Wie gut ist Sauber-Ericsson?
«Die Tests haben uns ermutigt»

Es ist die älteste Weisheit in der Formel 1: Nur wer ins Ziel kommt, kann punkten. Also entscheiden am Ende immer die Fahrer über das Glück eines Teams.
Publiziert: 19.03.2017 um 18:30 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 05:05 Uhr
Roger Benoit und Luis Vasconcelos

Das gilt für die hinteren Regionen mit weniger Geld und nicht so guten Autos noch viel mehr. Da muss man jede Chance packen, auch wenn man eigentlich keine hat!

Bei Sauber steigt man mit dem deutschen Talent Pascal Wehrlein (22) und dem schwedischen Piloten Marcus Ericsson (26) ins bereits 25. Formel-1-Jahr.

Und endlich sind die Finanzsorgen weg, man kann sich in Hinwil und an der Rennstrecke wieder voll auf den Sport konzentrieren. Das befreit, motiviert – und verpflichtet auch. Die Fans haben lange gewartet. Und hoffen.

Marcus Ericsson: Seine GP-Bilanz nach 56 Rennen ist eher durchzogen – einmal Achter, einmal Neunter und dreimal Zehnter.
Foto: Mark Sutton/freshfocus
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Während Wehrlein meist schon eine grosse Zukunft vorausgesagt wird, scheiden sich bei Ericsson nach 56 WM-Schlachten bei Caterham und Sauber weiter die Geister: Wie stark ist der blonde Mann? Ein achter, ein neunter und drei zehnte Plätze sind seine bescheidene Bilanz.

Da bleiben natürlich Angebote aus. Egal. Dank dem milliardenschweren Tetra-Pak-Clan können sich Ericsson und sein sehr umsichtiger Manager Eje Elgh (Ex-Formel-2-Pilot) ohne grosse Sorgen im GP-Zirkus bewegen.

Es ist natürlich Unsinn, dass Ericsson 2016 dauernd gegenüber Felipe Nasr bevorzugt wurde – wie es das nicht gerade clevere Umfeld des inzwischen entlassenen Brasilianers an die Öffentlichkeit weitergab. Klar, dass die Sauber-Führung reagieren musste.

Ericsson weiss: «Die Leute schauen bei einem Team immer zuerst auf das interne Duell. Da muss ich vorne liegen. Und Pascal ist sicher ein echter Prüfstein für mich. Doch für einen Sprung nach vorne benötige ich ein Auto, das mich im Mittelfeld meist um die Punkte kämpfen lässt.»

Wie gut ist also der C36, den der neue Technische Direktor Jörg Zander ja fast im Endstadion übernehmen musste? Und wie gross ist der Nachteil des alten Ferrari-Motors, der ja als einziger im Feld nicht mehr entwickelt wird?

«Das ist eben die Eine-Million-Dollar-Frage für uns alle! Niemand hat vor der Saison schon eine Antwort. Doch die Tests haben uns ermutigt, denn Honda und Renault hatten ihre Probleme mit der Zuverlässigkeit. Aber wir sind noch lange nicht dort, wo wir hin wollen. Ich glaube, das Team Haas ist uns am nächsten. Aber solche Prognosen sind nach nur acht Testtagen sehr schwierig.»

Der Blick nach vorne: Wer wird Weltmeister? «Ricciardo!» Sein Wunsch für das Team? «Die Gelder sollten gerechter verteilt werden. Die Sache ist nicht fair, denn für eine gute Show braucht es alle. Und die Hersteller kommen und gehen, wann sie wollen.» Dafür ist ihm der Applaus seiner Chefin Monisha Kaltenborn (45) sicher.

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