Hier schalten sich Verstappen und Hamilton gegenseitig aus
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Supercrash bei Titeljägern:Hier schalten sich Verstappen und Hamilton gegenseitig aus

Streit nach Crash eskaliert
Hamilton sauer, weil Verstappen sich nicht kümmert

Dass Max Verstappen ihn einfach nach dem Monza-Crash im Cockpit ignoriert, kriegt Lewis Hamilton in den falschen Hals. Aus dem WM-Rennen wird ein Titel-Streit.
Publiziert: 14.09.2021 um 13:21 Uhr
Schreckmoment in Monza: Der Red Bull von Max Verstappen fliegt auf den Mercedes von Lewis Hamilton.
Foto: AFP
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Das Verhältnis zwischen Lewis Hamilton (36) und Max Verstappen (23) leidet. In den letzten Jahren war es stets von Respekt geprägt, dies galt auch lange in dieser Saison. Doch spätestens nach dem Unfall in Monza entwickelt sich ein Titel-Streit.

Vor allem, dass ihn der Red-Bull-Pilot nach dem Crash am Sonntag einfach ignorierte, ist dem Briten ein Dorn im Auge. «Ich sah, dass Max aus dem Auto steigt und von dannen spaziert. Das hat mich überrascht», ätzt der Mercedes-Star gemäss «Autosport.com». «Nach einem Unfall ist doch das Erste, was ich tue, nachzuschauen, wie es dem anderen geht.»

Erst nach dem Unfall in Silverstone hatte Verstappen noch gemosert, dass es befremdlich sei, Hamilton derart jubeln zu sehen, während er selber im Spital sei. Nun also verkehrte Vorzeichen.

Auch Formel-1-Legende Jackie Stewart (82) ärgert sich. «Verstappen braucht mehr Zeit, um zu reifen als erwartet», wettert dieser in der «Daily Mail». «Nach einem schweren Unfall nicht einmal zu Hamilton zu gehen, wenn man ihn gerade überfahren hat, ist etwas, das ich nicht wirklich verstehe.»

Es sei keine Frage für Stewart, dass der Holländer gut sei. «Doch um ein richtiger Champion zu sein, darf man sich nicht ständig in Unfälle verwickeln lassen», sagt der dreifache Weltmeister. «Max muss noch eine ganze Menge lernen.»

«Lewis hätte sterben können»

Der WM-Leader (5 Punkte vor Hamilton) wehrt sich. Er habe gesehen, dass sein Gegner habe weiterfahren wollen. Also ging er davon aus, dass es ihm gut geht.

So oder so: Verstappen wird für den GP von Russland in Sotschi (26. September) mit drei Strafplätzen in der Startaufstellung bestraft. Hamilton, der in Silverstone mit 10 Sekunden davon kam und so trotzdem den Sieg holte, freut sich. «Das ist ein wichtiger Präzedenzfall im Hinblick auf die Sicherheit der Fahrer», so der 7-fache Weltmeister zum Strafmass. Es brauche eine «strenge Regel».

Nicht jeder Experte sieht es so. Ex-Fahrer wie Martin Brundle, Ralf Schumacher, Johnny Herbert oder Felipe Massa taxieren die Szene eher als normalen Rennunfall (siehe Box).

Experten sehen es als Rennunfall

Alexander Wurz (Ö/69 GP/3 Podestplätze/0 GP-Siege): «Für mich ist es ein Rennunfall, der geht aber 70 zu 30 eher auf die Kappe von Max. Das war mit der Brechstange. Er geht da schon sehr viel Risiko ein, dass ihn der Wurst-Randstein innen aushebelt. Denn der ist immer dort und das weiss Max auch.»

Martin Brundle (Gb/158/9/0): «Für mich ist das ein klassischer Rennzwischenfall. Max hatte das Recht, in dieser Kurve aussen einen Angriff zu wagen. Er lag auch nicht zu weit hinten. Lewis seinerseits hat jedes Recht, seine Position zu verteidigen.»

Ralf Schumacher (De/180/27/6): «Ich sehe da bei keinem Fahrer eine Absicht, und das wäre ohnehin gegen die Natur eines echten Racers. Max hat verzweifelt versucht, die Kurve zu kriegen. Als Kommissar würde ich urteilen: Rennzwischenfall, keine Strafe notwendig.»

Johnny Herbert (Gb/161/7/3): «Max ging der Raum aus. Die Frage ist, ob er an dieser Stelle diesen Angriff überhaupt hätte versuchen sollen. Aber ich habe mir die Szene nun mehrfach angesehen und fände eine Strafe nicht angemessen.»

Felipe Massa (Br/269/41/11): «Die beiden kämpfen um den Titel. Da ist natürlich keiner bereit, auch nur einen Zentimeter preiszugeben. Ohne die hohen Randsteine wäre der Wagen von Max gar nicht in den Weg von Hamilton geworfen worden. Ich bin auch gegen Hamilton gefahren. Das ist kein Fahrer, der eine Kollision sucht, ganz im Gegenteil. Aber wenn es um den Titel geht, dann hat er natürlich auch keine Luft, höflich zur Seite zu fahren. Strafwürdig finde ich nichts davon.»

Alexander Wurz (Ö/69 GP/3 Podestplätze/0 GP-Siege): «Für mich ist es ein Rennunfall, der geht aber 70 zu 30 eher auf die Kappe von Max. Das war mit der Brechstange. Er geht da schon sehr viel Risiko ein, dass ihn der Wurst-Randstein innen aushebelt. Denn der ist immer dort und das weiss Max auch.»

Martin Brundle (Gb/158/9/0): «Für mich ist das ein klassischer Rennzwischenfall. Max hatte das Recht, in dieser Kurve aussen einen Angriff zu wagen. Er lag auch nicht zu weit hinten. Lewis seinerseits hat jedes Recht, seine Position zu verteidigen.»

Ralf Schumacher (De/180/27/6): «Ich sehe da bei keinem Fahrer eine Absicht, und das wäre ohnehin gegen die Natur eines echten Racers. Max hat verzweifelt versucht, die Kurve zu kriegen. Als Kommissar würde ich urteilen: Rennzwischenfall, keine Strafe notwendig.»

Johnny Herbert (Gb/161/7/3): «Max ging der Raum aus. Die Frage ist, ob er an dieser Stelle diesen Angriff überhaupt hätte versuchen sollen. Aber ich habe mir die Szene nun mehrfach angesehen und fände eine Strafe nicht angemessen.»

Felipe Massa (Br/269/41/11): «Die beiden kämpfen um den Titel. Da ist natürlich keiner bereit, auch nur einen Zentimeter preiszugeben. Ohne die hohen Randsteine wäre der Wagen von Max gar nicht in den Weg von Hamilton geworfen worden. Ich bin auch gegen Hamilton gefahren. Das ist kein Fahrer, der eine Kollision sucht, ganz im Gegenteil. Aber wenn es um den Titel geht, dann hat er natürlich auch keine Luft, höflich zur Seite zu fahren. Strafwürdig finde ich nichts davon.»

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Für Stewart kommt Verstappen dagegen noch zu leicht davon: «Lewis hätte sterben können ohne Halo. Und der vermeintliche Schuldige kommt mit einem Klaps auf die Finger davon.»

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