Wie bitte?
Genfer lässt roten Haasen rauchen

Roger Benoit im Formel-1-Inside über den amerikanischen GP-Neuling Haas-Ferrari.
Publiziert: 10.04.2016 um 14:22 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 10:40 Uhr
Roger Benoit

114 RUNDEN oder 610 Kilometer brauchte der amerikanische GP-Neuling Haas-Ferrari, um mit sensationellen 18 WM-Punkten seine drei potenziellen Gegner in der hintersten Tabellenregion für 2016 schachmatt zu setzen. Von einer solchen Zahl dürfen die drei punktelosen Teams von Renault (zweimal 11.), Sauber-Ferrari (einmal 12.) und Manor-Mercedes (einmal 13.) momentan nicht einmal träumen.

DOCH DER BAUMEISTER im Cockpit, der Genfer Romain Grosjean, der in einer Woche 30 wird, bleibt Realist: «Wir haben vor allem mit den Reifen gut gearbeitet, aber wir müssen auf dem Boden bleiben. Rückschläge werden kommen!» Leider fährt Grosjean weiter mit der französischen Lizenz, obwohl er in Genf zur Schule und zum Militär ging – und heute auch wieder dort wohnt. «Aber ich bin stolz auf meine Schweizer Wurzeln und den roten Pass!»

DEN AMERICAN DREAM (Haas ist seit 1950 das achte US-Team im Zirkus) machte ein Südtiroler möglich: Günther Steiner (51), der frühere Technische Direktor von Jaguar und Red Bull. «Über sieben Ecken habe ich NASCAR-Teamchef Gene Haas getroffen. Es brauchte schon mehrere Abendessen, bis wir uns zu dieser Spinnerei entschlossen haben. Am Ende merkten wir aber, dass es allein nicht geht. Also fragten wir Mercedes um die wichtigsten Teile beim Auto an, bekamen aber eine Absage. Da blieb noch Ferrari – und jetzt sind wir eben das eigenständige B-Team!» Oder der rote Haase …

6. in Australien – 5. in Bahrain: Grosjean heizt den Gegnernmächtig ein, holt in den ersten beiden Rennen 18 WM-Punkte.
Foto: Lukas Gorys
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EIN MANN JUBELTE in Bahrain mit: Martin Reiss (59), seit Jahren Manager von Grosjean – und jetzt auch von Stoffel Vandoorne (24, Be), der als Alonso-Ersatzmann als 75. Fahrer bei der Premiere im McLaren-Honda gleich punktete!

NICO ROSBERG (30) auf dem Weg zum ersten Titel? Die Statistik sagt, dass alle Fahrer, die fünfmal in Serie siegten, auch Weltmeister wurden! Aber da ist auch der Moss-Fluch. Der Brite wurde von 1955 bis 1961 viermal Vizeweltmeister und dann dreimal WM-Dritter jeweils in Serie. Sir Stirling Moss (86), den Juan-Manuel Fangio (5 WM-Titel) einst als «den Besten» lobte, gewann 16 Rennen, wie jetzt Rosberg – und so teilen sie sich den 16. Platz in der ewigen Rangliste. Ein gutes Omen?

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