Sauber jubelt dank Nasr (9.)
Mercedes verschenkt Doppelsieg und macht Hamilton wütend!

Nico Rosberg fährt seinen dritten Monaco-Sieg in Serie ein. Doch die Mercedes-Boxentaktik wird noch für viel Gesprächsstoff sorgen. Sauber verteidigt dank Platz neun von Felipe Nasr den fünften WM-Platz.
Publiziert: 24.05.2015 um 15:53 Uhr
|
Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:20 Uhr
Dicke Luft bei Mercedes!
Foto: Keystone
1/14
Von Roger Benoit aus Monte Carlo und Raffael Aebli

Fürstlicher Jubel in der Sauber-Box dank Felipe Nasr (22)!

Der Sauber-Brasilianer, der im Fürstentum vom 14. Startplatz ins Rennen geht, verbessert sich dank einer Fünf-Sekunden-Strafe von Alonso (Foul an Hülkenberg) schon in der siebten Runde auf den 11. Rang und schnuppert früh an WM-Punkten.

Nach einem verkorksten Boxenstopp des Toro-Rosso-Teams fällt Verstappen auf Platz 13 zurück und spült Nasr auf den ersten Punkterang.

In der 42. Runde raucht dann der McLaren-Honda von Alonso und bleibt bei St. Devote mit einem Getriebeschaden stehen – der zweite Ausfall. Dadurch ist Nasr schon Neunter und fährt zwei WM-Zählern entgegen!

Doch nach einem heftigen Crash von Verstappen muss das Saftey-Car raus. Nach seiner Kollision mit Grosjean kassiert der 17-jährige Holländer von den Stewards zwei Strafpunkte. Zudem wird er in Kanada fünf Plätze strafversetzt. Die meisten Fahrer nutzen Phase zu einem zusätzlichen Reifenstopp. Nur Rosberg, Vettel, Kvyat und Räikkönen bleiben auf ihrem alten Gummi.

Mercedes verschenkt Doppelsieg

Hamilton, der bis dahin souverän in Führung liegt, kann zwar auf frisches Material vertrauen, doch nach dem Neustart bleiben zu wenig Runden für die Aufholjagd übrig.

Zudem hält Vettel den WM-Leader auf, dass Rosberg dank dieser unverständlichen Boxentaktik der Silberpfeile seinem dritten Monaco-Sieg in Folge entgegen fährt.

Doch die Frage bleibt: Warum holt man Leader Hamilton bei der Saftey Car Phase zum Reifenwechsel rein – und wechselte damit die Führung an Rosberg, der eigentlich schon 16 Sekunden zurückliegt?

Das werden jetzt heisse Diskussionen bei Mercedes, denn durch diesen Blödsinn verschenkt man auch den Doppelsieg. Ferrari und Vettel sagen Grazie. An den Reifen von Hamilton kann es nicht gelegen sein. In der 62. Runde liegt der Weltmeister 17,4 Sekunden vor Rosberg, eine Runde später ist es sogar 19,1 Sekunden.

Wer zwei Sekunden pro Runde gut macht, muss sicher nicht den Gummi wechseln. Hamilton denkt wohl, dass sein Teamkollege ebenfalls raus muss Doch Fehlanzeige! Der Brite hätte auf eigene Faust einfach draussen bleiben sollen und den Boxenstopp ignorieren sollen.

Kein Wunder, ist der Brite jetzt stinksauer: «Das müssen wir noch genau besprechen», sagt der WM-Leader nur zum unverständlichen Manöver. «Hamilton hätte es auch verdient», lautet der Kommentar von Rosberg, der sich fast für den Sieg schämt. Und Vettel meint: «Ich bin der, der sich wohl am meisten freuen kann.» «Ein Computer-Fehler bei der Berechnung hat zu diesem Fehler geführt», lautet die erste Erklärung von Mercedes-Teamchef Toto Wolff.

Erste Punkte für McLaren-Honda

In der WM-Wertung macht Rosberg viel Boden auf Hamilton gut. Die Führung des Briten beträgt nur noch zehn Zähler (126:116). Vettel bleibt auf WM-Rang drei mit 98 Zählern.

Felipe Nasr zeigt sein Talent und rettet Sauber mit seinem fahrerischen Können den neunten Platz und zwei Punkte.

Die Hinwiler bleiben mit jetzt 21 Zählern auf dem guten 5. WM-Rang vor Force India-Mercedes mit 17. Dahinter folgt auf Rang sieben Lotus-Mercedes (16 Punkte) und Toro-Rosso-Renault (15).

Zudem taucht dank dem achten Rang von Jenson Button nun auch Monaco-Rekordsieger McLaren erstmals in der WM-Wertung auf – mit vier Zählern auf dem zweitletzten Rang vor den punktelosen Manor-Marussia.

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Die Sauber-Stimmen nach dem GP Monaco

Marcus Ericsson:
«Das Rennen auf dem 13. Platz zu beenden ist enttäuschend. Allerdings wussten wir schon von Beginn an, dass es mit der 17. Startposition kein einfaches Rennen werden wird. Wir müssen nun die Daten analysieren, um diese genauer zu verstehen. Daraus können wir lernen, um es dann in den kommenden Rennen besser zu machen. Generell war die Balance des Autos recht gut, zumal auch die Rundenzeiten in einigen Abschnitten des Rennens konkurrenzfähig waren.»

Felipe Nasr:
«Es war ein tolles Rennen. Ich bin sehr glücklich darüber, erneut Punkte gesammelt zu haben. Nach einem schwierigen Wochenende ist es ein grossartiges Gefühl, mit Punkten belohnt zu werden. Das Rennen war anstrengend. Ich habe mein Bestes gegeben und bin konstant am Limit gefahren, um das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Das Team hat heute sehr gute Arbeit geleistet. Sie haben die passende Strategie gewählt sowie mich zu optimalen Zeiten an die Boxen zum Reifenwechsel gerufen. Die Punkte gelten jedem einzelnen im Team.»

Monisha Kaltenborn, Teamchefin:
«Ein erfreuliches Ergebnis, vor allem wenn man berücksichtigt, wie das Wochenende bis zum Rennen gelaufen war. Felipe ist ein gutes Rennen gefahren. Es gilt in Monaco klug und geduldig auf seine Chance zu warten, was er getan hat. Für Marcus, der das gleiche gemacht hat, waren leider keine Punkte möglich. Aber auch er hat eine solide Leistung gezeigt. Dem ganzen Team gilt ein grosses Lob für die gute Arbeit – an der Strecke, wie zu Hause in Hinwil.»

Giampaolo Dall’Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke:
«In Monaco zwei Punkte zu holen ist zweifellos eine gute Leistung, vor allem, wenn man unsere Trainingsplatzierungen berücksichtigt. Felipe schaffte es, aus seiner 14. Startposition und wenigen Ausfällen Kapital zu schlagen. Er konnte von Beginn an seine Position halten, so dass wir seine Strategie auf unsere direkten Konkurrenten ausrichten konnten. Während der Safety-Car-Phase machten wir bei ihm einen Reifenstopp, weil wir davon ausgehen konnten, keinen Platz zu verlieren. Marcus blieb mehr im Verkehr stecken. So mussten wir ihn früher als geplant zum ersten Boxenstopp holen. Beide Fahrer machten ihre Sache gut. Auf diesem Strassenkurs über 78 Runden ein fehlerfreies Rennen zu fahren, ist keineswegs leicht.»

Marcus Ericsson:
«Das Rennen auf dem 13. Platz zu beenden ist enttäuschend. Allerdings wussten wir schon von Beginn an, dass es mit der 17. Startposition kein einfaches Rennen werden wird. Wir müssen nun die Daten analysieren, um diese genauer zu verstehen. Daraus können wir lernen, um es dann in den kommenden Rennen besser zu machen. Generell war die Balance des Autos recht gut, zumal auch die Rundenzeiten in einigen Abschnitten des Rennens konkurrenzfähig waren.»

Felipe Nasr:
«Es war ein tolles Rennen. Ich bin sehr glücklich darüber, erneut Punkte gesammelt zu haben. Nach einem schwierigen Wochenende ist es ein grossartiges Gefühl, mit Punkten belohnt zu werden. Das Rennen war anstrengend. Ich habe mein Bestes gegeben und bin konstant am Limit gefahren, um das Maximum aus dem Auto herauszuholen. Das Team hat heute sehr gute Arbeit geleistet. Sie haben die passende Strategie gewählt sowie mich zu optimalen Zeiten an die Boxen zum Reifenwechsel gerufen. Die Punkte gelten jedem einzelnen im Team.»

Monisha Kaltenborn, Teamchefin:
«Ein erfreuliches Ergebnis, vor allem wenn man berücksichtigt, wie das Wochenende bis zum Rennen gelaufen war. Felipe ist ein gutes Rennen gefahren. Es gilt in Monaco klug und geduldig auf seine Chance zu warten, was er getan hat. Für Marcus, der das gleiche gemacht hat, waren leider keine Punkte möglich. Aber auch er hat eine solide Leistung gezeigt. Dem ganzen Team gilt ein grosses Lob für die gute Arbeit – an der Strecke, wie zu Hause in Hinwil.»

Giampaolo Dall’Ara, Leitender Ingenieur an der Rennstrecke:
«In Monaco zwei Punkte zu holen ist zweifellos eine gute Leistung, vor allem, wenn man unsere Trainingsplatzierungen berücksichtigt. Felipe schaffte es, aus seiner 14. Startposition und wenigen Ausfällen Kapital zu schlagen. Er konnte von Beginn an seine Position halten, so dass wir seine Strategie auf unsere direkten Konkurrenten ausrichten konnten. Während der Safety-Car-Phase machten wir bei ihm einen Reifenstopp, weil wir davon ausgehen konnten, keinen Platz zu verlieren. Marcus blieb mehr im Verkehr stecken. So mussten wir ihn früher als geplant zum ersten Boxenstopp holen. Beide Fahrer machten ihre Sache gut. Auf diesem Strassenkurs über 78 Runden ein fehlerfreies Rennen zu fahren, ist keineswegs leicht.»

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