Strassentanz vor Baku-Quali
Feuer-Drama bei Renault – Bottas vor Räikkönen

Das dritte Training in Baku. Wolkenloser Himmel, 27 Grad aber 56 Grad auf dem Ashpalt. Und dann ging nach sechs Minuten der Renault von Palmer in Flammen auf! Schnellster: Bottas (Mercedes).
Publiziert: 24.06.2017 um 13:19 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 02:31 Uhr
Valtteri Bottas ist im 3. Training der Schnellste in Baku.
Foto: Lukas Gorys
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Roger Benoit, Baku

Was für ein Auftakt zum letzten Galopp vor der Qualifikation um 17 Uhr MEZ (TV live). Es geschah auf Palmers fünfter Runde. Und der im Team immer mehr umstrittene Brite lag beim Zwischenfall in Kurve 2 (Motorschaden?) allein in Führung. Alle andern hatten sich noch keine Zeit notieren lassen.

Sainz: Drei Strafplätze

Dann übernahmen Kvyat und Sainz (Toro Rosso-Renault) das Kommando. Zwei Fahrer 2017 auf einer Berg- und Talfahrt. Der Spanier muss übrigens drei Strafplätze zurück, weil er den Startcrash mit Grosjean und Massa in Montreal zu verantworten hat. Massa: “Viel zu milde!”

Letzte Reihe: McLaren-Honda

Die beiden letzten Startplätze sind bekannt: Alonso und Vandoorne im McLaren-Honda. Wegen dem Austausch von vielen Teilen wie Elektro-Motor, Turbolader usw. werden sie zwischen 15 und 40 Positionen nach hinten versetzt. Eigentlich genügen offiziell 20, weil ja keine Strafen zum nächsten Rennen übertragen werden. Aber die FIA will es eben genau machen…

Formel-2-Rowdys: Abbruch

Fast ein Wunder, dass die 6003 Meter lange für das dritte Training fertig und vor allem Sauber wurde. Denn das Formel-2-Rennen wurde nach dem neunten Crash abgebrochen. Auch der Genfer Louis Delétraz zerstörte seinen Boliden. Der Walliser Ralph Boschung war beim Schwenken der roten Flagge gerade in den Boxen. Und wurde dann als Achter gewertet.

4 Schweizer Punkte…

Endlich die ersten Formel-2-Punkte für die Schweiz 2017! Es siegte erneut der Gesamtleader Charles Leclerc (19, Monaco). Der Ferrari-Ersatzpilot wird in Maranello so gefördert. Man will ihn 2018 irgendwo im GP-Zirkus unterbringen.

Notausgänge gut besetzt

In der Formel 1 geht es zum Glück gesittener zu. Denn die Fahrer suchen eben vor dem Crash meist noch in den Notausgang zu flüchten, um den Schrott zu verhindern. Vor einem Jahr holte hier Nico Rosberg bei der Baku-Premiere mit 1:42,758 die Pole-Position im Mercedes. Der Deutsche gewann dann auch das Rennen vor Vettel, Pérez, Räikkönen, Hamilton und Bottas.

Heisse Qualifikation: Kracht es?

In der Qualifikation wird es hier wohl krachen. Dann muss alles riskiert werden. Auf einer einmaligen Strecke, wo die Bremsen extrem beansprucht werden – wie der linke Vorderreifen, der bei allen nicht auf Temperaturen kommt, da alle schnellen Kurven rechts herumgehen (ausser einer). Und die vielen 90-Grad-Ecken helfen da auch nicht.

Wie in Montreal gehören auch hier am Kaspischen Meer (eigentlich ein See) die beiden Force India-Mercedes von Ocon und Pérez zu den heissen Aussenseitern. Nach der unerwarteten Show von Red Bull am Freitag übernahmen jetzt Bottas und Hamilton im Silberpfeil das Kommando.

Wie gut ist Hamilton?

Der Brite jagt seine 66. Pole-Position, aber vor einem Jahr stand er in Baku mit seinem Spielzeug auf Kriegsfuss und crashte im Top-Ten-Finale. Nur 10. Startplatz.

Später zwängte sich Altmeister Räikkönen im Ferrari zwischen die Mercedes. Und Sieger Bottas war um 0,016 Sekunden schneller als Rosberg 2016…

Nur Sechster wurde der Freitagssieger Max Verstappen im Red Bull. Wie am Freitag superstark: Lance Stroll (9.) im Williams-Mercedes. Teamkollege Massa landete auf Platz 7. 

Logisch: Vettel bleibt bei Ferrari

Leader Vettel (12.) ist in Italien natürlich längst in der Gerüchte-Küche angekommen. So ist jetzt von einem neuen Zweijahres-Vertrag mit Option die Rede. Der Wahl-Schweizer bleibt wie immer ausserhalb des Cockpits ruhig: “Ich habe Zeit, da läuft mir nichts davon!” Aber keine Aufregung: der vierfache Red Bull-Weltmeister  wird bleiben. Logisch, da ihm WM-Titel mit Ferrari noch fehlen. Etwas Grösseres gibt es in diesem Sport nicht.

Sauber weiter hinten

Und Sauber? Dank Palmers Feuer-Drama gabs die Positionen 18 und 19. Dabei war Ericsson um 0,073 schneller als Wehrlein. Mehr gibt es leider noch nicht zu sagen. Die Jagd nach dem neuen Teamchef läuft, natürlich mit Frederic Vasseur auf der Pole-Position (Blick.ch berichtete).

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