Zweiter Testtag in Barcelona
Ferrari-Chef lobt «neuen» Kimi – wie schnell ist der Sauber?

Nach dem verrückten Testauftakt am Donnerstag blieb es am zweiten Tag im sonnigen Barcelona eher ruhig. Auch bei Sauber, wo der Schwede Marcus Ericsson 113 Runden unterwegs war: Platz 9. Aber wie gut ist der C34?
Publiziert: 20.02.2015 um 13:24 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 05:06 Uhr
Marcus Ericsson manövriert seinen C34 auf die Strecke.
Foto: Lukas Gorys
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Von Roger Benoit aus Barcelona

Gesprächsthema Nummer 1 – neben den kommenden Vaterfreuden von Nico Rosberg – blieb natürlich der Crash zwischen GP-Lady Susie Wolff (32) im Williams mit Felipe Nasr (22) im Sauber. Die Schuldfrage ist auch nach den Aussagen der beiden Beteiligten immer noch ungelöst.

Zog die Schottin in Kurve 5 zu früh nach innen? Oder war der Brasilianer dort beim Überholen zu optimistisch, als er mit dem rechten Hinterrad über den Williams-Frontflügel donnerte – und abflog? Blick.ch sah mehrmals den Unfall-Film. Fazit: Mit einer 50-zu-50-Schuld müssen beide leben!

«Wir waren wohl beide etwas sprachlos», sagte Susie und zeigte allen die Unfallszene auf ihrem Handy! Dieser Crash zeigte aber einmal mehr, dass es unheimlich wichtig ist, dass die Boxencrew das Geschehen genau verfolgt.

So hätte man bei Williams die noch «langsam» dahinrollende Fahrerin darauf aufmerksam machen müssen, dass ein schneller Wagen hinter ihr ist. Vor allem unerfahrene Piloten sind für solche Boxenaussagen dankbar.

Bei Kimi Räikkönen schaltet man den Boxenfunk Richtung Cockpit lieber aus. Man kennt ja die herrliche Reaktion des Finnen einmal bei Lotus: «Hört endlich auf zu reden. Ich weiss selbst, was ich machen muss!»

Kimi lebt wieder auf

Räikkönen ist übrigens bei Ferrari ein «neuer» Mensch geworden. Auch dank Teamkollege Vettel, mit dem sich Räikkönen glänzend versteht. Mit Alonso war der Kontakt 2014 kaum vorhanden.

«Seine Körpersprache hat sich über den Winter geändert. Kimi ist lockerer geworden, auch wenn seine Aussagen weiter nicht für ein Buch reichen», sagte Finnlands Starreporter Heikki Kulta zu Blick.ch.

Auch der neue Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene (57) schwärmt vom Teamgeist bei den Roten – und vom «neuen» Kimi: «Wir sehen ihn jeden Tag nur noch lächeln. Und am Abend haben die Mechaniker und Ingenieure richtig Mühe, Kimi unter dem Auto hervorzuholen!»

Dann verriet Arrivabene noch, wie es zum ersten Kontakt mit Sebastian Vettel kam: «Wir mussten uns bei Schumachers Managerin Sabine Kehm die Telefonnummer besorgen, um sicherzugehen, dass ja nichts an die Öffentlichkeit durchdringt.»

Räikkönen, der Weltmeister von 2007, lag bei Halbzeit gerade mal eine Hundertstelsekunde hinter Daniel Ricciardo im Red Bull. Dort hört man jetzt wieder vermehrt Gerüchte, die gegen Motorenpartner Renault sprechen.

Bei Force India-Mercedes macht man wohl mit dem alten Auto auf Show und lässt Pérez sogar mit weichem Gummi antreten. Wie es vor allem Sauber bei der ersten Testwoche in Jerez tat – und damit ins Rampenlicht fuhr.

Test der Wahrheit für Sauber

Hier wird man bis Sonntag wohl endlich erfahren, wie gut der C34 und die beiden Fahrer wirklich sind. Nun, nach dem Crash vom Donnerstag müssen Nasr und Ericsson aufpassen. Ein Getriebe ist zerstört (wurde bereits in die Fabrik zurückgeschickt). Mit dem zweiten Getriebe darf jetzt nichts mehr passieren, sonst ist Feierabend.

Die Zuverlässigkeit scheint nicht mehr so gut zu sein, kurz vor Testende blieb Ericsson mitten auf der Zielgeraden liegen.

Auch andere Teams (vor allem McLaren-Honda) kämpfen am meisten gegen das Ausgehen von Ersatzteilen. Und Pirelli stöhnt weiter: Das Thermometer stieg den ganzen Tag trotz Sonnenschein nie über 12 Grad. Da kann man für die kommenden Hitzerennen nichts lernen! Genau in drei Wochen beginnt in Melbourne übrigens das erste GP-Training.

Nach der Mittagspause setzte Mercedes übrigens den wiedergenesenen Weltmeister Lewis Hamilton (gab am Donnerstag Forfait wegen Krankheit) ins Auto, um so den werdenden Papi Nico Rosberg (entzündeter Nackennerv) zu schonen.

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Testzeiten 2. Tag Barcelona

1. Ricciardo (Red Bull) 1:24,574

2. Räikkönen (Ferrari) 1:24,584

3. Massa (Williams) 1:24,672

4. Pérez (Force India) 1:24,702

5. Hamilton (Mercedes) 1:24,923

6. Rosberg (Mercedes) 1:25,556

7. Alonso (McLaren) 1.25,961

8. Palmer (Lotus) 1:26,260

9. Ericsson (Sauber) 1:27,334

10. Sainz (Toro Rosso) 1:28,945

1. Ricciardo (Red Bull) 1:24,574

2. Räikkönen (Ferrari) 1:24,584

3. Massa (Williams) 1:24,672

4. Pérez (Force India) 1:24,702

5. Hamilton (Mercedes) 1:24,923

6. Rosberg (Mercedes) 1:25,556

7. Alonso (McLaren) 1.25,961

8. Palmer (Lotus) 1:26,260

9. Ericsson (Sauber) 1:27,334

10. Sainz (Toro Rosso) 1:28,945

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