Rennen 999 und 1000 stehen an
Ferrari schleppt sich im Bummelzug nach Italien

Ferrari ist 2020 auf den 5. WM-Platz abgestürzt, irrt durch eine Saison ohne Hoffnung. Aber mit einem Funkverkehr, den man als peinliche Lachnummer – wie bereits 2019 – bezeichnen muss.
Publiziert: 17.08.2020 um 19:25 Uhr
|
Aktualisiert: 18.08.2020 um 11:13 Uhr
Roger Benoit

Was da geredet, geflucht, dementiert und doppelt bestätigt über den Äther geht, ist eines grossen Teams nicht würdig. Genau wie die immer häufiger werdenden Überrundungen im Rennen.

Dreher – Gurte gelöst

Und in Spanien fiel am Sonntag nach einem Dreher nur ein Auto aus – der Ferrari von Leclerc. Elektrikschaden. Zudem löste der Monegasse im Cockpit bereits die Sicherheitsgurte. Dann sprang die Kiste wieder an, und er hätte an den Boxen zuerst die Gurte wieder festmachen müssen. Da gab man auch wegen des zu grossen Zeitverlustes auf.

Enzo Ferrari wäre geschockt

«Wir lassen keinen Stein auf dem andern», hatte Teamchef Mattia Binotto kürzlich gesagt. Dadurch fiel das Gebäude in Maranello wohl noch mehr zusammen.

Der SF1000 wird im Februar dieses Jahres in Reggio Emilia präsentiert.
Foto: AFP
1/7

Dass Ferrari jetzt von den pinkfarbenen Racing Point-Boliden locker überholt wird, ist eine nationale Schande. Und Commendatore Enzo Ferrari (am 14. August 1988 verstorben) würde sich jetzt im Grab umdrehen. Auch wenn er alle seine Notizen stets mit einem lilafarbenen Stift gemacht hat!

Die Langsamkeit eines Autos

GP-Sportchef Ross Brawn: «Es tut weh, die schmerzhafte Scheidung von Ferrari und Vettel zu erleben.» Die Pariser «LÉquipe»: «Das Herz von Vettel ist nicht mehr bei Ferrari. Die Scheidung scheint beinahe vollzogen. Und die Kommunikation mit dem Kommandostand ist surreal.»

Prügel gibts auch in der Heimat. Der «Corriere della Sera» giftelt: «Leclerc in den Händen eines unberechenbaren und instabilen Autos. Die Langsamkeit seines Boliden ist eine schwere Last für Charles!»

SF1000 und die PS-Zahl

Und jetzt soll ab Spa (30. August) und dann beim Italien-Doppel in Monza sowie Mugello (6. und 13. September) so etwas wie Festlaune aufkommen. Wir reden da von den Renneinsätzen 998, 999 und 1000 für die roten Autos. Bisher konnten 238 Siege gefeiert werden.

Wegen diesem gigantischen Jubiläum hat Ferrari ja den Wagen für diese Saison mit SF1000 getauft. 1000 sollte wohl für die PS-Zahl stehen. Aber davon sind die Italiener als einziger aktueller Motorenhersteller noch rund 40 PS entfernt. So alle Experten auf diesem Gebiet.

Es fährt ein Zug nach Nirgendwo

Es geht also im Bummelzug nach Spa (wo 2019 Leclerc gewann), dann nach Monza (wo 2019 Leclerc siegte). Für das Jubiläum wartet die Hausstrecke in Mugello. Das grösste Stück der Geburtstagstorte wird sich auch dort Mercedes abschneiden. Und der rote Bummelzug wird sich weiter nach Nirgendwo schleppen. Ob Vettel bis zum letzten Halt dabei bleibt? Viele zweifeln.

Einst waren es 21 Jahre ...

Und was bleibt den Ferrari-Fans? Von Jody Scheckter 1979 bis Michael Schumacher (2000) hatten sie treu 21 Jahre auf den WM-Titel warten müssen.

Die neue Durststrecke auf der Jagd nach der Krone läuft seit 2007 (Kimi Räikkönen) ...

GP-Chaos: Kehrt man nach Istanbul zurück?

Die Formel-1-EM mit 13 bisher geplanten Rennen hatte im Winter ein Wüsten-Finale in Bahrain und Abu Dhabi vorgesehen. Doch Corona könnte dies verhindern. Da man aber wegen den TV-Einnahmen 15 Rennen braucht, fasst man im November zwei alte GP-Stationen ins Auge. Möglich, dass der GP-Zirkus deshalb im andalusischen Jerez (bisher 1986 bis 1990) auftritt. Zudem flirten die GP-Besitzer mit der Türkei. Auf der asiatischen Seite von Istanbul war die Formel 1 schon von 2005 bis 2011 unterwegs. (R.B.)

Die Formel-1-EM mit 13 bisher geplanten Rennen hatte im Winter ein Wüsten-Finale in Bahrain und Abu Dhabi vorgesehen. Doch Corona könnte dies verhindern. Da man aber wegen den TV-Einnahmen 15 Rennen braucht, fasst man im November zwei alte GP-Stationen ins Auge. Möglich, dass der GP-Zirkus deshalb im andalusischen Jerez (bisher 1986 bis 1990) auftritt. Zudem flirten die GP-Besitzer mit der Türkei. Auf der asiatischen Seite von Istanbul war die Formel 1 schon von 2005 bis 2011 unterwegs. (R.B.)

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Formel-1-Kalender 2020

5.7. Österreich (Spielberg) Sieger Bottas

12.7. Steiermark (Spielberg) Sieger Hamilton

19.7. Ungarn (Budapest) Sieger Hamilton

2.8. Grossbrit. (Silverstone) Sieger Hamilton

9.8. 70 Jahre F1 (Silverstone) Sieger Verstappen

16.8. Spanien (Barcelona) Sieger Hamilton

30.8. Belgien (Spa)

6.9. Italien (Monza)

13.9. Toskana (Mugello)

27.9. Russland (Sotschi)

11.10. Deutschland (Nürburgring)

25.10. Portugal (Portimao)

1.11. San Marino (Imola)

5.7. Österreich (Spielberg) Sieger Bottas

12.7. Steiermark (Spielberg) Sieger Hamilton

19.7. Ungarn (Budapest) Sieger Hamilton

2.8. Grossbrit. (Silverstone) Sieger Hamilton

9.8. 70 Jahre F1 (Silverstone) Sieger Verstappen

16.8. Spanien (Barcelona) Sieger Hamilton

30.8. Belgien (Spa)

6.9. Italien (Monza)

13.9. Toskana (Mugello)

27.9. Russland (Sotschi)

11.10. Deutschland (Nürburgring)

25.10. Portugal (Portimao)

1.11. San Marino (Imola)

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Die Fahrer-WM
  1. Lewis Hamilton (Gb, Mercedes) 132
  2. Max Verstappen (Ho, Red Bull) 95

  3. Valtteri Bottas (Fi, Mercedes) 89
  4. Charles Leclerc (Mon, Ferrari) 45
  5. Lance Stroll (Ka, Racing Point) 40

  6. Alexander Albon (Tha, Red Bull) 40
  7. Lando Norris (Gb, McLaren) 39

  8. Sergio Pérez (Mex, Racing Point) 32
  9. Carlos Sainz (Sp, McLaren) 23

  10. Daniel Ricciardo (Aus, Renault) 20
  11. Sebastian Vettel (De, Ferrari) 16
  12. Esteban Ocon (Fr, Renault) 16
  13. Pierre Gasly (Fr, Alpha Tauri) 14
  14. Nico Hülkenberg (De, Racing Point) 6
  15. Antonio Giovinazzi (It, Alfa-Sauber) 2
  16. Daniil Kvyat (Russ, Alpha Tauri) 2
  17. Kevin Magnussen (Dä, Haas) 1
  18. Kimi Räikkönen (Fi, Alfa-Sauber) 0

  19. Nicholas Latifi (Ka, Williams) 0
  20. George Russell (Gb, Williams) 0
  21. Romain Grosjean (Fr, Haas) 0
  1. Lewis Hamilton (Gb, Mercedes) 132
  2. Max Verstappen (Ho, Red Bull) 95

  3. Valtteri Bottas (Fi, Mercedes) 89
  4. Charles Leclerc (Mon, Ferrari) 45
  5. Lance Stroll (Ka, Racing Point) 40

  6. Alexander Albon (Tha, Red Bull) 40
  7. Lando Norris (Gb, McLaren) 39

  8. Sergio Pérez (Mex, Racing Point) 32
  9. Carlos Sainz (Sp, McLaren) 23

  10. Daniel Ricciardo (Aus, Renault) 20
  11. Sebastian Vettel (De, Ferrari) 16
  12. Esteban Ocon (Fr, Renault) 16
  13. Pierre Gasly (Fr, Alpha Tauri) 14
  14. Nico Hülkenberg (De, Racing Point) 6
  15. Antonio Giovinazzi (It, Alfa-Sauber) 2
  16. Daniil Kvyat (Russ, Alpha Tauri) 2
  17. Kevin Magnussen (Dä, Haas) 1
  18. Kimi Räikkönen (Fi, Alfa-Sauber) 0

  19. Nicholas Latifi (Ka, Williams) 0
  20. George Russell (Gb, Williams) 0
  21. Romain Grosjean (Fr, Haas) 0
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Die Konstrukteuren-WM
  1. Mercedes 221
  2. Red Bull-Honda 135
  3. Racing Point-Mercedes 63

  4. McLaren-Renault 62
  5. Ferrari 61
  6. Renault 36
  7. Alpha Tauri-Honda 16
  8. Alfa-Sauber 2
  9. Haas-Ferrari 1
  10. Williams-Mercedes 0
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  2. Red Bull-Honda 135
  3. Racing Point-Mercedes 63

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  5. Ferrari 61
  6. Renault 36
  7. Alpha Tauri-Honda 16
  8. Alfa-Sauber 2
  9. Haas-Ferrari 1
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