Barcelona: Endlich Action und Sauber-Bluff?
Marcus und Max im Kiesbett – Hamilton Testsieger

Nach Kälte, Regen und Schnee endlich normale Bedingungen am vierten Testtag der Formel 1. Erster Alarm um 10 Uhr: Marcus Ericsson (27) flog mit dem Sauber ins Kiesbett. Um 16.20 Uhr erwischte es auch Max Verstappen (Red Bull).
Publiziert: 01.03.2018 um 18:10 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 00:50 Uhr
Marcus Ericsson patzt in Kurve 2.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit aus Barcelona

Der Schwede hatte den C37 aus Hinwil in der zweiten Kurve aus der Kontrolle verloren und konnte den Abflug am Ausgang nicht mehr verhindern. «Das Auto ist ohne Vorwarnung einfach ausgebrochen.»

Bereits am Dienstag war sein Teamkollege Charles Leclerc (20) zwei Kurven später rausgerutscht. Beide Mal entstand kein grosser Schaden, es mussten von den Mechanikern einfach nur die Steine rausgeputzt werden. Bei Ericsson war das Auto eine halbe Stunde später bereits wieder fahrbereit.

Hat Red Bull Probleme?

Für Titel-Geheimfavorit Max Verstappen war der Ausritt in Kurve 12 der negative Höhepunkt eines sonst schon schwarzen Testtages. Stundenlang stand der Wagen mit technischen Problemen in der Garage. Nur das grosse Schweigen drang nach draussen!

Trockenreifen ab 13.30 Uhr…

Die beim Teststart um 9 Uhr immer noch nasse 4,655 km lange Strecke liess am Morgen nur Regenreifen dazu. Erst nach zwei Stunden konnte auf die Intermediates gewechselt werden. Und ab 13.30 Uhr zogen dann alle erstmals Trockenreifen auf – und ab ging die Post nach Vettels Bestzeit vom Dienstag im Ferrari – 1:19,673.

Der Gummi-Poker

Die weichsten Mischungen: Hypersoft, Ultrasoft, Supersoft, Soft. Zwischen all diesen vier Gummis besteht eine Differenz von rund 0,5 Sekunden. Bis 16.44 Uhr führt der Belgier Stoffel Vandoorne nach 110 Runden im papaya-farbigen McLaren-Renault die Rangliste an. Er war mit Hypersoft unterwegs gewesen. Offenbar braucht das zweiterfolgreichste Formel-1-Team (182 GP-Siege) weiter Sponsoren…

«Harter» Lewis: Testsieger

Doch dann kam der vierfache Weltmeister Lewis Hamilton mit Medium-Reifen (also vier Mischungen härter) – und löschte im neuen Silberpfeil mit 1:19,333 nicht nur die Zeit von Vandoorne, sondern auch die von Vettel am Dienstag! Der Mercedes hat also die ersten Rauchzeichen in Barcelona abgegeben. Natürlich mit dem 62-fachen GP-Sieger.

Der fleissigste Mann am letzten Tag des ersten Barcelona-Tests war der Franzose Pierre Gasly im Toro Rosso-Honda mit 147 Runden oder 684 Kilometern. Der japanische Turbomotor läuft und läuft – nicht wie drei Jahre bei McLaren…

Ab Dienstag muss Sauber liefern

Nun, erst ab nächsten Dienstag (bis Freitag) werden dann die Bedingungen noch besser und vor allem das Wetter bleibt stabil. Achtung: Die meisten Teams tauchen nächste Woche für die letzten vier Testtage vor der WM mit «neuen» Autos und grossen Hoffnungen in Montmelo auf. Dann ist jeder Bluff verboten.

Auch bei Alfa-Sauber, das in allen drei Tagen (der Mittwoch war ja verschneit) immer ganz hinten anzutreffen war. Nur eins scheint schon klar: Leclerc ist, für viele Fans nicht unerwartet, um einige Zehntel schneller als Ericsson. Nach 79 Runden gab der Schwede gestern das Auto an den Monegassen ab. Für 59 Runden.

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Testzeiten Barcelona I

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4. Tag, 16 Grad, meist bewölkt

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1. Hamilton (Mercedes) 1:19,333

2. Vandoorne* (McLaren) 1:19,854

3. Vettel (Ferrari) 1:20,241

4. Magnussen (Haas) 1:20,640

3. Vettel (Ferrari) 1:20,241

5. Alonso (McLaren) 1:20,929

6. Sainz (Renault) 1:20,940

7. Stroll (Williams) 1:21,793

8. Pérez (Force India) 1:21,973

9. Verstappen (Red Bull) 1:22,058

10. Gasly (Toro Rosso) 1:22,134

11. Hülkenberg (Renault) 1:22,507

12. Bottas (Mercedes) 1:22,789

13. Leclerc (Sauber) 1:22,808

14. Ericsson (Sauber) 1:23,825

15. Sirotkin** (Williams) 1:31,979

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Bemerkungen:

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* Vandoorne mit Hypersoft (weichste Reifenmischung)

** Sirotkin nie auf Trockenreifen

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