WM-Vierte tanzt darauf souverän herum
Roter Teppich für Sauber

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Nach der Horror-Saison 2014 geht jetzt der Höhenflug bei Sauber weiter: Fünf Punkte in China – und weiter WM-Vierter!
Publiziert: 12.04.2015 um 19:50 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:40 Uhr
Felipe Nasr und Sauber-Teamkollege Marcus Ericsson holen Punkte in Shanghai.
Foto: Lukas Gorys
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Von Roger Benoit aus Shanghai

Die Hinwiler, im letztjährigen Elend und nach den 14 Punkten beim Start in Melbourne wieder zu einer verschworenen Truppe geworden, erfüllten im sonnigen Shanghai ihre im SonntagsBlick angekündigte Punkte-Pflicht: 8. Nasr, 10. Ericsson.

Die Gegner legten allerdings dem Sauber-Team gestern den roten Teppich aus: Maldonado und Verstappen (drei Runden vor Schluss) verabschiedeten sich auf ihrem achten Platz.

Maldonado drehte sich in der Boxeneinfahrt und baute später im Dreikampf mit den beiden McLaren-Honda noch einen Crash mit Button. Am Ende gab der Lotus-Mercedes-Pilot dann wegen eines «unfahrbaren Autos» endgültig auf.

Verstappen (17) wurde zum tragischen Helden: Seine Superfahrt im Toro Rosso hätte problemlos auf dem 8. Platz geendet, da zerriss es ihm den Renault-Motor.

So war der Weg frei für das souveräne Sauber-Duo, dessen schnellste Runden aber kaum für WM-Punkte gereicht hätten. Zum Glück blieb man bei den Schweizern auf dem Boden der Realität.

Nasr: «Es war kein leichtes Rennen, da wir es nicht geschafft haben, Lotus und Toro Rosso hinter uns zu halten, deren Rundenzeiten schneller waren als unsere.»

Ericsson, der sich mit dem Red Bull von Ricciardo einige herrliche Duelle lieferte: «Ich hatte allerdings gehofft, dass unsere Rundenzeiten etwas besser sein würden, aber ich hatte Schwierigkeiten, die Vorderreifen zum Arbeiten zu bringen.»

Auch die Chefin Monisha Kaltenborn freute sich natürlich über den China-Exploit: «Wir hatten eine gute Ausgangslage, dennoch war es ein schwieriges Rennen. Die Fahrer mussten viel leisten und haben gut gekämpft, auch gegen Gegner, die an diesem Wochenende an sich schneller waren als wir.»

Nun, bei Sauber muss man jetzt nicht lange dieses China-Rennen analysieren – und den eingeschlagenen Weg weitergehen. Denn solange einige Gegner mit ihrer Zuverlässigkeit kämpfen, liegen für die Aussenseiter weiter viele Punkte auf dem Asphalt.

Schon heute gehts weiter nach Bahrain zur vierten WM-Runde am nächsten Sonntag. Sauber sollte vielleicht den letzten Nachtspuk dort in der Wüste vergessen: Gutiérrez überschlug sich damals nach einer Kollision mit Maldonado, Sutil krachte mit Bianchi zusammen.

Heute verdient Gutiérrez sein Brot als Ersatzfahrer von Ferrari, Sutil bekam den gleichen Job bei Williams. Sie werden beide etwas wehmütig und auch neidisch auf die Resultatblätter 2015 schauen!

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