Über Verkauf seiner Airline
Lauda verhandelte trotz Lebensgefahr im Krankenbett

Nach seiner Lungentransplantation befindet sich Niki Lauda (69) auf dem Weg der Besserung. Doch jetzt ist bekannt: Noch vor dem schweren Eingriff hat die Formel-1-Legende in Lebensgefahr über den Verkauf seiner Airline verhandelt.
Publiziert: 07.08.2018 um 17:01 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 19:33 Uhr
Marco Pescio

Es sind bange Tage vor der grossen Operation am letzten Donnerstag. Niki Laudas Zustand verschlechtert sich nach einer Sommergrippe dramatisch, die Ärzte im Allgemeinen Krankenhaus in Wien (AKH) entscheiden sich für eine Lungentransplantation. Lauda schwebt in Lebensgefahr.

Doch das hindert die F1-Legende nicht daran, weiterhin vom Spitalbett aus Geschäfte zu machen. BLICK schrieb es schon am Samstag: Jetzt hat er in Wien vom Krankenbett aus alle seine Pläne mit Laudamotion und der Fusion mit Ryanair aufgegeben.

Gemäss der österreichischen News-Plattform «oe24» hat Lauda im Krankenhaus über den Verkauf seiner Airline verhandelt. Der 69-Jährige besitzt nach wie vor 25 Prozent seiner Fluggesellschaft Laudamotion und ist Vorstands-Vorsitzender. Die restlichen 75 Prozent gehören Ryanair-Boss Michael O'Leary.

Niki Lauda hat im Spital den Verkauf von Laudamotion vorbereitet.
Foto: HEINZ-PETER BADER
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Ryanair-Chef O'Leary (l.) mit Niki Lauda.
Foto: imago

Und dieser dürfte bald im Besitz der gesamten Airline sein – auch wenn Lauda unlängst erklärte, er wolle mit seinem Anteil in jedem Fall drei Jahre dabei bleiben. Doch diese Meinung hat der dreifache Weltmeister in der Zwischenzeit geändert.

Grund: Die Doppelbelastung aus Formel 1 und Fluglinie ist extrem. Das macht sich auch in den Tagen, während Lauda auf der Intensivstation liegt, noch einmal deutlich. Die 600 Laudamotion-Mitarbeiter fordern einen Kollektivvertrag, drohen gar mit Streik.

All dies will sich Lauda nicht mehr antun. Dass er es ernst meint, verdeutlichen seine Verhandlungen im Krankenbett. Weil ein Besuch von O'Leary im Wiener Spital nicht zugelassen wird, greift Lauda kurzerhand zum Telefon. Auf diesem Weg bespricht er sich mit dem Ryanair-Chef und seinen Anwälten – und bereitet so den Airline-Verkauf vor.

Lauda hat im Krankenbett den Verkauf seiner Airline vorbereitet.
Foto: Lukas Gorys

Laudas Firmen-Ausstieg ist wohl bald fixiert. Wann? Sobald der 69-Jährige wieder ganz bei Kräften ist. Und diesbezüglich gibt es bereits gute Nachrichten aus dem Krankenhaus: Nach Angaben der Ärzte verbessert sich Laudas Zustand kontinuierlich. Er könne mittlerweile wieder selbständig atmen.

Sorgen um die Lage in der (noch ihm gehörenden) Firma muss sich Lauda auch kaum mehr machen. Sowohl das Unternehmen als auch die Gewerkschaft vermelden, die Verhandlungen bezüglich Kollektivvertrag liefen gut. Ein Mitarbeiter-Streik dürfte so gut wie vom Tisch sein.

Und auch der Firmenname Laudamotion wird wohl nicht verloren gehen. Laut «oe24» ist anzunehmen, dass die Marke von Ryanair weitergeführt wird.

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