Zuerst das Benzin – jetzt die gelbe Linie
Ferrari und Red Bull – nächster Krach ist programmiert

Der Formel-1-Zirkus schnauft nach dem nassen Monaco-Abenteuer kurz auf. Bevor er in spätestens einer Woche die Zelte für den 8. WM-Lauf in Baku aufschlägt. Mit einem neuen Krach zwischen Ferrari und Red Bull-Honda. Der lachende Dritte: Mercedes?
Publiziert: 30.05.2022 um 14:38 Uhr
Roger Benoit, Monte Carlo

Verantwortlich dafür sind diesmal die FIA-Kommissäre, die sagen, dass der Renndirektor Eduardo Freitas nicht nach den generellen Regeln in den Fall eingegriffen hat. Was immer auch das bedeutet.

Formel 1 fehlt VAR

So wurden beide Ferrari-Proteste abgeschmettert und blieben die Verstösse von Sieger Pérez und WM-Leader Verstappen ungestraft, obwohl sie beide nach einem Boxenstopp am Boxen-Ausgang die gelbe Linie klar überfahren haben!

Warum diese Regelübertretungen nicht während des Rennens aufgefallen sind und geahndet wurden, versteht eigentlich keiner. Selbst die Juristen widersprechen sich.

Sowohl Sieger Pérez (l.) als auch Max Verstappen überquerten in Monaco am Boxen-Ausgang die gelbe Linie.
Foto: Getty Images
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Da loben wir uns den VAR im Fussball: Die Refs schauen sich die Szene zehnmal an und fällen dann das Urteil.

Hatte Red Bull zu kaltes Benzin?

Jetzt ist Ferrari natürlich sauer – auch weil man beim Gummiwechsel strategische Fehler mit der Niederlage bezahlte (Pole-Mann Leclerc nur Vierter). Und dazu feierte Red Bull überraschend einen weiteren Sieg.

Die Bilder des GP von Monaco | Mick Schumacher crasht mit seinem Haas-Ferrari.
Foto: keystone-sda.ch
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Bereits in Barcelona hatte es zwischen den beiden WM-Führenden (235:199 für die Bullen) gekracht, als es um die Temperatur des Benzins vor dem Start ging.

Red Bull gab zwar zu, dass man zu kaltes Benzin hatte, aber man bemerkte den Fehler und liess den Motor laufen, damit der Sprit warm wurde. Kurz: Die Benzintemperatur darf maximal zehn Grad unter der Aussentemperatur liegen.

Ferrari-Boss Binotto: «Diese Regel sollte zu jedem Zeitpunkt gelten. Nicht erst, wenn das Auto auf die Strecke geht!»

Ist Mercedes schon weg?

Es ist klar, dass sich Ferrari und Red Bull auch in Baku mit Argusaugen verfolgen. Es stehen immerhin zwei WM-Titel auf dem Spiel. Denn Bullen-Motorsportchef Helmut Marko zu Blick: «Ich glaube nicht, dass Mercedes bei den Fahrern oder Teams vorne eingreifen kann!»

Mit 134 Punkten liegen die Silberpfeile schon 101 Zähler hinter Red Bull. Bei den Fahrern darf man aber Russell nicht vergessen. Der WM-Vierte klassierte sich in allen 7 Rennen unter den Top Five. Der Brite liegt nur 41 Punkte hinter Verstappen.

Doch noch Sauber-Jubel

Für Alfa-Sauber war Monaco trotz den nur zwei Bottas-Punkten doch noch ein versöhnliches Wochenende. Am Sonntagmorgen hatte Theo Pourchaire (19) von der Hinwiler Academy hinter Formel-2-Gesamtleader Drugovich (Br, 113 Punkte) den zweiten Platz geholt. Der Franzose bleibt mit 81 Zählern der engste Verfolger. Pourchaire soll in der Formel 1 spätestens 2024 den Chinesen Zhou ersetzen.

Indy-Sieger 49 Rennen punktelos

Und um 21.50 Uhr ertönte dann im Mediensaal ein grosser Applaus für den 31-jährigen Schweden Marcus Ericsson. Der frühere Sauber-Pilot (von 2015 bis 2018) hatte vor 250'000 Fans nach einem dramatischen Finale die mörderischen Indy 500 gewonnen. Ericsson hatte in 81 Rennen nur 18 WM-Punkte erobert. Einmal blieb er bei 49 Grossen Preisen in Serie punktelos!

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