Schumi-Jäger Hamilton
«Niki wäre stolz auf uns!»

Lewis Hamilton und Silberpfeil-Sportchef Toto Wolff denken nach dem 81. GP-Sieg in Ungarn an Niki Lauda, währenddessen giftelt Ex-Pilot Rosberg gegen den WM-Leader. Und Ferrari hat die Saison 2019 bereits abgeschrieben. Hier gehts zum Formel 1 inside.
Publiziert: 11.08.2019 um 10:11 Uhr
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Aktualisiert: 11.08.2019 um 10:34 Uhr
Roger Benoit

Vor zwölf Wochen starb in Zürich der Mercedes-Aufsichtsrat und dreifache Weltmeister Niki Lauda (70). «Wir vermissen ihn nicht nur bei den Rennen. Er hat uns mit seiner direkten Art immer zu neuen Topleistungen angestachelt», sagt Silberpfeil-Teamchef Toto Wolff (47). Und nach seinem 81. GP-Sieg in Ungarn dachte auch Lewis Hamilton (34) an seinen Freund: «Wenn Niki hier gewesen wäre, hätte er sicher seine Kappe vor den Leistungen von Mercedes abgenommen. Ich selber ziehe meinen Hut. Wenn du schon sieben Jahre für Mercedes fährst, dann muss das Vertrauen beidseitig gross sein. Wie in Budapest, als man mich im Kampf gegen Verstappen nochmals zu einem Reifenstopp reinholte. Ich war sofort pessimistisch. Aber eben, da war im Herzen dieses bedingungslose Vertrauen. Und am Ende hatten die Strategen tatsächlich recht.»

Auch nach seinem 24. Punkte-Rennen in Serie weiss der WM-Leader, dass ihm momentan nur der Bulle Max Verstappen (21) das Wasser reichen kann. Der Brite würdigt die Leistungen des Holländers: «Ihm gehört die Zukunft! Und ich freue mich auf die nächsten Duelle. Denn nur wegen der engen Fights sitze ich immer noch im Cockpit.»

Ganz im Gegensatz zu seinem früheren Teamkollegen und Formel-E-Superfan Nico Rosberg (34). Der Deutsche giftelte wieder einmal gegen Lewis: «Er ist auf dem absteigenden Ast. Verstappen ist der beste Fahrer!» Hamilton: «Wer eine gescheiterte Karriere hinter sich hat, muss eben weiter auf sich aufmerksam machen.» Fakt: Wäre Hamilton 2016 in Malaysia nicht von einem Motorschaden gestoppt worden, wäre Rosberg nicht mit fünf Punkten Vorsprung Champion geworden. Mercedes-Chef Wolff: «Lewis fährt seit Jahren in einer eigenen Liga, auf einem andern Stern. Wie früher jahrelang Michael Schumacher.»

«Lewis fährt seit Jahren in einer eigenen Liga. Wie früher jahrelang Michael Schumacher», sagt Mercedes Chef Toto Wolff.
Foto: Lukas Gorys
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Ferrari kommt nicht vom Fleck

Die Frage: Wann holt Hamilton in der ewigen Rangliste seinen Mercedes-Vorgänger Schumi nach GP-Siegen ein? Nach dem 241. Rennen von Lewis haben wir mal einen Vergleich gemacht, als der siebenfache Weltmeister ebenfalls 241 WM-Läufe (von total 307) auf dem Konto hatte (siehe Tabelle).

Ferrari hat die Saison 2019 abgeschrieben. Eine bittere Pille für Vettel (32), weil er kaum Fortschritte im Team sieht. Und Chef Mattia Binotto sagt nach der grössten Pleite der letzten Jahre in Budapest (über eine Minute Rückstand!): «Wir holten ja mit 27 gleich viele WM-Punkte wie unsere Gegner!» Mercedes 29, Red Bull-Honda 27.»

Die seit 2017 neuen F1-Besitzer aus Amerika spielen weiter blinde Kuh. Jetzt verhandeln sie für 2021 ernsthaft mit Saudi-Arabien um einen WM-Lauf! Weil die Scheichs jährlich 50 Millionen Dollar und die längste GP-Strecke (jetzt Spa, 7003 Meter) versprechen. Auch Miami ist wieder im Gespräch.

Der Vergleich

Schumi

 

Hamilton

241 (Stand USA 2006)

Rennen

241 (Stand Ungarn 2019)

87

Siege

81

149

Podeste

144

67

Pole-Positionen

87

71

Schnellste Rennrunden

43

7

WM-Titel

5

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