Wie stark sind die drei Verfolger wirklich?
Allesfresser Red Bull vor dem 100. Sieg

Kann das GP-Monster Red Bull beim 8. WM-Lauf hier am Sonntag ab 20 Uhr MEZ (TV live) in der Wetterhölle Montreal gestoppt werden? Vor allem Mercedes, Aston Martin und Ferrari sind auf dem 4,361 km langen Kurs gefordert.
Publiziert: 14.06.2023 um 17:55 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2023 um 18:44 Uhr
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Roger BenoitFormel-1-Experte

Die Bullen sind 2023 kaum zu stoppen. Nur noch McLaren (1988) und Mercedes (2019) haben die ersten sieben Rennen gewonnen. Saisonübergreifend war Barcelona schon der achte Triumph in Serie. McLaren gelangen 1988 (mit Prost und Senna) sogar elf Siege in Serie.

Ferrari mit 242 weit voraus

Red Bull-Honda jagt den 100. Sieg in der Erfolgsgeschichte des Energy-Drink-Riesen seit 2005. Da liegen aber noch Ferrari mit 242 Erfolgen, McLaren (183), Mercedes (125) und Williams (114) vorne.

In den letzten drei Rennen hat kein anderes Team eine Führungsrunde gesammelt. Das gab es zuletzt 2020 auf drei Strecken, die nicht mehr im Kalender stehen: Mugello, Sotschi und Nürburgring.

Ein gewohntes Bild: Max Verstappen jubelt über seinen Sieg von Barcelona.
Foto: Lukas Gorys
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Mercedes: Keine Sprüche!

Red Bull hat mit 287 Punkten einen Zähler mehr als die engsten «Verfolger» Mercedes (152) und Aston Martin-Mercedes (134) zusammen. Droht von diesem Duo die grösste Gefahr.

Mercedes-Chef Toto Wolff, immer für klare Worte zu haben: «Wir müssen nach den zwei Podestplätzen in Spanien auf dem Boxen bleiben. Wir haben zwar etwas Boden aufgeholt, aber der Abstand zu Red Bull ist weiterhin sehr gross.»

Wolff: «Wir sprachen mit Max»

Wolff holt in der jetzigen Verstappen-Show eine alte Geschichte hervor: «Klar hätten wir Max gerne bei Mercedes. Aber als wir uns vor zehn Jahren einige Male trafen, passte es einfach nicht zusammen. Wir hatten mit Hamilton und Rosberg bereits eine starke Paarung. So ging Verstappen 2016 eben zu Toro Rosso. Den Rest kennen wir. Und bis Ende 2028 ist der Holländer ja kein Thema mehr.»

Verstappen wie Senna?

Und am Sonntag kann Verstappen mit seinem 41. GP-Sieg sogar GP-Legende Ayrton Senna (starb 1994) wenigstens resultatmässig einholen. Dann waren nur noch Hamilton (103), Schumi (91), Vettel (53) und Prost (51) erfolgreicher.

Senna fuhr übrigens 163 Formel-1-Rennen, Verstappen steht am Sonntag zum 171. Mal am Start.

Die «Grünen» unter Druck

Bei Aston Martin setzt man sich vor dem Heimrennen von Besitzer Lawrence Stroll (61) und seinem Sohn Lance (24) selbst unter Druck. Ja, man bezeichnete das Barcelona-Resultat (6. Stroll, 7. Alonso) sogar als Absturz! Nun, punktemässig (14) war es das schlechteste Resultat der «Grünen».

Hochmut kommt immer noch vor dem Fall. Bei Ferrari momentan kein Thema. Maranello liegt weiter im Siegestaumel nach dem Triumph in Le Mans. Die Sportwagen Abteilung hat – nach 50 Jahren Abstinenz – bei den Grossen gezeigt, wie man die Japaner (Toyota) schlagen kann. Aber die Formel 1 und Honda sind da doch noch einige Klassen höher einzustufen.

Die vier Kleinen träumen

Bei den vier Kleinen wird auch in Zukunft jeder Punkt wie Weihnachten gefeiert. Nur bei Haas-Ferrari (acht Punkte wie Alfa-Sauber) träumt man weiter. «Wir können McLaren noch auf dem 7. Platz einholen», sagte Magnussen vor seinem 150. WM-Lauf. Die einst stolzen Briten stolperten bis jetzt mit 17 Zählern in die Saison.

Auch die Hinwiler machten vor den 70 Runden am olympischen Ruderbecken von 1976 in Optimismus. Die zehn WM-Punkte vor einem Jahr wären diesmal eine Sensation. Dafür ist der C43 einfach zu langsam. Alpha Tauri-Honda ist dran, Williams-Mercedes eher nicht.

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