Weiler und Babbel sprechen Klartext über ihren Ex-Verein
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«BLICK Kick» über FC Luzern:Weiler und Babbel sprechen Klartext über ihren Ex-Verein

BLICK Kick, der Fussball-Talk
«Zu viel Durchschnitt» –Weiler und Babbel knallhart über FCL

«Luzern ist Durchschnitt und so verhalten sie sich auch». Klare Worte, die René Weiler (47) und auch Markus Babbel (48) im Fussball-Talk «BLICK-Kick» zum Besten geben.
Publiziert: 07.02.2021 um 10:17 Uhr
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Aktualisiert: 07.02.2021 um 21:08 Uhr
René Weiler ist bekannt für seine Direktheit. Diese gibt er auch im Fussball-Talk «BLICK-Kick» zum Besten.
Foto: TOTO MARTI
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Eynat Bollag und Andreas Böni

Dass die Beziehung zwischen René Weiler und dem FC Luzern keinen Harmonie-Preis gewinnt, darüber muss man nicht diskutieren. Die beiden Parteien trennen sich, nach nur sieben Monaten der Zusammenarbeit im Februar 2019. Ob es an Weilers Direktheit liegt? Oder an seiner selbstbewussten, fordernden Art?

«Ein grosses Problem für René»

Markus Babbel, der aus Deutschland in die Sendung zugeschaltet wird, schliesst Weilers Direktheit nicht aus. «Wenn du mal in Deutschland gearbeitet hast oder aber auch bei einem Spitzenklub wie Anderlecht, da wird anders gesprochen wie in der Schweiz. Da musste ich mich auch erstmal umstellen» gesteht Babbel, der beim FCL knapp vier Jahre an der Seitenlinie steht. «Die Ansprache muss anders sein bei den Schweizern. jedesmal wenn ich dachte, ich hätte eine überragende Ansprache losgelassen - ich war laut, ich war emotional, es war alles super - war die zweite Halbzeit meist schlechter wie die erste.» Wenn er hingegen ruhig und sachlich an die Sache herangegangen sei, hätte es mit seiner damaligen Luzerner Truppe besser funktioniert. Und da Weiler mit Direktheit auch nicht geizt kann sich der Deutsche gut vorstellen, «dass das ein grosses Problem für René war, wenn man es direkt anspricht, dass die Spieler nicht gut reagiert haben.»

Weiler: «Ich weiss nicht, ob das im Nachhinein das Problem war». Aus seiner Sicht steht ein ganz anderer Punkt im Raum, der ihm beim FCL nicht passte, respektive, der seinem Schaffen nicht entsprochen hat. Er sagt nämlich. «Am Schluss war das zu viel Durchschnitt für mich.» Klare Worte.

Problematik mit den Aktionären

«Luzern hat ein grosses Einzugsgebiet, eine grosse Fan-Gemeinschaft und ein schönes Stadion», so Weiler und schlägt dann zum grossen «Aber» über. «Aber dann eben nicht so viele Zuschauer im Stadion, was auch verschiedene Gründe hat und die Trainingsplätze, wunderschöne Grundflächen, aber nicht ein einziger wirklich sehr guter.»

Babbel bringt noch diese Problematik ins Spiel. «Wenn die Aktionäre anfangen, über die Medien, über den Verein zu sprechen, dann gibt es automatisch Unruhen. Vor allem, wenn man sich untereinander nicht versteht und das ist, glaube ich, das grösste Problem beim FC Luzern, dass die meisten Gesellschafter nicht miteinander können.»

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«Ich wollte, dass man ein Risiko eingeht»

Für Weiler gibt es noch einen Grund, weshalb es mit ihm und dem FCL nicht funktionieren wollte. «Ich bin sehr ambitioniert, sehr ehrgeizig. Ich will das Bestmögliche erreichen, und zwar so schnell wie möglich.» Mit diesem Tempo fährt er in der Innerschweiz allein.

Bei seinem Start in Luzern hat Weiler gedacht: «Da kann man doch angreifen, hier hat es einen vermögenden Verwaltungsrat, da ist einiges möglich.» Also wollte er zügig Weichen stellen, damit Luzern um den Meistertitel spielen kann.»

Denn das sei der entscheidende Punkt für seine Zusage gewesen. «Für mich war es dann ernüchternd, dass man nach einem halben Jahr an der GV die Transferüberschüsse voller Stolz ausgewiesen hat, denn ich wollte, dass man investiert und ein Risiko eingeht.» Anstatt drei, vier, fünf Spieler zu holen, um richtig angreifen zu können, holte man nur deren zwei. Und dies trotz einem vermögenden Investor wie Bernhard Alpstaeg. Weiler sagt deshalb nochmals: «Luzern ist einfach Durchschnitt und so verhalten sie sich auch.»

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