Wildes Formel-2-Rennen
Die Jugend drängt in den GP-Zirkus

Sie haben alle den gleichen Traum, wenn sie in ihren Formel-2-Kisten auf die Reise gehen: Grand-Prix-Zirkus. Auch dieses Jahr ist die Meute in der Nachwuchs-Klasse wieder auf der Jagd nach einem der 20 begehrtesten Cockpits im Motorsport.
Publiziert: 23.03.2024 um 10:02 Uhr
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Aktualisiert: 23.03.2024 um 12:50 Uhr
Roger Benoit, Melbourne

Auch diesen Samstag jagten die Nachwuchspiloten in Melbourne vor 130'000 Fans ihrem Traum nach – doch der Weltrekord wird schon am Sonntag im Albert Park gebrochen, wenn der Strassenkurs mit 145'000 Zuschauern auch für das Formel-2-Hauptrennen ausverkauft ist. Drei Stunden vor dem Grand Prix.

Heisse Show ohne Supertrio

Die Formel 2 wird wieder viele Beobachter am Streckenrand und vor den TV-Schirmen haben, wenn Andrea «Kimi» Antonelli (17, gehört Mercedes), Oliver Bearman (18, ersetzte in Jeddah bereits Sainz im Ferrari) und der Sauber-Ersatzpilot Zane Maloney (20) aus Barbados um Punkte kämpfen.

Aber das illustre Trio spielte beim fünften Saisonrennen, eine brutale Schlacht der wilderen Jugend und am Ende der vielen Strafen, fast keine Rolle.

Wilder Haufen gleich zum Start: Bortoleto (l.) kollidiert mit Marti – im Sandwich auch Hadjar und ganz rechts der spätere Sieger Stanek.
Foto: Lukas Gorys
1/11

Crash beim Start

Gleich beim Start gerieten sich die beiden Red-Bull-Junioren Hadjar aus Paris und der Spanier Marti in die Quere – und rissen den letztjährigen Formel-3-Meister Bortoleto aus Brasilien ins Elend.

Nur Hadjar überlebte und «siegte» 6,8 Sekunden vor dem Tschechen Stanek, der das ganze Rennen das Feld hinter sich halten konnte.

Platz sechs statt Sieg!

Am Ende konnte Stanek sogar jubeln, denn Hadjar wurde für den Startcrash mit zehn Sekunden bestraft. Damit fiel der Franzose auf den 6. Platz zurück!

In der 10. von 23 Runden erwischte es Antonelli und den Holländer Verschoor in der gleichen Kurve – aus. Einer flog links, der andere rechts raus.

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Bearman verlor ersten Punkt

Beim Neustart schien alles für Maloney zu laufen. Doch ein kurzer Ausritt ins Kiesbett warf ihn aus der vierten Position auf Rang zehn zurück. Direkt hinter Bearman. Das Duo fightete rundenlang zusammen. Doch der Brite blieb vorne.

Und in der letzten Runde überholte Bearman den Williams-Ersatzpiloten Sullivan und schien sich mit Platz acht endlich den ersten Punkt 2024 zu sichern. Maloney dagegen wurde noch von Crawford (USA) geschnappt und kam als enttäuschender Elfter ins Ziel.

Zwei Stunden nach dem Rennen bekam auch Bearman wegen Behinderung von Dürksen eine Zehn-Sekunden-Strafe und landete auf dem 15. Rang. Maloney rutschte nur auf Position zehn vor.

Sauber-Mann weiter in Führung

Trotz des Nullers bleibt der Mann aus der Sauber-Academy Gesamtleader mit 47 Punkten. Vor dem Samstags-Zweiten, Hauger aus Norwegen (41), und Enzo Fittipaldi (32). Antonelli blieb mit 12 Punkten auf dem 12. Platz – Bearman ist punktelos Letzter.

Beim Hauptrennen ist am Sonntag die grosse Revanche angesagt. Es wird bis zum Ende der Saison in Abu Dhabi ein Rennen für die grosse Zukunft sein.

Fünf Piloten müssen zittern

13 Verträge laufen aus – darunter auch jene von Sargeant, Zhou, Bottas, Magnussen und Ricciardo. Wenn da die Leistungen weiter nicht stimmen, kann es vor allem für dieses Quintett sehr eng werden. In der Formel-1-Quali am Samstag gab es bei Kick-Sauber für Bottas einen kleinen Lichtblick, aber für Zhou den letzten Platz.

Denn die Ersatzbank ist voll. Auch mit Drugovich (Aston Martin) und Lawson (beide Bullen-Teams). Und der Superauftritt von Bearman in Saudi Arabien (7. Platz) hat allen die Augen geöffnet. Die Jugend will nicht länger neben der GP-Strecke warten oder in der Formel 2 versauern.

Für den Mercedes-Knaller Antonelli und das Ferrari-Juwel Bearman könnte 2025 als Notlösung auch ein anderes Team als Zwischenlösung im Transferraum stehen.

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