Plätze 16 und 20 für Sauber
Rosberg erobert Budapest-Pole in turbulentem Qualifying

Der Regen sorgt in Ungarn für Chaos. Das Q1 dauert 78 Minuten! Am Ende aber alles wie immer: Mercedes (Rosberg vor Hamilton) bildet die Frontreihe. Felipe Nasr wird 16., Marcus Ericsson nach einem Crash 20. Am Sonntag regnet es nur zu 10 Prozent.
Publiziert: 23.07.2016 um 16:15 Uhr
|
Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:04 Uhr
Nico Rosberg schnappt sich in Budapest die Pole-Position.
Foto: Lukas Gorys
1/28
Roger Benoit aus Budapest und Yannick Peng

Marcus Ericsson schockte am Donnerstag mit diesen Aussagen, als er über die Rettung des Sauber-Teams durch die Schweizer Investment-Gesellschaft Longbow Finance SA ausgefragt wurde: «Ich schaue mich auch nach anderen Alternativen um!» Und: «Ich weiss nicht, wer diese Leute sind.» Dabei wird der Schwede seit Jahren von TetraPak unterstützt.

Nun lässt Ericsson im Qualifying den Puls hochschnellen. Crash! Wie schon im dritten Training in Silverstone. Auf der nassen Strecke (es giesst zwischenzeitlich wie aus Kübeln) verliert er die Kontrolle über seinen Boliden und kracht in den Reifenstapel. Wenig später twittert Sauber: «Marcus ist soeben in der Boxengasse angekommen. Er ist ok.» Startplatz 20 für den 25-Jährigen.

Gleich vier Mal muss das Q1 unterbrochen werden. Neben Ericsson fliegen auch Felipe Massa und Rio Haryanto von der Strecke. Dazu zwingt einmal ein Wolkenbruch die Fahrer kurzzeitig zum Nichtstun. Normalerweise dauert das Q1 18 Minuten, dieses Mal sind 78 Minuten notwendig.

Ab der zweiten Session scheint die Sonne durchgehend, die Strecke trocknet schnell ab. Erfreulich: Ein Sauber ist noch mit von der Partie: Felipe Nasr. Der 23-jährige Brasilianer wird letztlich 16. In Silverstone und Spielberg war zuletzt für die Hinwiler Equipe immer schon nach Q1 Schluss.

Feierabend hätte Lewis Hamilton beinahe nach dem Q2 gehabt. Als Zehnter (0,105 Sekunden schneller als Romain Grosjean) mogelt sich der Weltmeister gerade noch in die finalen Runden – und wird dann Zweiter. Im letzten Augenblick wird der Brite noch von WM-Leader und Mercedes-Teamkollege Nico Rosberg überholt. Rang drei geht an Daniel Ricciardo im Red Bull.

Rosbergs Schlussspurt wirft allerdings Fragen auf. Hinter Hülkenberg dreht sich Alonso in Kurve 9 (gehört zum zweiten Sektor), dann kommt Hamilton, mit klarer Bestzeit im ersten Sektor, und bremst ab. Kurz darauf braust Rosberg heran und kriegt die doppelt geschwenkten gelben Flaggen zu Gesicht. Trotzdem fährt der Deutsche im zweiten Sektor Bestzeit! Mercedes-Chef Toto Wolff: «Wir können beweisen, dass Nico unter Gelb vom Gas ging!» Nun, die FIA lässt die Sache offenbar ruhen. Rosberg kommt mit einem «gelben» Auge davon.

Für Rosberg ist es die vierte Pole-Position in diesem Jahr, seine 26. insgesamt. Achtung: In den bisherigen 30 Budapest-Schlachten, die erste 1986 noch hinter dem Eisernen Vorhang (!), hat nur 13 Mal der Fahrer aus der Pole-Position gewonnen. So eine schlechte Statistik weist keine der traditionellen Rennstrecken in der Formel 1 auf.

Und: Seit 2004 (Schumi auf Ferrari) wurde nie mehr ein Fahrer nach seinem Budapest-Sieg im gleichen Jahr Weltmeister! Hamilton schaffte es hier sogar, viermal zu gewinnen, aber nie in seinen drei WM-Jahren.

Das sagen die Fahrer zur Qualifikation
Hamilton: «Solche Dinge passieren, Nico war beim Alonso-Dreher einfach zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort, ich nicht.

Rosberg: «Das war aufregend, bin happy, alles lief für mich.»

Ericsson: «Es geht mir gut, enttäuscht, aber gesund. Ich bin einfach auf einer Pfütze ausgerutscht. mehr nicht.»

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
So lief die Quali

1. Teil (18 Minuten)

1. Rosberg1:36,13

2. Hamilton

3. Akonso

4. Vettel

5. Grosjean

6. Sainz

7. Kvyat

8. Räikkönen

9. Nasr

10. Button

11. Gutiérrez

12. Ricciardo

13. Verstappen

14. Pérez

15. Hülkenberg

16. Bottas 1:42,756

---------------------------

17. Palmer 1:43,965

18. Massa (Unfall)

19. Magnussen

20. Ericsson (Unfall)

21. Wehrlein

22. Haryanto (Unfall)

 

2. Teil (15 Minuten)

1. Verstappen 1:22,660

2. Rosberg

3. Ricciardo

4. Alonso

5. Hülkenberg

6. Vettel

7. Button

8. Bottas

9. Sainz

10. Hamilton 1:24,836

-------------------

11. Grosjean 1:24,941

12. Kvyat

13. Pérez

14. Räikkönen

15. Gutiérrez

16. Nasr 1:27,063

 

Pole-Kampf (12 Minuten)

1. Rosberg 1:19,965

2. Hamilton  1:20,108

3. Ricciardo

4. Verstappen

5. Vettel

6. Sainz

7. Alonso

8. Button

9. Hülkenberg

10. Bottas

 

Das verrückte Q1

14.00 Uhr: Zu starker Regen

14.20 Uhr: Start

14.24 Uhr: Abbruch, zu starker Regen

14.40 Uhr: Weiter gehts

14.44 Uhr: Ericsson-Crash – Rote Flagge

14.55 Uhr: Neustart

14.58 Uhr: Massa-Crash – Rote Flagge

15.07 Uhr: Nasr und Co. wieder auf der Strecke

15.11 Uhr: Haryanto-Crash – Rote Flagge

Weil zum Zeitpunkt des Haryanto-Unfalls nur noch 1:18 Minuten auf der Uhr sind, wird das Q1 um 15.18 Uhr ganz abgebrochen.

 

Die Sauber-Stimmen
Marcus Ericsson
«Ein wirklich enttäuschendes Qualifying für mich. Die Streckenverhältnisse waren sehr schwierig und in vielen Passagen stand das Wasser, doch das war für alle gleich. Es war letztlich mein Fehler, dass ich die Kontrolle über das Auto verloren habe und Q1 für mich so schnell zu Ende gewesen ist. Das hätte ich besser machen können. Ich entschuldige mich beim Team für die zusätzliche Arbeit, die ich verursacht habe – und werde im Rennen alles tun, um das wieder gutzumachen.»

Felipe Nasr
«Was für ein ereignisreiches Qualifying. Wir waren alle überrascht, dass der heftige Regen schon vor dem Beginn von Q1 einsetzte. Alles in allem habe ich bei diesen nassen Verhältnissen alles, was möglich war, aus dem Auto herausgeholt. Ich muss zugeben, dass es mich in Q1 gefreut hat, zwischenzeitlich auf P1 zu sein. Leider konnte ich in Q2, als die Strecke immer mehr abtrocknete, und wir auf superweiche Reifen gewechselt hatten, meine Rundenzeit wegen zu vielen Autos auf der Strecke nicht mehr verbessern. Ungeachtet dessen war es für mich ein gutes Qualifying, das mir in Erinnerung bleiben wird.»

1. Teil (18 Minuten)

1. Rosberg1:36,13

2. Hamilton

3. Akonso

4. Vettel

5. Grosjean

6. Sainz

7. Kvyat

8. Räikkönen

9. Nasr

10. Button

11. Gutiérrez

12. Ricciardo

13. Verstappen

14. Pérez

15. Hülkenberg

16. Bottas 1:42,756

---------------------------

17. Palmer 1:43,965

18. Massa (Unfall)

19. Magnussen

20. Ericsson (Unfall)

21. Wehrlein

22. Haryanto (Unfall)

 

2. Teil (15 Minuten)

1. Verstappen 1:22,660

2. Rosberg

3. Ricciardo

4. Alonso

5. Hülkenberg

6. Vettel

7. Button

8. Bottas

9. Sainz

10. Hamilton 1:24,836

-------------------

11. Grosjean 1:24,941

12. Kvyat

13. Pérez

14. Räikkönen

15. Gutiérrez

16. Nasr 1:27,063

 

Pole-Kampf (12 Minuten)

1. Rosberg 1:19,965

2. Hamilton  1:20,108

3. Ricciardo

4. Verstappen

5. Vettel

6. Sainz

7. Alonso

8. Button

9. Hülkenberg

10. Bottas

 

Das verrückte Q1

14.00 Uhr: Zu starker Regen

14.20 Uhr: Start

14.24 Uhr: Abbruch, zu starker Regen

14.40 Uhr: Weiter gehts

14.44 Uhr: Ericsson-Crash – Rote Flagge

14.55 Uhr: Neustart

14.58 Uhr: Massa-Crash – Rote Flagge

15.07 Uhr: Nasr und Co. wieder auf der Strecke

15.11 Uhr: Haryanto-Crash – Rote Flagge

Weil zum Zeitpunkt des Haryanto-Unfalls nur noch 1:18 Minuten auf der Uhr sind, wird das Q1 um 15.18 Uhr ganz abgebrochen.

 

Die Sauber-Stimmen
Marcus Ericsson
«Ein wirklich enttäuschendes Qualifying für mich. Die Streckenverhältnisse waren sehr schwierig und in vielen Passagen stand das Wasser, doch das war für alle gleich. Es war letztlich mein Fehler, dass ich die Kontrolle über das Auto verloren habe und Q1 für mich so schnell zu Ende gewesen ist. Das hätte ich besser machen können. Ich entschuldige mich beim Team für die zusätzliche Arbeit, die ich verursacht habe – und werde im Rennen alles tun, um das wieder gutzumachen.»

Felipe Nasr
«Was für ein ereignisreiches Qualifying. Wir waren alle überrascht, dass der heftige Regen schon vor dem Beginn von Q1 einsetzte. Alles in allem habe ich bei diesen nassen Verhältnissen alles, was möglich war, aus dem Auto herausgeholt. Ich muss zugeben, dass es mich in Q1 gefreut hat, zwischenzeitlich auf P1 zu sein. Leider konnte ich in Q2, als die Strecke immer mehr abtrocknete, und wir auf superweiche Reifen gewechselt hatten, meine Rundenzeit wegen zu vielen Autos auf der Strecke nicht mehr verbessern. Ungeachtet dessen war es für mich ein gutes Qualifying, das mir in Erinnerung bleiben wird.»

Mehr
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?