzwischen ist man nur noch das Farm-Team von Wolverhampton.
Jimmy Berisha: Nein, wir sind ein innovatives Unternehmen. Wir haben eine Partnerschaft mit einem Premier-League-Klub – das können in der Schweiz nicht viele Klubs behaupten. Wir profitieren unglaublich von Wolverhamptons Ressourcen. Einige Spieler könnten wir sonst niemals bezahlen.

Toti Gomes und Hayao Kawabe sind nur zwei Spieler, bei denen man nie weiss, sind sie jetzt da oder nicht. Das ist doch für Trainer Giorgio Contini eine furchtbare Situation?
Wie gesagt, es ist eine Innovation. Wir haben das Ganze internationalisiert. Toti hat schon im Sommer in England trainiert und ist dann zu uns gekommen. Bei Kawabe ist es anders. Wir haben ihn vor einem halben Jahr verpflichtet und konnten ihn nun an Wolverhampton verkaufen. Da ist alles richtig gelaufen.

An Wolverhampton verkauft? Intern wird doch nichts verrechnet, wenn es eine Partnerschaft gibt ...
Nein, so ist es nicht. Am Ende des Tages muss ich mit dem Präsidenten und dem Sportchef schauen, dass wir aus Transfers Geld generieren. Da macht es keinen Sinn, einen Spieler wie Kawabe gratis abzugeben.

Um GC zurück an die Spitze zu bringen, setzt CEO Jimmy Berisha auf innovative Wege.
Foto: TOTO MARTI
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Heisst, wenn Wolverhampton 1 Million für einen Spieler bietet und ein anderer Klub 1,5 Millionen, dann erhält dieser den Zuschlag?
Nein, dann versuche ich zu dealen, damit der andere Klub 3 Millionen bezahlt. Aber grundsätzlich hat Wolverhampton ein gewisses Vorrecht auf die Spieler. Das ist nicht schriftlich festgehalten, aber wir haben in dieser Partnerschaft diese Philosophie.

Jimmy Berisha persönlich

Shqiprim «Jimmy» Berisha wurde 1982 im Kosovo geboren. Kurz darauf ist er in die Schweiz gekommen, da sein Vater hier in der Baubranche arbeitete. Seine Fussballerkarriere begann er beim FC Sempach, spielte danach beim FC Luzern und Concordia Basel. Berisha hat eine Lehre als Chemie-Laborant absolviert, arbeitete nach seiner Karriere als Scout und Spielerberater. 2018 wurde er Sportdirektor bei YF Juventus, ehe er 2020 als Geschäftsführer zu den Grasshoppers wechselte. Berisha ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Shqiprim «Jimmy» Berisha wurde 1982 im Kosovo geboren. Kurz darauf ist er in die Schweiz gekommen, da sein Vater hier in der Baubranche arbeitete. Seine Fussballerkarriere begann er beim FC Sempach, spielte danach beim FC Luzern und Concordia Basel. Berisha hat eine Lehre als Chemie-Laborant absolviert, arbeitete nach seiner Karriere als Scout und Spielerberater. 2018 wurde er Sportdirektor bei YF Juventus, ehe er 2020 als Geschäftsführer zu den Grasshoppers wechselte. Berisha ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

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Wer hat bei GC das letzte Wort, wenn es um Transfers geht?
Wir haben eine Kommission, in der sind der Sportchef, der Präsident, der Trainer und ich. Zusammen beleuchten wir die positiven und negativen Aspekte. Am Ende ist es wie in einer Ehe, man versucht auch mal einen Kompromiss einzugehen, damit alles klappt.

Und wenn Ihr einen Trainer entlassen müsst. Wer entscheidet das?
Präsident Sky Sun. Er tut das aber nicht alleine, wir analysieren es gemeinsam. Aber der letzte Entscheid liegt bei ihm.

Und die chinesischen Investoren? Hat Jenny Wang auch Einfluss?
Was heisst Einfluss? Wir haben eine gute Beziehung mit ihr und ab und zu Kontakt. Aber vor allem Sky Sun ist in regem Austausch mit ihr.

Wieso war Wang noch nie in Zürich?
Wegen Corona.

Das klingt nach einer Ausrede ...
Das kann schon sein. Aber es ist so, dass die Chinesen Corona sehr ernst nehmen. Der Präsident etwa hat seit Beginn der Pandemie das Land nie verlassen.

Wie ist es überhaupt zum China-Deal gekommen?
Ein Freund von mir arbeitete bei Chelsea, als José Mourinho Trainer war. Er hat mich angerufen, weil dessen Neffe für ein Probetraining in die Schweiz kommen wollte. Ich habe ihn zu GC geholt. Er ist zwar nicht geblieben, hat aber zu Hause von uns geschwärmt. So ist die Firma von Jorge Mendes (Spielerberater u.a. von Cristiano Ronaldo, Anm. d. Red.) auf uns aufmerksam geworden. Aus dieser Zusammenarbeit hat sich letztlich der China-Deal ergeben.

Diese Anekdote steht am Ursprung von GCs China-Deal
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CEO Berisha im Blick Kick:Diese Anekdote steht am Ursprung von GCs China-Deal

Wie viele Millionen sind bei der Übernahme geflossen?
Sehr viele. Über Zahlen möchte ich nicht sprechen, aber ich kann so viel sagen: GC war nicht billig.

GC ist Rekordmeister. Wann feiern die Hoppers Titel Nummer 28?
Wir wollen so weit wie möglich kommen und träumen ist immer schön. Aber Priorität Nummer 1 ist, den Ligaerhalt zu schaffen. Dafür tun wir alles.

Was heisst so weit wie möglich?
Dorthin, wo GC mal war und noch viel weiter. Basel und YB haben es vorgemacht, sie haben über Jahre hinweg europäisch mitgemischt. Das ist unser Ziel.

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