Bochum ist grösser als diese Bundesliga-Klubs
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Schweizer CEO Ilja Kaenzig:Bochum ist grösser als diese Bundesliga-Klubs

«Unsere Religion ist der Fussball»
Kaenzig erklärt Kult-Klub Bochum

Bochum-Macher Ilja Kaenzig (47) im «Blick Kick» über Coiffeurbesuche in Paris. Und warum der Klub in Deutschland ein Mythos ist.
Publiziert: 30.05.2021 um 10:19 Uhr
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Aktualisiert: 30.05.2021 um 13:24 Uhr
Hat gut lachen: Ilja Kaenzig.
Foto: imago/Team 2
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Stefan Kreis

Spieler, die mit dem Lamborghini ins Training kommen und zum Haarschneiden nach Paris fliegen? Damit kann Bochum-Boss Ilja Kaenzig nicht viel anfangen: «Ein solches Verhalten passt nicht zum Verein. Wir wollen Spieler, die sich freuen, wenn sie nach dem Spiel ein Trikot bekommen. Der Fussball muss im Mittelpunkt stehen. Greifbar, nahbar, ehrlich.»

So wie die Menschen, die den VfL unterstützen. Rund 13 Millionen Menschen sympathisieren mit dem Klub aus dem Pott, der in den vergangenen Jahrzehnten zum Mythos wurde, lange als unabsteigbar galt. «Bochum hat damals schon aus wenigen Mitteln viel gemacht, war der Aussenseiter-Klub, der die Grossen ärgert», sagt Kaenzig. Das Potenzial des Klubs sei enorm, weil Bochum nicht polarisiere. «Unsere Religion ist der Fussball.»

Mythos Ruhrstadion

Untrennbar mit dem Mythos verbunden ist das Ruhrstadion an der Castroperstrasse, einem der letzten ganz grossen Sehnsuchtsorte des deutschen Fussballs. Oder um es mit Marcel Koller zu sagen, der Bochum einst drei Saisons lang in der Bundesliga hielt: «Das Stadion ist auf allen vier Seiten zu. Wenn das voll ist, ist das eine unglaubliche Atmosphäre.»

Elf Jahr lang dümpelte der VfL in der zweiten Liga herum, als Kaenzig im Februar 2018 Geschäftsführer wird, liegt der Klub in Trümmern. Oder um es mit Bochums Klub-Legende Peter Neururer zu sagen: «Der Verein war damals führungslos, hatte keine sportliche Kompetenz. Kaenzig hat viele Dinge in Ordnung gebracht, hat nachgeschliffen und den Klub dank seinem unglaublichen Netzwerk auf die Erfolgsspur geführt.»

Er hoffe, so Neururer, dass Kaenzig bis ins Rentenalter beim VfL bleibe. Da sei schön zu hören, sagt der Gelobte, aber seine Haare seien ja jetzt schon grau. Und man müsse sich alles hart erarbeiten. Fussball sei schnelllebig. «Mal schauen, ob die Leute in einem Jahr noch wollen, dass ich bis ins Rentenalter bleibe.»

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